Jahrtausendealte Tafeln in den Irak zurückgebracht: Kulturell einzigartige Dokumente

Eine Übergabezeremonie fand im Republikmuseum in Ankara unter Beteiligung des stellvertretenden Ministers für Kultur und Tourismus Gökhan Yazgı und des irakischen Botschafters in Ankara, Majid Abdulreda Hassan Al-Lachmawi, statt.
Yazgı erklärte, dass sechs Keilschrifttafeln, deren Herkunft wissenschaftlich bestätigt wurde, in ihr Heimatland zurückgegeben worden seien. Das Außenministerium und der Irak seien kontaktiert worden, um Informationen und Dokumente zur Rückgabe der Kulturgüter an ihr Herkunftsland auszutauschen. Der stellvertretende Minister führte weiter aus:
Die irakischen Behörden gingen mit großer Sensibilität an den Prozess heran und trugen mit eigenen Experten zur Rückgabe bei. Die heute zurückgegebenen Tafeln stammen aus der Zeit des Altakkadischen, des Dritten Ur und des Altbabylonischen Reiches. Inhalt, Schreibstil und Terminologie der Tafeln stehen in direktem Zusammenhang mit den Zentren im Südirak. Diese Tafeln sind in wissenschaftlicher und kultureller Hinsicht einzigartige Dokumente und bieten ein breites Spektrum an Informationen – von alltäglichen Transaktionen über Priesterlisten bis hin zu Aufzeichnungen wertvoller Gegenstände.
Die Zahl ist auf 97 gestiegenNach Angaben des stellvertretenden Ministers ist die Zahl der von der Türkei an den Irak zurückgegebenen Kulturgüter pro Jahr wie folgt:
2010: Vier2019: 812022: Sechs
2025: Sechs
Tafeln mit wirtschaftlichem und religiösem InhaltDie Artefakte, die von einem freiwilligen Sammler zurückgegeben wurden und bei deren wissenschaftlicher Untersuchung durch Experten des Archäologischen Museums Istanbul festgestellt wurde, dass sie zum Irak gehören, enthalten wirtschaftliche, administrative und religiöse Inhalte.
Eines der Werke, das auf das 22.–21. Jahrhundert v. Chr. datiert wird, gehört zur 3. Ur-Periode und wurde im sumerischen Alphabet geschrieben.
Auf einer anderen Tafel sind Schaf- und Ziegenarten in der Schrift der alten akkadischen Zeit aus dem 24. bis 23. Jahrhundert v. Chr. aufgeführt. Die für diese Tiere geleisteten Zahlungen sind darin verzeichnet. Der betreffende Text gilt als Beispiel für ein Wirtschaftsdokument.
Eine weitere Tafel, die für alltägliche Transaktionen bestimmt war, stammt aus der Regierungszeit des Königs Ibbi-Sin aus der 3. Ur-Zeit (21. Jahrhundert v. Chr.). Schreibstil und Inhalt ähneln typischen Verwaltungsdokumenten dieser Zeit.
Die Analyse und historische Einordnung der Werke erfolgte durch Prof. Dr. Selim Ferruh Adalı.
SÖZCÜ