Meningitis-Fälle nehmen zu: Vorsicht bei diesen Symptomen!

Weltweit und auch in der Türkei ist die Zahl der Meningitis-Fälle in letzter Zeit deutlich gestiegen. Der Tod eines gesunden 14-jährigen Kindes in den USA innerhalb weniger Stunden an Meningitis und der Tod dreier Kinder in der Türkei in den letzten Monaten aus derselben Ursache haben gezeigt, wie schnell und tödlich die Krankheit verlaufen kann.
„Es kann auch plötzlich mit Beschwerden wie Müdigkeit auftreten“Der Facharzt Dr. Mehmet Öztürk von der Abteilung für Kindergesundheit und -krankheiten machte wichtige Aussagen zu diesen Entwicklungen.
Facharzt Dr. Öztürk sagte: „ Meningitis ist eine schwere Infektionskrankheit, die in der Regel die Hirnhäute befällt und durch Bakterien und Viren verursacht wird .“ Dr. Öztürk wies darauf hin, dass die in letzter Zeit häufig erwähnten Meningokokken-Mikroben eine der Hauptursachen dieser Krankheit seien. „ Eine Meningokokken-Infektion kann mit grippeähnlichem Fieber beginnen oder plötzlich mit Beschwerden wie Erbrechen, Bewusstseinsveränderungen, Nackensteifheit, Schwäche und Müdigkeit auftreten .“
„EINE FRÜHDIAGNOSE REICHT MÖGLICHERWEISE NICHT AUS, UM EIN LEBEN ZU RETTEN“Öztürk betonte, dass sich Meningokokken sehr schnell ausbreiten. Er erklärte, dass selbst bei frühzeitiger Diagnose der Krankheit eine Umkehrung der Situation nicht immer möglich sei. Er sagte: „ Diese Bakterien können sich mit dem Blut vermischen und eine Sepsis sowie einen Schock auslösen. Selbst bei rechtzeitiger Intervention können etwa 30 Prozent der Patienten sterben. Bei genesenden Patienten ist das Risiko einer Genesung mit bleibenden Schäden, also Folgeerscheinungen, recht hoch .“
„SIE KÖNNEN ES ÜBERTRAGEN, OHNE ES ZU WISSEN“Öztürk erklärte, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gebe, die Meningokokken-Erreger im Rachen tragen, ohne Symptome zu zeigen. Er sagte: „ Wir sprechen in diesem Fall von ‚Übertragung‘. Diese Menschen sind nicht krank, können aber andere anstecken. Besonders bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kann die Übertragung der Erreger tödlich verlaufen .“
Ansteckungswege und RisikoumgebungenÖztürk erklärte, Meningitis sei nicht leicht übertragbar, könne aber durch längeren engen Kontakt in geschlossenen Räumen, durch Küssen, Speichel oder Atmen übertragen werden. Er warnte: „Nach einer Ansteckung mit den Bakterien kann sich die Krankheit innerhalb von ein bis sieben Tagen entwickeln. Besonders in Gemeinschaftsräumen wie Schulen, Schlafsälen und Kindergärten ist Vorsicht geboten.“
„DER WIRKSAMSTE SCHUTZIMPFSTOFF“Facharzt Dr. Mehmet Öztürk betonte, dass eine Impfung der wirksamste Schutz vor einer Meningitis sei und führte weiter aus:
Handhygiene, Vorsicht in Menschenansammlungen und das Vermeiden von kranken Menschen sind wichtig, aber der wirksamste Schutz ist eine Impfung. Leider ist die Meningokokken-Impfung in der Türkei noch nicht im nationalen Impfkalender enthalten. Familien sind gezwungen, sich selbst impfen zu lassen und ihre Kinder impfen zu lassen. Als Ärzte empfehlen wir diese Impfung dringend.
Cumhuriyet