Roland Garros. Sinner gewinnt den Kampf der Generationen. Erstes italienisches Finale in Paris
Das Duell zwischen dem Italiener und dem Serben war das bisher interessanteste Spiel des Turniers. Der aktuelle Spitzenreiter der ATP-Rangliste traf auf den erfolgreichsten Grand-Slam-Spieler. Sinner erreichte das Halbfinale eindrucksvoll und ohne Satzverlust. Djokovic wiederum bewies – insbesondere im Duell mit Alexander Zverev – erneut, dass er auch bei den wichtigsten Turnieren weiterhin auf herausragendem Niveau spielen kann. Das Spiel am Freitag war das neunte offizielle Aufeinandertreffen der beiden Spieler. In den vorherigen acht Spielen errangen beide jeweils vier Siege.
Der Beginn des Spiels war von Aufschlaggewinnen beider Spieler geprägt. Die Situation änderte sich im fünften Spiel, als sich der Italiener eine Breakchance erspielte. Doch dann war ihm das Glück hold, denn er verwandelte sie in einen Punkt, nachdem Djokovic den Ball verfehlt hatte, nachdem dieser ungleichmäßig auf dem Platz aufgeschlagen war. Im siebten Spiel hätte er seinen Vorsprung ausbauen können, doch dann gab der Serbe zwei Breakbälle ab. Sinner hingegen behauptete seinen Vorsprung souverän, obwohl er mit seinem ersten Aufschlag häufiger verfehlte als traf. Im gesamten Satz gab er beim Aufschlag nur drei Punkte ab und gewann in diesem Spielabschnitt mit 6:4.
Im zweiten Satz war der Serbe bei den Returns deutlich effektiver und leistete seinem jüngeren Rivalen mehr Widerstand. Wie schon im Spiel gegen Zverev variierte er sein Spiel geschickt mit Abkürzungen, was ihm jedoch keinen spürbaren Effekt brachte. Wieder einmal war es der Italiener, der die erste Breakchance hatte. Im fünften Spiel nutzte er sie noch nicht, doch im siebten, nach einer vom Belgrader Spieler ins Aus geworfenen Vorhand, gelang ihm sein Ziel.
Der 23-Jährige aus Innichen schien auf Siegkurs zu sein, doch Djokovic zeigte einmal mehr seinen großen Kampfgeist und dass man ihn niemals abschreiben sollte. Im zehnten Spiel ging er in die Offensive, was ihm die ersten Breakbälle des Tages einbrachte. Sinner konnte einen davon abwehren, doch beim zweiten unterlief ihm ein Fehler mit der Vorhand, und der Satz war ausgeglichen. Es war auch das erste Mal, dass der Italiener in Spielen gegen den Serben seinen Aufschlag verlor, nachdem er zuvor 45 Aufschlagspiele in Folge gewonnen hatte. Einen Moment später startete der 38-Jährige wieder energisch ins Spiel, konnte die hohe Intensität und das Spielniveau jedoch nicht halten. Der Italiener witterte erneut seine Chance und erzielte nach einem guten Return und einer gewinnenden Vorhand ein Break. Diesen Vorteil ließ er sich nicht nehmen und baute nach dem Seitenwechsel seinen Vorsprung im gesamten Spiel aus.
Vor dem dritten Satz legte der Serbe aufgrund von Problemen mit seinem linken Bein eine medizinische Pause ein. Als der Mann jedoch wieder ins Spiel zurückkehrte, kämpfte er mit unerschütterlicher Härte. Auch im vierten Spiel hatte er einen weiteren Breakball, doch Sinner rettete sich mit seinem Aufschlag. Kurz darauf hatte der Italiener zwei Chancen, die er jedoch ebenfalls nicht nutzte. Nach etwa zwölf ruhigeren Minuten kochten im zehnten Spiel die Emotionen erneut hoch. Der Weltranglistenführende agierte nervöser, weshalb Djokovic drei Chancen hatte, den Satz zu beenden. In den entscheidenden Momenten behielt der italienische Spieler jedoch die Ruhe und verhinderte eine Niederlage in seinem ersten Spiel des Turniers.
Es kam zu keiner weiteren Wendung, und die Spieler mussten einen Tiebreak austragen. Sinner startete besser und ging schnell mit 3:0 in Führung. Besonders schmerzhaft war für den Serben der dritte Punkt, als er einen Smashball direkt ins Netz schlug. Anschließend pflegte der Italiener seinen Vorsprung und baute ihn nach einem weiteren Fehler seines Gegners aus. Schließlich entschied er mit dem zweiten Matchball und nach drei Stunden und 16 Minuten Spielzeit das gesamte Match.
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