Motorola Edge 60 Pro-Test: Erstklassiges Design, Display und Akkulaufzeit, ohne die Bank zu sprengen.

Das neue Edge 60 Pro ist ein Paradebeispiel für den Wiederaufstieg von Motorola und erklärt, warum die mittlerweile von Lenovo kontrollierte Marke aus Chicago in Italien so erfolgreich ist . Es ist ein hervorragendes Mittelklasse-Telefon, das erstklassige Ästhetik und zuverlässige Leistung zu einem vernünftigen Preis bietet.
Weitere herausragende Merkmale dieses Geräts sind zweifellos die außergewöhnliche Akkulaufzeit und die schnelle Ladefunktion. Diese beiden Faktoren machen das Edge 60 Pro zur idealen Wahl für alle, die ihr Smartphone den ganzen Tag über intensiv nutzen – zwischen Arbeit, Social Media, Streaming und Fotografieren – und dabei nicht ständig auf eine Steckdose angewiesen sein möchten.
Dank der Zusammenarbeit mit Pantone ist das Motorola Edge 60 Pro in drei Originalfarben erhältlich – Dazzling Blue, Sparkling Grape und Shadow – alle sehr elegant und mit unterschiedlichen Materialoberflächen.
Das von uns getestete Modell ist in Dazzling Blue gehalten und hat eine Rückseite, die mit einem an Nylon erinnernden Material überzogen ist: angenehm anzufassen und mit gutem Grip, der ein Verrutschen verhindert.
Obwohl eine Schutzhülle im Lieferumfang enthalten ist – ein Detail, das Motorola seinen Geräten oft beilegt, wie die beutelartige Hülle des Razr 50 Ultra im letzten Jahr zeigt –, hatten wir nicht das Bedürfnis, sie zu benutzen. Das Design der Rückseite ist so raffiniert und auffällig, dass es sich lohnt, sie offen zu lassen.

Mit Abmessungen von 160,69 x 73,06 x 8,24 mm und einem Gewicht von 186 g ist das Telefon für seine Größe extrem dünn und leicht. Seine Form mit abgerundeten Kanten sorgt für einen angenehmen Griff. Kurz gesagt: Die Tragbarkeit ist ein Pluspunkt.
Die Erhöhung der Rückkamera wurde geschickt in das Design integriert und schließt nahezu bündig mit dem Telefongehäuse ab, wodurch störendes Wackeln vermieden wird, wenn das Smartphone auf einer ebenen Fläche abgelegt wird.
Das Kunststoffgehäuse ist ein Rückschritt gegenüber dem Aluminiumrahmen des Vorgängers, dem Edge 50 Pro, und auch der Displayschutz, Gorilla Glass 7i, ist Mittelklasse und schlechter als das Gorilla Glass Victus früherer Modelle wie dem Edge 40 Pro. Dies wird jedoch weitgehend durch das mitgelieferte Gehäuse behoben, das in unserem Fall der Farbe des Geräts entsprach (was keine offensichtliche Wahl war, uns aber gefiel).

Das Telefon ist nach IP68 und IP69 staub- und wasserdicht und bietet erstklassigen Schutz gegen Eintauchen und Hochdruckwasserstrahlen. Es verfügt außerdem über die Militärzertifizierung MIL-STD-810H, die seine Widerstandsfähigkeit gegen Stöße, extreme Temperaturen, große Höhen und starke Vibrationen bescheinigt.
Auf der rechten Seite finden wir die Einschalt- und Lautstärketasten. Neu ist die dedizierte AI-Taste auf der linken Seite, deren Platzierung für manche etwas ungünstig sein könnte. Trotz der Kontroverse um versehentliche Berührungen, die bei gebogenen Displays auftreten, stellten wir fest, dass dies beim Edge 60 Pro selten vorkommt – ein Zeichen für die gute Optimierungsarbeit von Motorola.
AnzeigeDas Display des Motorola Edge 60 Pro überzeugt besonders: Es bietet ein hochwertiges Seherlebnis. Der 6,7 Zoll große P-OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 2712 x 1220 Pixeln (444 ppi) sorgt für scharfe und detailreiche Bilder. Die Farben sind extrem kräftig und der Kontrast ist besonders bei der Wiedergabe von Filmen und Serien sehr gut. Die Unterstützung von 10-Bit-Farbtiefe und HDR10+-Videowiedergabe tragen zu einem immersiven Multimedia-Erlebnis bei. Die Farbkalibrierung, inklusive Pantone-Kalibrierung, überzeugte mit natürlichen und präzisen Farbtönen.

