Olaf Sleijpen zum neuen Präsidenten der niederländischen Zentralbank ernannt

Olaf Sleijpen wird am 1. Juli Präsident der niederländischen Zentralbank DNB und tritt die Nachfolge von Klaas Knot an, der dieses Amt 14 Jahre lang innehatte.

Der 54-jährige Sleijpen blickt auf eine langjährige Karriere bei der Bank zurück und ist seit Anfang 2020 Mitglied des Vorstands. Laut dem Financieele Dagblad ist er in der Geldpolitik weder ein Falke noch eine Taube und kennt die Bank und ihre Arbeitsweise in- und auswendig.

Der Ernennung nur zwei Wochen vor Knots Rücktritt ging niederländischen Medien zufolge ein wochenlanger Streit über Sleijpens Gehalt und die Dauer seiner Amtszeit voraus.

Das Finanzministerium wollte seine Amtszeit von sieben auf fünf Jahre verkürzen, doch davon ist nun nichts zu sehen. Sleijpens wird jedoch weniger verdienen als Knot: Sein Gehaltspaket beträgt rund 450.000 Euro. Das sind zwar rund 20.000 Euro weniger als bei seinem Vorgänger, aber immer noch fast das Doppelte der Obergrenze von 233.000 Euro für Beschäftigte im öffentlichen Dienst.

Ein Bruch der sogenannten Balkenende-Norm – benannt nach dem Premierminister, der strenge Lohnkontrollen im öffentlichen Dienst einführte – erfordert die Genehmigung des Sozialministeriums. Dies sei durch den Rückzug der rechtsextremen PVV aus dem Kabinett erleichtert worden, erklärte die FD.

Sleijpen bezeichnete seine Ernennung als „große Ehre“ und fügte hinzu, dass Herausforderungen wie Preisstabilität, Widerstandsfähigkeit, Innovation und geopolitische Fragmentierung eine agile und unabhängige Zentralbank erforderten.

Zu den größten Herausforderungen, die er zu bewältigen habe, gehörten laut dem Finanzminister die Steuerung der Rentenreform, die Bekämpfung der Inflation, die Bewältigung der Eurobond-Problematik und die Überarbeitung der Regulierung des Bankensektors.