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Dies soll eine Revolution auf dem Niveau von Smartphones sein. Bosch hat eine Idee für den Einsatz von KI

Dies soll eine Revolution auf dem Niveau von Smartphones sein. Bosch hat eine Idee für den Einsatz von KI
  • Bosch investiert bis Ende 2027 mehr als 2,5 Milliarden Euro in die Entwicklung künstlicher Intelligenz.
  • Mit auf dieser Technologie basierenden Lösungen für assistiertes und automatisiertes Fahren will das Unternehmen bis 2035 einen Umsatz von über 10 Milliarden Euro erzielen.
  • „Die Entwicklung von KI ermöglicht schnellere Innovationen und Kommerzialisierung“, sagt Stefan Hartung, CEO von Bosch.

„Die Entwicklung künstlicher Intelligenz eröffnet uns neue Möglichkeiten und beschleunigt die Umsetzung von Innovationen und Geschäftsmodellen“, sagte Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch . Bis Ende 2027 wird das Unternehmen mehr als 2,5 Milliarden Euro in die Entwicklung von Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz investieren.

Künstliche Intelligenz werde laut dem Unternehmen eine schnellere Umsetzung von Innovationen und eine Steigerung des Angebots an Produkten und Dienstleistungen ermöglichen – sie werde zu mehr Sicherheit beim automatisierten Fahren, einer höheren Zuverlässigkeit der Produktionsprozesse und einer Vereinfachung des Alltags der Verbraucher – sowohl im Berufs- als auch im Privatleben – führen.

In den letzten fünf Jahren hat Bosch Patente für mehr als 1.500 KI-basierte Lösungen angemeldet. Laut Angaben des Unternehmens sind diese durch die Kombination der einzigartigen Expertise von Bosch in industriellen Prozessen und Technologien mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz möglich.

Gute Lösungen entstehen nicht immer aus guten Annahmen

Die enorme industrielle Erfahrung und die verfügbaren Datenmengen sollten Europa laut Stefan Hartung dabei helfen, eine führende Rolle bei der Entwicklung neuer Lösungen auf Basis künstlicher Technologien zu übernehmen. Er ist jedoch besorgt, ob Europa selbst zu den führenden Ländern bei der Entwicklung von Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz gehören wird. Die Entwicklung werde durch übermäßig umfangreiche Vorschriften verlangsamt.

„Wie wir wissen, strebt Europa einheitliche Regelungen an, die die Glaubwürdigkeit und Verantwortung der künstlichen Intelligenz gewährleisten. Diese Annahmen sind aus zwei Gründen grundsätzlich richtig: Erstens wird KI nicht um ihrer selbst willen geschaffen, sondern um den Menschen zu dienen, und zweitens wird diese Technologie nur dann wirtschaftlich rentabel sein, wenn die Käufer ihr vertrauen“, räumt Stefan Hartung ein.

Er weist jedoch darauf hin, dass wir zwar noch an der Schaffung von Vorschriften arbeiten, auf anderen Kontinenten jedoch bereits Unternehmen an neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz arbeiten .

In der Europäischen Union wissen Hersteller nicht, wie sie künstliche Intelligenz entwickeln können, da die angekündigten Vorschriften noch fehlen und somit unklar ist, welche Standards die Lösungen erfüllen müssen. Detaillierte Regelungen sollen später eingeführt werden, was laut Stefan Hartung insbesondere bei Herstellern von Hochrisikosystemen, wie beispielsweise dem autonomen Fahren, für Besorgnis sorgt. Darüber hinaus sollen in der EU Lösungen für künstliche Intelligenz kontinuierlich überwacht, dokumentiert und gemeldet werden.

„Diese Mischung aus regulatorischer Unsicherheit und Bürokratie macht die Europäische Union für Unternehmen, die an KI-Lösungen arbeiten, zu einem zunehmend unattraktiven Standort “, betont Stefan Hartung.

Schlechte Regulierungen können Branchen und Technologien völlig zerstören.

Als Beispiel sei der von der Stanford University veröffentlichte KI-Index genannt, dem zufolge im vergangenen Jahr in den USA 40 bedeutende KI-Lösungen entstanden sind, in China 15 und in Europa 3.

„Indem wir Vorschriften schaffen, die der Richtung der technologischen Entwicklung zuwiderlaufen, können wir unsere Branche zu Tode regulieren“, warnt Stefan Hartung.

