Porto Alegre schränkt die finanzielle Unterstützung des Karnevals ein und schließt Schulen in der Metropolregion aus

Das Rathaus von Porto Alegre kündigte eine wesentliche Änderung bei der Finanzierung des Karnevals ab 2025 an: Nur Karnevalsorganisationen mit nachgewiesenem Sitz in der Hauptstadt werden weiterhin Mittel erhalten. Nach den neuen Richtlinien sind Sambaschulen in der Metropolregion, wie Acadêmicos de Gravataí, Vila Isabel (Viamão), Império do Sol (São Leopoldo) und andere aus Canoas, Alvorada, Guaíba und Novo Hamburgo, von der kommunalen finanziellen Unterstützung ausgeschlossen.
Die Entscheidung wurde vom städtischen Kulturamt offiziell bekannt gegeben. Es begründete die Maßnahme mit einer gesetzlichen Regelung im Zusammenhang mit Fumproarte – einem Fonds, der kulturelle Projekte in Porto Alegre mit öffentlichen Mitteln finanziert. Laut dem Amt ist die Überweisung von Geldern an Institutionen außerhalb der Stadtgrenzen nach geltendem Recht nicht zulässig, wie im Gemeindegesetz Nr. 7.328/1993 festgelegt.
Obwohl einige dieser Schulen am offiziellen Karnevalsumzug von Porto Alegre teilnehmen, besteht die Stadtverwaltung darauf, dass die Mittel ausschließlich für Projekte mit Sitz und Niederlassung in der Stadt für mindestens zwei Jahre verwendet werden sollten. Die Begründung basiert auf dem Legalitätsprinzip und dem Ziel, kulturelle Aktivitäten zu fördern, die im Stadtgebiet künstlerische und soziale Wirkung entfalten.
Acadêmicos de Gravataí, eine der von der neuen Maßnahme betroffenen Schulen, hatte in den letzten Jahren mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Laut dem ehemaligen Präsidenten der Organisation, Anderson Nascimento, gingen im Zyklus 2021/2022 keine Mittel ein; in den Zyklen 2022/2023 und 2023/2024 erhielt die Schule zwar Mittel, musste aber 70 % bzw. 40 % der Mittel zurückzahlen. Im Jahr 2024/2025 wiederholte sich die Situation: 40 % der erhaltenen Mittel wurden zurückgezahlt.
Das städtische Kulturreferat teilte zudem mit, dass es im Dialog mit Karnevalsverbänden stehe und den Schulen in der Metropolregion rät, sich Unterstützung bei den Rathäusern ihrer jeweiligen Herkunftskommunen zu suchen.
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