Wisła Krakau stand erneut am Rande des Abgrunds. Und das ist erst der Anfang

Der Hin- und Rückspielsieg gegen Spartak Trnava (5:4) oder die grandiose Aufholjagd gegen Cercle Brügge (5:7) sind für die Fans zweifellos eine tolle Geschichte und etwas, wofür man sich schämen muss. Bei Reymont dreht sich allerdings seit einiger Zeit alles um etwas anderes.
Symmetry-Fans waren begeistert. Wisla-Fans? Nicht unbedingtSeien wir ehrlich: Ein so großer Verein wie Wisła Krakau hat einen Platz in der Fußballelite. Und darin war der Weiße Stern seit der Saison 2021/22 nicht mehr zu sehen. Zuerst die verlorenen Play-offs gegen Puszcza Niepołomice (1:4), ein Jahr später der polnische Pokal, aber auch... Platz zehn und jetzt wieder „nur Play-offs“. Doch auch das war nicht sicher.
Zu Beginn der Saison bekam Wisła den Fluch zu spüren, der auch andere polnische Teams heimsucht. Die Europapokal-Qualifikation mit anschließender Meisterschaft endete mit 10 Punkten in 10 Runden, einem Torverhältnis von 12:12 und dem 12. Platz. Ein Paradies für Symmetrieliebhaber, aber andererseits – darum geht es nicht.
Der Rückstand auf die Spitze war endlich wettgemacht, Wisła erreichte die Play-off-Zone und alles schien, als wäre ihnen ein roter Teppich ausgerollt worden. Es genügte der Blick auf die bis zum Rand gefüllten Stände. Allerdings häuften sich schnell die Probleme.
Wisła Krakau verlor seine Führer. Nicht nur sieKacper Dudas Wunderschuss? Bar.
Der Wunderschuss von Michael Kostka? Fenster.
Wisła dominierte, erspielte sich Chancen, kassierte aber als erstes ein Tor. Und dann auch noch Angel Baena Perez, Marko Poletanovic und Rafal Mikulec, der einen schlimmen Bruch erlitt. Die Zeit verging und die Lage der Gastgeber war schrecklich. Schließlich geht es bei der Frage des Aufstiegs nicht nur um Prestige, sondern auch um Geld, das in der Situation dieses Vereins so wichtig ist.
Nach dem Tor brachte Miedź den Gegner geschickt aus dem Rhythmus, Mikulecs Verletzung wirkte sich auch auf die Wisła-Spieler aus und sie brauchten einen längeren Moment, um wieder ins Spiel zu kommen. Und selbst dann sah es nicht gut aus – vereinzelte Ausbrüche, viele einfache Fehler und vor allem das Fehlen einer größeren Idee.
Und dies geschah erst am Ende der Sitzung. Ein perfektes Beispiel hierfür war Tamas Kiss – er betrat das Spielfeld gleich nach der Pause, verlor hin und wieder den Ball und verdiente sich die legendäre „Angel“. Und was hat Wisła verdient? Ein paar Blitzeinschläge und gute Distanzschüsse reichen nicht aus, um um die Ekstraklasa zu kämpfen.
Ganz am Ende der 17 Nachspielminuten hätte natürlich Angel Rodado alles ändern können. Nach einer tollen Flanke von links berührte er zur Überraschung aller den Ball, traf aber nur den Pfosten. Und in Krakau fragen sie sich vielleicht, ob sie dadurch nicht ihren Platz verlieren. Wer weiß, ob der Spanier dann immer noch nur in der hinteren Abwehr der Elite spielen möchte. Und dann sind da noch die finanziellen Probleme. Wo fließt die Weichsel? Diese Frage muss sich Jarosław Królewski erneut stellen. Sein Verein ist erneut ins Fadenkreuz geraten.
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