Die Bildwiederholfrequenz beträgt 120 Hz: ein leichter Rückgang gegenüber den 144 Hz des Edge 50 Pro, aber mehr als ausreichend für ein flüssiges Scroll-Erlebnis und sogar Gaming. Es stehen verschiedene Bildwiederholfrequenzmodi zur Verfügung, darunter Smart, Balanced und Efficiency First, die die Bildwiederholfrequenz je nach Inhalt anpassen, um die Effizienz zu optimieren.
Eines der beeindruckendsten Features ist die von Motorola angegebene Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits. In unseren Tests ermöglichte dieser Wert eine komfortable Nutzung auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Die minimale Helligkeit gefiel uns jedoch nicht besonders: Für diejenigen, die es gewohnt sind, in dunklen Umgebungen zu lesen oder vielleicht nachts bei minimalem Licht im Bett zu liegen, könnte sie zu hoch sein.
Der Fingerabdruckleser im Display funktionierte bis auf ein paar kleine Probleme größtenteils gut.

Das Edge 60 Pro markiert einen bedeutenden Wechsel des Chipsatzherstellers: Von Qualcomm kommt der MediaTek Dimensity 8350 Extreme zum Einsatz. Der Alltagsgebrauch scheint davon nicht beeinträchtigt zu sein. Mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher als einziger Konfiguration bietet das Telefon ausreichend Platz und Reaktionsschnelligkeit für die meisten Benutzer: Das Erlebnis beim Wechseln zwischen Apps und Multitasking ist flüssig.
Das Wärmemanagement leidet unter längerer Belastung etwas: Das Telefon neigt dazu, sich zu erhitzen, selbst beim Scrollen in sozialen Medien oder in der Sonne.
ZimmerDas dreifache Kamerasystem auf der Rückseite umfasst einen 50MP f/1.8 Hauptsensor, ein 50MP f/2.0 Ultraweitwinkelobjektiv und ein 10MP f/2.0 Teleobjektiv mit 3-fachem optischen Zoom. In der Fotografie zeigt das Edge 60 Pro eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell.
Die Hauptkamera verfügt über einen Sony Lytia 700C-Sensor und OIS
und funktioniert am besten bei hellem Licht, wobei scharfe, detaillierte Bilder mit ausgewogenen Farben und hervorragender Rauschunterdrückung erzeugt werden.

Auch in Innenräumen gelingt die Farbaufnahme gut. Bei schlechten Lichtverhältnissen bewährt sich der Lytia-Sensor. Bei extrem hellem Licht können die Bilder jedoch leicht verwaschen wirken und den Kontrast beeinträchtigen.
Uns fiel auch auf, dass die mit der Hauptkamera aufgenommenen Fotos etwas lebendiger sein können als die mit dem Ultraweitwinkel. Letzterer, ausgestattet mit einem 50-MP-Sensor (im Vergleich zu den 13 MP des Vorgängers), stellt eine deutliche Verbesserung dar: Auf den von uns aufgenommenen Bildern scheint er in der Lage zu sein, ein breites Spektrum an Details einzufangen und die Schärfe bis an die Bildränder beizubehalten. Er unterstützt außerdem den Makromodus mit Autofokus.

