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An der Spitze Europas haben die Polen die Russen abgelöst. Herrschaft, die noch immer anhält

An der Spitze Europas haben die Polen die Russen abgelöst. Herrschaft, die noch immer anhält

Betrachtet man die Geschichte der Champions League und ihres Vorgängers, des Pokals der europäischen Meistervereine (1960–2000), so wird die ewige Tabelle von russischen oder ehemals sowjetischen Vereinen dominiert. Seit 1960 zählt der erste Sieger, ZSKA Moskau, die meisten Triumphe – dreizehn.

In der jüngeren Geschichte ist Zenit Kazan das zweitbeste Team in der Champions League. Der Verein, bei dem in der Vergangenheit unter anderem Wilfredo Leon oder Bartosz Bednorz spielten, kann sechs Titel auf seinem Konto vorweisen. Komplettiert wird das ewige Podium durch das italienische Trio: Modena Volley, Sisley Treviso und Trentino Volley.

Der erste Verein hatte seine große Zeit in den 1990er Jahren, holte vier Siege und blieb dann stehen. Der letzte Triumph des Vereins aus Treviso war im Jahr 2006, während der Sieg des Trentino erst in der letzten Saison stattfand. Der unter dem Namen Itas Trentino spielende Verein besiegte den polnischen Meister aus Jastrzębie-Zdrój in drei Sätzen.

Herrschaft von ZAKSA Kędzierzyn-Koźle. Das denkwürdige „polnische Finale“ in Turin

Teams aus Russland sind derzeit von allen internationalen Wettbewerben unter der Schirmherrschaft der FIVB und CEV zurückgezogen. Dies ist das Ergebnis des brutalen Angriffs der Truppen unter Führung Wladimir Putins auf die Ukraine Ende Februar 2022. Der Krieg jenseits unserer Ostgrenze dauert seit über drei Jahren ununterbrochen an und fordert unter anderem das Leben unschuldiger Zivilisten.

Die Tatsache, dass es in der Champions League keinen russischen Verein gibt, hat das Kräfteverhältnis in Europa verändert. Die russischen Giganten wurden durch polnische Teams ersetzt. Und das schmälert keineswegs die Leistungen der aus der PlusLiga hervorgegangenen Vereine. Am häufigsten konkurrierten die Polen mit den Italienern. Auch die Anwesenheit von Mannschaften der Apenninenhalbinsel bei den Endspielen der Champions League ist eine ungeschriebene Tradition.

Wann hat zuletzt eine Mannschaft außerhalb des Trios Italien, Polen und Russland die Champions League gewonnen? Man muss wirklich tief graben und bis zur Saison 2006/07 zurückgehen. Damals erwies sich im Finale in Moskau der deutsche VfB Friedrichshafen als Sieger. Sensationell war die Endabrechnung, als die Deutschen gegen den französischen Tours VB um den Pokal spielten. Im „Trostfinale“ standen sich die zumindest auf dem Papier bekannten Giganten gegenüber: Gastgeber Dynamo Moskau und der italienische Verein Lube Banca Marche Macerata.

Das Finale der Champions League 2023 hatte für polnische Volleyballfans eine besondere Bedeutung. Damals wurde in der wunderschönen Anlage Pala Alpitour in Turin die Goldfrage zwischen den Vereinen aus Kędzierzyn-Koźle und Jastrzębie-Zdrój entschieden. Es wiederholte sich, was etwa ein Dutzend Tage zuvor passiert war, als ZAKSA und Jastrzębski Węgiel um das Gold der PlusLiga spielten. Ähnlich verhielt es sich auch beim polnischen Pokal – kurzum: Es gab damals keine Konkurrenz, die an dieses Duo heranreichen konnte.

Obwohl ZAKSA schwer beschädigt war und sein Niedergang nur eine Frage der Zeit zu sein schien, wie die nächste Saison 2023/24 zeigte, stellte sich das Team aus Kędzierzyn erneut dem Kampf um Gold. Mit über 10.000 Fans auf den Tribünen sahen wir eine Volleyball-Show auf hohem Niveau – vor allem angesichts der Intensität der Emotionen. Es begann 1:0 für das Team aus Jastrzębie, dann stand es 2:1 in Sätzen zugunsten von ZAKSA, ein mörderisches Ende und 30:28 für Jastrzębski Węgiel und ein Tiebreak endete 15:12 für das Team aus Kędzierzyn. Damit gewann ZAKSA zum dritten Mal in Folge die Champions League.

Aus diesem Anlass empfehlen wir Ihnen Texte von diesem Event, WPROST war in Turin anwesend und berichtete von dort direkt über die Ereignisse rund um das Finale der Volleyball Champions League der Männer.