Das Thema Regulierung ist für Bosch umso wichtiger, da das Unternehmen Technologien, die regulatorischer Unsicherheit ausgesetzt sind, großen Raum einräumt – so will es die Vorteile der KI unter anderem im Bereich des assistierten und automatisierten Fahrens nutzen. Obwohl der Boom dieses Marktes noch vor uns liegt, besteht für das Unternehmen kein Zweifel daran, dass automatisiertes Fahren das Thema der Zukunft ist.

Bosch bietet bereits heute die passenden Lösungen und bis Mitte des nächsten Jahrzehnts wird sich der Umsatz mit Software, Sensorik, Hochleistungsrechnern und Netzwerkkomponenten voraussichtlich auf über 10 Milliarden Euro verdoppeln.

KI erhöht die Sicherheit und verkürzt die Produktentwicklungszeit

Beim automatisierten Fahren wird KI eingesetzt, um die Umgebung des Fahrzeugs zu visualisieren und die Route zu planen. Dadurch prognostiziert das System das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und schlägt die nächsten Schritte vor, um sicherzustellen, dass die Passagiere sicher an ihr Ziel gelangen. KI erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern verkürzt auch die Entwicklungszeit neuer Produkte erheblich.

Bosch sammelt Sensordaten in einer einzigartigen Datenbank, die ein schnelleres und effizienteres Training generativer KI ermöglicht. Dies trägt wiederum dazu bei, künftig zuverlässige Fahrassistenten und automatisierte Fahrfunktionen zu schaffen.

Autonomes Fahren ist einer der sensibleren Bereiche der KI-Anwendung. Foto: Piotr Myszor
Autonomes Fahren ist einer der sensibleren Bereiche der KI-Anwendung. Foto: Piotr Myszor

In der Produktion setzt Bosch bereits auf die nächste Stufe der KI-Entwicklung: KI-Agenten (agentische KI), also Assistenten, die selbstständig Entscheidungen treffen und handeln können. „ Agenten können der KI einen ähnlichen Schub verleihen wie das Smartphone dem Internet“, sagt Tanja Rückert, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung.

Die revolutionäre Technologie ermöglicht die Parallelisierung verschiedener Prozesse. Mehrere KI-Agenten können ein Team, ein von Menschen überwachtes Multi-Agenten-System oder einen koordinierenden Agenten bilden. Bosch nutzt diese Möglichkeit bereits in seinen Werken – Multi-Agenten-Systeme überwachen Produktionsanlagen, prognostizieren Wartungsbedarf und optimieren die Personalplanung . „Wir haben das nächste Level erreicht. Das Ergebnis ist eine Reduzierung ungeplanter Ausfallzeiten und eine allgemeine Produktivitätssteigerung“, so Tanja Rückert.

Die Revolution wird die Veränderung der Kommunikation zwischen Maschinen und Menschen sein

Das Unternehmen entwickelt eine Plattform, mit der sich auch mit minimalen Programmierkenntnissen eigene Multi-Agenten-Systeme erstellen lassen. Ziel ist es, die Produktionseffizienz zu steigern, Kosten zu senken und eine flexible Anpassung an Marktanforderungen zu ermöglichen. Ein solch integrierter und koordinierter Ansatz könnte zu Einsparungen in Millionenhöhe führen. Die Lösung wird im Herbst 2025 verfügbar sein.

Tanja Rückert betonte, dass die Einsparungen nicht durch Entlassungen von Mitarbeitern erzielt würden, sondern durch eine bessere Überwachung des Prozesses durch KI-Agenten. Diese könnten mögliche Probleme oder Schäden vorhersehen und so kostspielige Produktionsausfälle vermeiden sowie Kosten und Abfall reduzieren .

Ein weiteres revolutionäres Element werde die Veränderung der Kommunikation zwischen Maschinen und Menschen sein, die durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglicht werde, erklärte Tanja Rückert.

Agentische KI kann nicht nur einzelne Anwendungen verbessern, sondern auch viele Teilprozesse intelligent koordinieren. Das allein ist schon ein enormer Fortschritt. Zudem ist die Interaktion mit KI deutlich einfacher: Agentensysteme benötigen oft nur eine Beschreibung der gewünschten Ziele. Auf eine langwierige und teure Modellierung kann in der Regel verzichtet werden. Das senkt die Einstiegshürden deutlich, insbesondere für Unternehmen ohne umfassende KI-Kenntnisse, sagt Tanja Rückert.

wnp.pl

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