Fieg-Pressemitteilung

Fieg betont, dass der zuletzt im Juni 2014 verlängerte journalistische Arbeitsvertrag noch immer in alten Organisationsmodellen verankert sei und sowohl in regulatorischer als auch finanzieller Hinsicht ein hohes Maß an Starrheit aufweise.
Wir haben der Gewerkschaft deshalb wiederholt vorgeschlagen, dass wir gemeinsam die Herausforderung einer umfassenden Überarbeitung des Vertrags angehen, die unter anderem ein spezifisches Protokoll zur Förderung der Einstellung junger Menschen umfassen würde, wie es bereits erfolgreich in den Verträgen mit Druckern und Managern erprobt wurde.
Stattdessen haben wir den Unwillen der Gewerkschaft festgestellt, einen Weg echter Erneuerung zu beschreiten. Sie will sich auf ein wirtschaftliches „Überbrückungsabkommen“ beschränken, das auf die Bekämpfung der Inflation abzielt, ohne Einfluss auf die Änderung veralteter und inzwischen unhaltbarer Institutionen nehmen zu können, wie etwa die Beibehaltung der Zahlung für ehemalige Feiertage, obwohl diese durch ein Gesetz aus dem Jahr 1977 abgeschafft wurden.
In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass der kostspielige Mechanismus der prozentualen Dienstalterserhöhungen im nationalen Tarifvertrag (CNLG) (während fast alle nationalen Tarifverträge mittlerweile pauschale Erhöhungen vorsehen) die Kaufkraft der Journalisten im letzten Jahrzehnt erheblich geschützt hat. Obwohl sich ihre Auflagen- und Anzeigeneinnahmen im gleichen Zeitraum halbierten, haben die Unternehmen ihre Bereitschaft bekräftigt, höhere Gehälter als bei der letzten Vertragsverlängerung 2014 zu akzeptieren, obwohl es keine vertraglichen Einsparungen gab.
Zum Thema Künstliche Intelligenz betont Fieg erneut, dass die Lösung der von der Gewerkschaft geäußerten Bedenken nicht in der Einführung vertraglicher Nutzungsbeschränkungen liegen könne, die vorzeitig obsolet würden. Vielmehr bräuchten die Unternehmen einen ethischen Ansatz und die Möglichkeit, Kodizes zu verabschieden, die sowohl den Journalistenberuf als auch seine Leser schützen.
Die Haltung der Gewerkschaft, die bislang alle Angebote der Verlage abgelehnt hat, ist daher überraschend und wir bekräftigen unseren Wunsch, eine einvernehmliche Lösung im Vertragsstreit zu erreichen.
La Repubblica