Engineering plant 64 Millionen Euro für die Digitalisierung der medizinischen Versorgung

Ein offenes, intelligentes und digitales Ökosystem, um die Medizin von reaktiv zu prädiktiv, personalisiert und präventiv zu transformieren. Diese Herausforderung hat sich Engineering gestellt, ein italienischer Konzern mit 14.000 Mitarbeitern in 21 Ländern unter der Leitung von CEO Aldo Bisio. Engineering ist in der Digitalisierung öffentlicher und industrieller Prozesse aktiv und hat kürzlich IPCEI-Fördermittel – die „Wichtigen Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse“ – für das Projekt OPOH („One Person One Health“) erhalten.
Der im Rahmen der Tech4Cure-Initiative ausgewählte Plan hat ein Volumen von 64 Millionen Euro, wovon 70 % aus öffentlichen Mitteln und der Rest aus Eigenmitteln stammen. Die Initiative soll die Zukunft des Gesundheitswesens mit fortschrittlichen digitalen Tools neu gestalten. Ihr Ziel: die Schaffung eines offenen und modularen Ökosystems für Clinical Decision Support (CDS) – digitale Tools, die Ärzte mithilfe künstlicher Intelligenz und strukturierter Daten bei klinischen Entscheidungen unterstützen.
Diese Tools sind zwar unverzichtbar, aber oft fragmentiert, schlecht interoperabel und lassen sich nur schwer in klinische Arbeitsabläufe integrieren. Ärzte verfügen heute über Berge von Daten, sich ständig ändernde Leitlinien und digitale Tools, die nicht immer integriert sind. Das Ergebnis: ein Wirrwarr, das klinische Entscheidungen eher verlangsamt als erleichtert. Opoh verspricht Ordnung zu schaffen. Mit einem modularen und interoperablen System zertifizierter klinischer Entscheidungsunterstützung erhalten Ärzte in Echtzeit gezielte Empfehlungen, die auf der gesamten Krankengeschichte des Patienten basieren. Ein Beispiel? Ein Hausarzt, der einen Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck behandelt: Heute müsste er separate, ständig aktualisierte Leitlinien konsultieren und mit mehreren Softwareprogrammen jonglieren. Dank Opoh wird er morgen alles in die elektronische Patientenakte integriert vorfinden, mit zeitnahen und personalisierten Vorschlägen.
In diesem Zusammenhang ist Engineering eines von vier italienischen Unternehmen, die im Rahmen der Initiative Tech4Cure von IPCEI-Fördermitteln profitieren: dem zweiten Projekt von europäischem Interesse, das Innovationen im Bereich medizinischer Geräte fördern soll. Dies ist nicht das erste Mal: Das Unternehmen beteiligt sich bereits an IPCEI-CIS, der europäischen Initiative zum Aufbau einer „souveränen“ Cloud-Infrastruktur, die den EU-Werten entspricht. Auch hier besteht das Ziel darin, eine gemeinsame digitale Ebene zu schaffen, die die technologische Wettbewerbsfähigkeit Europas stärkt.
„Opoh stellt einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise dar, wie wir die Medizin der Zukunft verstehen. Mit diesem Projekt wollen wir die Lücke zwischen Labor und Krankenhaus konkret und strukturell schließen und den schnellen und effektiven Transfer wissenschaftlicher Innovationen in die tägliche klinische Praxis fördern“, betonte Fabio Momola, Executive Vice President of Engineering. „Es stellt eine konkrete Chance für Ärzte und Patienten dar“, fügte er hinzu. „Ärzte können sich auf integrierte und personalisierte Empfehlungen verlassen, die auf der gesamten klinischen und therapeutischen Vorgeschichte des Patienten basieren, und gleichzeitig von maßgeschneiderten, wirksameren und aktuelleren Behandlungspfaden profitieren, die auf den besten verfügbaren Erkenntnissen basieren.“
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