Leberkrebszellen bauen sich um, um Medikamenten zu widerstehen

Die Zellen , aus denen Leberkrebs besteht, besitzen eine unerwartete Wandlungsfähigkeit : Sie sind in der Lage, sich umzugestalten und die Struktur ihrer äußeren Membran zu verändern, um Medikamenten besser zu widerstehen und diese somit unwirksam zu machen . Dies ist die Entdeckung einer italienischen Studie, die in der Fachzeitschrift „Signal Transduction and Targeted Therapy“ veröffentlicht wurde und von der Universität Mailand und dem Europäischen Institut für Onkologie in Mailand (IEO) geleitet wurde. Das Ergebnis, zu dem auch das Istituto Romagnolo per lo Studio dei Tumori „Dino Amadori“ und das Krankenhaus San Raffaele in Mailand beitrugen, bietet die Möglichkeit, aktuelle Therapien neu zu formulieren, um ihre Wirksamkeit zu verbessern. „So wie manche Tiere ihre Haut verändern, um sich an die Umgebung anzupassen, verändern sich auch Tumorzellen und verändern ihre Struktur , um der Wirkung von Medikamenten zu entgehen“, erklärt Nico Mitro von der Universität Mailand und dem IEO, der die Forschung koordinierte. „Nach einer anfänglichen Phase der medikamentösen Behandlung sind die überlebenden Krebszellen in der Lage, die Lipide in ihrer äußeren Membran neu zu organisieren – so Mitro – und werden so resistent gegen Behandlungen.“ Einer der vielversprechendsten Aspekte der Studie ist die Identifizierung zweier möglicher Biomarker im Blut von Patienten . Diese könnten sich als nützliche Instrumente erweisen, um die Wirksamkeit von Therapien präziser zu überwachen und frühzeitig mit möglichen alternativen Strategien einzugreifen. „Diese Entdeckungen eröffnen neue Perspektiven im Kampf gegen eine der häufigsten Formen von Leberkrebs, das hepatozelluläre Karzinom, und ganz allgemein für das Verständnis der Mechanismen, durch die Tumore gegen Medikamente resistent werden“, so Mitro abschließend: „In Zukunft könnte ein tieferes Verständnis des Stoffwechsels von Tumorzellen zur Entwicklung gezielterer und präziserer Therapien führen.“