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Banxico senkt den Zinssatz auf 8,00 %: Atempause oder Inflationsrisiko?

Banxico senkt den Zinssatz auf 8,00 %: Atempause oder Inflationsrisiko?

Die Bank von Mexiko (Banxico) beschloss, ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 8,00 % zu senken. Diese Maßnahme zielte auf die Ankurbelung der Wirtschaft ab, offenbarte jedoch eine klare Uneinigkeit innerhalb des Gouverneursrats hinsichtlich der Inflationsrisiken.

Die am 26. Juni angekündigte und am 27. Juni in Kraft tretende Entscheidung markiert die Fortsetzung eines geldpolitischen Lockerungszyklus, der im März 2024 begann, als der Zinssatz seinen Höchststand von 11,25 % erreichte. Dieser Schritt hat direkte Auswirkungen auf die Finanzen der Mexikaner – von den Kreditkosten bis hin zur Rendite ihrer Ersparnisse. Er spiegelt den Wendepunkt wider, an dem die Volkswirtschaft steht: die Notwendigkeit, angesichts der anhaltenden Inflationsgefahr zu wachsen.

Die Zentralbank begründet die Fortsetzung der Zinssenkung mit der Einschätzung der aktuellen Konjunkturaussichten, die gemischte Signale liefern. Die Mehrheit des EZB-Direktoriums berücksichtigte als wichtigste Faktoren:

  • Schwache Konjunktur: Trotz eines leichten Wachstums sieht Banxico die mexikanische Wirtschaft weiterhin schwach und instabil. Die Zinssenkungen zielen darauf ab, Kredite zu verbilligen und so Investitionen und Konsum anzukurbeln.
  • Aufwertung des Peso: Die Stärke des mexikanischen Peso gegenüber dem Dollar in den letzten Monaten gibt der Zentralbank Handlungsspielraum, da ein starker Wechselkurs dazu beiträgt, die Inflation durch importierte Waren einzudämmen.
  • Globale Unsicherheit: Handelsspannungen und ein komplexes internationales Umfeld stellen Abwärtsrisiken für das Wachstum Mexikos dar und machen geldpolitische Anreize notwendig.

Die aufschlussreichste Nachricht waren nicht die Kürzungen selbst, sondern die Tatsache, dass die Entscheidung nicht einstimmig fiel. Der Verwaltungsrat stimmte mit 4 zu 1 dafür, was auf eine interne Debatte über das weitere Vorgehen schließen lässt.

  • Für die Kürzung (8,00 %): Gouverneurin Victoria Rodríguez Ceja und die stellvertretenden Gouverneure Galia Borja Gómez, José Gabriel Cuadra García und Omar Mejía Castelazo.
  • Gegen die Senkung (bei 8,50 % belassen): Vizegouverneur Jonathan Heath.

Diese Spaltung spiegelt zwei ökonomische Ansichten wider. Die Mehrheit priorisiert die Notwendigkeit, eine Wirtschaft mit Schwächeanfällen anzukurbeln. Heaths Gegenstimme vertritt jedoch die orthodoxere Position, die sich auf Banxicos Hauptaufgabe konzentriert: die Kontrolle der Inflation, die sich bisher als beständig gegen einen Rückgang erwiesen hat.

Das Hauptargument der Gegner drastischer Kürzungen ist die jüngste Preisentwicklung. Laut Banxicos eigenen Daten stieg die jährliche Inflationsrate von 3,93 Prozent im April auf 4,51 Prozent in der ersten Junihälfte.

Diese anhaltende Tendenz zwang die Zentralbank, ihre Inflationsprognosen nach oben zu korrigieren. Die neue erwartete Entwicklung ist unten dargestellt:

| Zeitraum | Inflationsprognose (%) |

|—|—|

| 3. Quartal 2025 | 4,1 % |

| 4. Quartal 2025 | 3,7 % |

| 1. Quartal 2026 | 3,4 % |

| 2. Quartal 2026 | 3,1 % |

| 3. Quartal 2026 | 3,0 % (Ziel erreicht) |

| Quelle: Bank von Mexiko, Pressemitteilung vom 26. Juni 2025 | |

Wie die Tabelle zeigt, erwartet Banxico, dass sich die Inflation erst in zwei Jahren, nämlich im dritten Quartal 2026, ihrem Zielwert von 3,0 % annähert. Diese Tatsache schürt die Sorge, dass eine zu frühe Lockerung der Geldpolitik die Phase hoher Preise verlängern könnte.

Banxicos Entscheidung ist ein kalkuliertes Wagnis. Mit der Senkung der Zinsen will die Bank der Wirtschaft eine Pause gönnen, geht aber gleichzeitig das Risiko ein, dass der Kampf gegen die Inflation länger und schwieriger wird – ein Dilemma, das Mexikos Wirtschaftsaussichten in den kommenden Monaten prägen wird.

La Verdad Yucatán

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