Niederländischer Staat muss nach Goldraub fast 6 Millionen Euro zahlen
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Sollten die aus dem Drents Museum in Assen gestohlenen rumänischen Artefakte nicht gefunden werden, müssten die Niederlande 5,8 Millionen Euro Entschädigung zahlen, bestätigte das Bildungsministerium laut einem Bericht des Lokalsenders RTV Drenthe.
Das Museum haftet nur für den Eigenrisikoanteil im Rahmen einer Vereinbarung, bei der der niederländische Staat den Löwenanteil der Garantie gegen Diebstahl und Beschädigung wertvoller Objekte übernimmt, die an niederländischen Museen ausgeliehen werden. Hohe Versicherungsprämien würden Museen sonst lähmen.
Sollten die Gegenstände gefunden werden, muss das Ministerium außerdem für etwaige Schäden aufkommen.
Im vergangenen Jahr garantierte der Staat Kunstwerke im Wert von knapp 460 Millionen Euro, die an 13 Museen ausgeliehen wurden.
Wann ein Anspruch auf Entschädigung geltend gemacht werden kann, ist unklar. Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Diebstahl drei Personen festgenommen und sucht nach einem vierten Verdächtigen.
Der Bande wird vorgeworfen, einige der wertvollsten Artefakte Rumäniens erbeutet zu haben. Dazu gehören der goldene Helm von Cotofenesti, der aus nahezu reinem Gold gefertigt wurde und auf das Jahr 500 v. Chr. datiert wird, sowie drei goldene Armreifen – allesamt Teil des dakischen Kulturerbes des Landes.
Mittlerweile wurde der Direktor des Rumänischen Nationalen Geschichtsmuseums in Bukarest, der die Objekte dem Drents Museum geliehen hatte, wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Ausfuhrgenehmigung entlassen.
Der Vorfall hat die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belastet. Der rumänische Premierminister Marcel Ciolacu sagte in einer Erklärung, er sei „wie alle Rumänen empört“ und der niederländische Staat trage „die volle Verantwortung für den Raub“.
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