Es begann im Jahr 2021 und mit dem Sieg der Mannschaft von Trainer Nikola Grbić. Anschließend wurde Aleksander Śliwka zum MVP des Endkampfs gewählt und das polnische Team unterlag Itas Trentino (3:1). Ein Jahr später? Eine Wiederholung der Aufstellung der Finalisten, diesmal gewann ZAKSA noch souveräner (3:0) und Kamil Semeniuk war konkurrenzlos. Angeführt wurde die Mannschaft von Trainer Gheorghe Cretu. Der dritte Trainer mit ZAKSA-Gold in der Champions League war Tuomas Sammelvuo. Der Finne holte mit seinem Team den letzten polnischen Sieg in der Champions Volleyball League und David Smith wurde zum MVP gewählt.

Ein Jahr später stand Jastrzębski Węgiel erneut im Finale, doch das türkische Antalya erwies sich für Itas als Glücksgriff. Der Verein aus dem Trentino gewann nach zwei Niederlagen in Folge gegen ZAKSA und einer Abwesenheit vom Finale in der Hauptstadt des Piemont schließlich und in drei Sätzen. Itas gewann zum ersten Mal seit 2011 die Champions League.

Polnische Plätze auf dem Podium der PEMK/Champions League Volleyball

  • 1960 – AZS AWF Warschau (3. Platz)
  • 1963 – Legia Warschau (3)
  • 1968 – Legia Warschau (3)
  • 1973 – Resovia Rzeszow (2)
  • 1976 – Resovia Rzeszow (3)
  • 1978 – Flame Milowice (1)
  • 1979 – Flame Milowice (3)
  • 1981 – Guard Breslau (3)
  • 2003 – Mostostal Kędzierzyn-Koźle (3)
  • 2008 – PGE Skra Belchatow (3)
  • 2010 – PGE Skra Belchatow (3)
  • 2012 – PGE Skra Belchatow (2)
  • 2014 – Jastrzębski-Kohle (3)
  • 2019 – PGE Skra Belchatow (3)
  • 2021 – ZAKSA Kedzierzyn-Kozle (1)
  • 2022 – Grupa Azoty ZAKSA Kędzierzyn-Koźle (1)
  • 2023 – Grupa Azoty ZAKSA Kędzierzyn-Koźle (1)
  • 2023 – Jastrzębski-Kohle (2)
  • 2024 – Jastrzębski-Kohle (2)

Werden die Volleyballspieler von JSW Jastrzębski Węgiel das Kapitel der Endrunde abschließen und – ähnlich wie im Fall des nationalen Pokals – ihr Ziel am Ende der Saison 2024/25 erreichen können? Das vierte Team der PlusLiga hat Łukasz Kaczmarek in seinen Reihen. Der Angreifer, der von ZAKSA nach Jastrzębie-Zdrój wechselte, hat bereits drei Champions-League-Siege auf dem Konto. „The Animal“ weiß also, wie man Endspiele gewinnt.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Mannschaft von Jastrzębie vor dem Finale das Halbfinale gewinnen muss. Die Jurassic Knights haben außerdem eine historische Medaille im Auge, die erste in der Vereinsgeschichte. Unabhängig vom Ergebnis ist eines sicher: Eine polnische Mannschaft wird definitiv im fünften Champions-League-Finale in Folge spielen. Kein anderes Land in Europa kann mit einer solchen Serie aufwarten. Dies bestätigt einmal mehr, von welch außergewöhnlichen Zeiten wir im polnischen Herrenvolleyball sprechen.

Final Four der Volleyball Champions League der Männer. Wo und wann kann man die Spiele sehen?

Der Wettbewerb um den Titel der besten Vereinsmannschaft des Alten Kontinents in der Saison 2024/25 beginnt am kommenden Freitag (also am 16. Mai). Das Final Four der Champions League wird in der Atlas Arena in Łódź ausgetragen. Im ersten Halbfinale treten Sir Sicoma Monini Perugia (Italien) und Halkbank Ankara (Türkiye) an. Das Treffen beginnt um 20:00 Uhr.

Einen Tag später, also am Samstag (17. Mai), findet das „polnische“ Halbfinale statt, in dem der zweimalige Champions-League-Finalist von 2024 und 2023 und der polnische Vizemeister – ebenfalls aus den vergangenen beiden Spielzeiten – aufeinandertreffen. Das Spiel JSW Jastrzębski Węgiel – Aluron CMC Warta Zawiercie beginnt um 14:45 Uhr.

Die Spiele um die Bronze- und Goldmedaille sind für Sonntag (18. Mai) geplant. Das „Trostfinale“ beginnt um 16:00 Uhr, das Spiel um Gold beginnt um 20:05 Uhr. Alle Spiele können auf Polsat Sport 1 angesehen werden. Online-Übertragungen sind unter anderem über Polsat Box Go verfügbar.

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Wprost

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