Nicht überzeugt hat uns allerdings der automatische Makromodus, der manchmal zwischen den Objektiven wechselt und so die Motivwahl erschwert.
Das Teleobjektiv mit 3-fachem optischen Zoom verfügt über einen 10-MP-Sensor und liefert auch bei voller Vergrößerung eine gute Detailgenauigkeit. Natürlich ist der 3-fache Zoom eine Einschränkung für diejenigen, die gerne aus größerer Entfernung fotografieren. Mit digitalem Zoom, zumindest bis zu 10-fach, gelingen jedoch mehr als zufriedenstellende Aufnahmen. Die Tiefenschärfe ist hervorragend, und die Hauttöne in Porträts wirken natürlich. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Qualität jedoch aufgrund der geringeren Auflösung des Sensors ab. Darüber hinaus ist der 3-fache Zoom eine Einschränkung für diejenigen, die gerne aus größerer Entfernung fotografieren.

Links 1x, rechts 10x Digitalzoom

Links 1x, rechts 3x optischer Zoom
Die 50-MP-Selfiekamera mit f/2.0-Blende bietet eine gute Detailerfassung für Social Media und ermöglicht dank des Ultraweitwinkelobjektivs auch Gruppenfotos. Der fehlende Autofokus hat uns nicht überzeugt – ein Rückschritt gegenüber dem Edge 50 Pro. Zudem können die Bilder im Porträtmodus unter einer glanzlosen Farbwiedergabe und übermäßiger Hintergrundunschärfe leiden.
Die Aufnahme hat uns sprachlos gemacht. Das Telefon kann bis zu 4K bei 30 Bildern pro Sekunde oder 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Das Fehlen von 4K bei 60 Bildern pro Sekunde ist eine überraschende Einschränkung, da frühere Motorola-Telefone dies unterstützten.
Das KI-MotorradUns gefiel die Idee, eine spezielle KI-Taste an der Seite des Telefons zu haben, um schnell auf die Moto AI-Funktionen, die künstliche Intelligenz von Motorola, zugreifen zu können. Die gewählte Position – auf der linken Seite, wenn man auf das Display des Smartphones schaut – gefiel uns etwas weniger.
Moto AI präsentiert sich als persönlicher Assistent für alltägliche Aufgaben. Zu den nützlichsten Funktionen zählen die Möglichkeit, Notizen zu machen und Gespräche aufzuzeichnen und zu transkribieren, auch wenn die Genauigkeit nicht immer perfekt ist. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Sprechern zu unterscheiden.
Mit der Funktion „Merken“ können Sie Screenshots oder Fotos als „Erinnerungen“ speichern, auf die Sie später zurückgreifen können. „Catch Me Up“ zum Zusammenfassen von Benachrichtigungen ist nur bei einer großen Menge an Nachrichten sinnvoll; ansonsten geht es schneller, wenn Sie manuell nachsehen.
Generell muss Motorola noch an seinen KI-Fähigkeiten arbeiten. Die Stärken der Marke liegen derzeit noch in anderen Bereichen, wie dem Design und dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Google Gemini – über den Power-Button erreichbar – trägt hingegen zu den Unsicherheiten bei und stellt eine deutlich effektivere Lösung dar.
Kurz gesagt: Moto AI fühlt sich immer noch eher wie eine Tool-Suite an als wie eine vollwertige Konversations-KI und ist in vielerlei Hinsicht lediglich eine Abkürzung zu bestehenden Telefonfunktionen. Obwohl die zugrunde liegende Absicht gut ist und es einen gewissen Komfort bietet, ist es dennoch nicht unbedingt notwendig und möglicherweise nicht für alle Benutzer von großem Nutzen.
SchlagzeugDas eigentliche Highlight des Motorola Edge 60 Pro ist seine Akkulaufzeit von 6.000 mAh. Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der 4.500 mAh-Zelle des Edge 50 Pro.
