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Dr. Barciński: Die Menschheit verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen bei der Rückkehr aus dem Weltraum

Dr. Barciński: Die Menschheit verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen bei der Rückkehr aus dem Weltraum

Die Rückkehr von Sławosz Uznański-Wiśniewski aus dem Weltraum war beispielhaft. Dies sei auf zwei Faktoren zurückzuführen: die Erfahrung der Menschheit mit solchen Flügen und immer ausgefeiltere Technologien, erklärte Dr. Tomasz Barciński vom Weltraumforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften gegenüber PAP.

Am Dienstag kehrten Mitglieder der Ax-4-Mission, darunter der polnische Astronaut Sławosz Uznański-Wiśniewski, nach mehreren Tagen auf der Internationalen Raumstation zur Erde zurück. Die Kapsel Dragon Grace, mit der sie sicher und planmäßig ankamen, trat wieder in die Erdatmosphäre ein und wurde in den Pazifik geschossen, wo sie von Rettungsteams geborgen und an Bord der SpaceX MV Shannon gebracht wurde.

Dr. Tomasz Barciński, Leiter des Labors für Satellitenmechatronik und Robotik am Weltraumforschungszentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, wies darauf hin, dass die Menschheit bereits über umfangreiche Erfahrungen im Bau und Betrieb von Raumfahrzeugen verfügt.

„Raumkapseln kehren seit Jahrzehnten aus der Umlaufbahn zurück. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sind vielfältig und reichen bis ins Design. So ist beispielsweise bekannt, dass die beste Kapselform eine konische Form ist, die es der Kapsel ermöglicht, sich automatisch entsprechend der Flugrichtung auszurichten. Sie taumelt nicht, sondern fliegt stabil durch die Atmosphäre, wobei ihr Hitzeschild zur Erde zeigt. Deshalb sind alle Kapseln so konstruiert“, erklärte der Experte.

Er fügte hinzu, dass Dragon wie Sojus einen speziell versetzten Schwerpunkt habe, der es ihm ermögliche, sich so zu positionieren, dass nur minimaler Auftrieb entsteht. „Das ist eine bewährte Methode. Ich denke, das Kapseldesign ist daher nahezu optimal“, so der Wissenschaftler.

Er fügte hinzu, dass die in den SpaceX-Kapseln verwendete Technologie viel perfekter und fortschrittlicher sei als die in früheren Fahrzeugen.

„Es gibt verschiedene Elemente, die erwähnt werden müssen, zum Beispiel die Triebwerke, die den Flug der Dragon präzise steuerten. Während des Fluges zeigte die Animation, wie jedes Triebwerk eingeschaltet wurde. Man könnte sagen, dass die Veränderungen bei Raumkapseln denen bei Autos ähneln. Alles wird viel moderner“, bemerkte er.

Auch der Komfort der Besatzung hat sich verbessert. „Die Dragon ist deutlich größer als die Sojus. Die Astronauten können sich ungehindert von ihren Sitzen erheben und strecken, was in der Sojus schlichtweg nicht möglich war. Das ist bei einem etwa eintägigen Flug sehr wichtig. Die Sitze der Dragon lassen sich zudem so verstellen, dass die auf die Besatzung einwirkenden Kräfte optimal ausgeglichen werden“, bemerkte Dr. Barciński.

Er betonte jedoch, dass es sich immer noch um den Weltraum handele, eine besonders feindliche Umgebung. „Jede Veränderung, jede potenzielle Verbesserung birgt ein gewisses Risiko. Wenn Ingenieure etwas verbessern wollen, kann sich herausstellen, dass die Änderung Probleme verursacht. Daher sind strenge Sicherheitskontrollen unerlässlich. Bisher haben alle Dragons jedoch außergewöhnlich gute Ergebnisse erzielt“, betonte er.

Trotz der größeren Geräumigkeit und des deutlich verbesserten Komforts von Dragon bleibt das Fliegen in der Kapsel für Astronauten weiterhin eine große Herausforderung.

„Als die Kapsel unter atmosphärischem Druck abbremste, erreichten die Astronauten eine G-Kraft von 4g. Das heißt, sie spürten eine viermal stärkere Schwerkraft als auf der Erde. Leider ließe sich das nur schwer umgehen. Das ist eine Frage der Physik – die G-Kräfte, die die Besatzung spürt, ergeben sich aus der Flugbahn. Um die G-Kraft zu reduzieren, müsste die Kapsel langsamer abbremsen, was eine längere Flugbahn erfordert. Daher müsste sie in einem flacheren Winkel in die Atmosphäre eintreten und würde dann wieder in den Weltraum zurückprallen“, beschrieb Dr. Barciński.

Er kam außerdem zu dem Schluss, dass die Kapsel theoretisch mit sehr viel Treibstoff von der kosmischen Geschwindigkeit im Orbit abbremsen und mit ihren Triebwerken langsam zur Erde sinken könnte, ähnlich wie ein Aufzug. Oder sie könnte ähnlich wie die erste Stufe einer Falcon-Rakete landen und mit ihren Triebwerken dicht über der Erde abbremsen. „Das ist jedoch praktisch unmöglich“, schloss er.

Auch die Flugpräzision ist entscheidend. „Trotz der enormen Kräfte ist die Steuerung der Kapsel bereits sehr präzise. Sofern keine unerwarteten, größeren Probleme auftreten, können die Astronauten mit einer Landung an ihrem vorgesehenen Zielort rechnen – in diesem Fall im Meer vor der kalifornischen Küste“, so der CBK PAN-Experte.

Marek Matacz (PAP)

matt/ Balken/ lm/

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