Diese hohe Kapazität, kombiniert mit der Effizienz des Prozessors und einer neuen Akkutechnologie mit hoher Dichte, ermöglicht dem Telefon eine außergewöhnliche Akkulaufzeit ohne größere Dicke. In unseren Tests überstand das Edge 60 Pro problemlos einen Tag intensiver Nutzung.
In einigen Fällen hatten wir am Ende des Tages noch über 40 % Akkuladung übrig. Dies ist kein Telefon, das bei intensiver Nutzung zwei Tage durchhält, aber es kommt dem ziemlich nahe.
Was das Laden betrifft, unterstützt das Telefon kabelgebundenes Schnellladen mit bis zu 90 W: ein Rückgang gegenüber den 125 W des Edge 50 Pro. Dieser Unterschied bedeutet jedoch eine Wartezeit von einigen Minuten und stellt keinen Nachteil für die meisten Nutzer dar. Das Erreichen einer 50-prozentigen Ladung dauert etwa 15 Minuten.
Kabelloses Laden wird mit bis zu 15 W unterstützt, ein deutlicherer Rückgang gegenüber den 50 W des Edge 50 Pro. Das Telefon bietet außerdem kabelgebundenes Reverse-Charging mit 5 W, was zum Aufladen kleinerer Geräte nützlich ist.
PreisDas Edge 60 Pro mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher kostet 600 Euro.
SchlussfolgerungenDas Motorola Edge 60 Pro hat uns überzeugt: Es ist ein ausgewogenes Gerät zu einem fairen Preis. Es besticht durch seinen einzigartigen Materialmix und das randgewölbte Display. Auch das ansprechende Design und die hochwertige Haptik haben uns sehr gut gefallen und machen es unserer Meinung nach – auch optisch – zu einem der gelungensten Geräte der Mittelklasse. Das P-OLED-Display überzeugt mit lebendigen Farben und hoher Helligkeit und ermöglicht so auch im Freien eine problemlose Nutzung.
Die Leistung im Alltag ist solide. Der MediaTek Dimensity 8350 Extreme Chipsatz bewältigt die meisten Aufgaben gut und bietet ein gutes Spielerlebnis. Die Kameras, insbesondere der Hauptsensor und das Ultraweitwinkelobjektiv, sind sehr leistungsfähig und liefern bei guten Lichtverhältnissen mehr als zufriedenstellende Ergebnisse. Motorolas übersichtliche und anpassbare Android-Oberfläche mit der Zusage von vier Jahren Sicherheitsupdates trägt schließlich zu einem reibungslosen und angenehmen Benutzererlebnis bei.
Allerdings hat das Motorola Edge 60 Pro auch einige Aspekte, die uns nicht ganz überzeugt haben. Der Software-Support (drei Jahre Betriebssystem-Updates und vier Jahre Sicherheitspatches) ist kürzer als bei Konkurrenten wie dem Pixel 9a (sieben Jahre) oder dem Samsung Galaxy A56 (sechs Jahre). Die Videofunktionen bleiben hinter den Erwartungen zurück, und Moto AI bietet zwar einige nützliche Funktionen, ist aber immer noch unzureichend und manchmal weniger intuitiv oder effektiv als Google Gemini.
Letztendlich hat das neue Edge 60 Pro zwar etwas an Leistung gegenüber dem Edge 50 Pro eingebüßt, bietet aber dennoch ein wirklich gutes und attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis für alle, die ein herausragendes und solides Smartphone für den Alltag suchen, ohne sich um die Akkulaufzeit Sorgen machen zu müssen: Der Akku ist in der Tat beeindruckend.
Was uns gefallen hat• Attraktives und hochwertiges Design.
• Beeindruckende Akkulaufzeit
• Hervorragende Anzeige auch im Freien
• Solide Leistung
• Vielseitige und zuverlässige Kameras für den Amateurgebrauch
• Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
Was uns nicht gefallen hat• Begrenzte Dauer des Software-Supports
• Die Videoleistung könnte verbessert werden
• Moto AI benötigt Updates
• Langsames kabelloses Laden
La Repubblica