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Türkiye gibt 6 Keilschrifttafeln aus Ton zurück

Türkiye gibt 6 Keilschrifttafeln aus Ton zurück
Das Ministerium für Kultur und Tourismus gab sechs Keilschrifttafeln aus Ton mit wirtschaftlichen, administrativen und religiösen Inhalten aus der 3. Ur-Zeit sowie der altakkadischen und altbabylonischen Zeit an den Irak zurück. Die Rückgabezeremonie fand im Museum der Republik statt. Der stellvertretende Minister für Kultur und Tourismus, Gökhan Yazgı, und der irakische Botschafter in Ankara, Majid Abdulreda Hassan Al-Lachmawi, nahmen daran teil.

In seiner Rede bei der Zeremonie sagte Yazgı, dass die Türkei den historischen und kulturellen Werten anderer Nationen gegenüber weiterhin die gleiche Sensibilität zeige wie gegenüber ihrem eigenen kulturellen Erbe. Er erklärte, dass sechs Keilschrifttafeln aus Ton, deren Herkunft durch wissenschaftliche Daten bestätigt wurde, in ihr Heimatland zurückgegeben worden seien. Yazgı sagte, dass während des Prozesses der Rückgabe der Kulturgüter an ihr Herkunftsland über das Außenministerium Kontakt mit den irakischen Behörden aufgenommen und Informationen und Dokumente ausgetauscht worden seien.

Yazgı sagte: „Die irakischen Behörden gingen mit großer Sensibilität an den Prozess heran und trugen mit ihren eigenen Experten zur Rückgabe bei. Die heute zurückgegebenen Tafeln stammen aus der Zeit des Altakkadischen, des 3. Ur und des Altbabylonischen Reiches. Inhalt, Schriftstil und Terminologie der Tafeln stehen in direktem Zusammenhang mit den Zentren im Südirak. Diese Tafeln sind in wissenschaftlicher und kultureller Hinsicht einzigartige Dokumente und enthalten zahlreiche Informationen – von alltäglichen Transaktionen bis hin zu Priesterlisten und Aufzeichnungen wertvoller Gegenstände.“

Anzahl der an den Irak zurückgegebenen Kulturgüter erreicht 97

Yazgı erklärte, dass die Türkei in voller Übereinstimmung mit der UNESCO-Resolution von 1970 und den Resolutionen 1483 und 2199 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen handle, und betonte, dass diese Resolutionen deutlich zeigten, wie wichtig es sei, gegen den Schmuggel von Kulturgütern durch Krieg und illegale Mittel vorzugehen.

Yazgı sagte: „Die heutige Rückgabe ist mehr als nur eine gut gemeinte Geste, sie spiegelt das Völkerrecht und die kulturelle Verantwortung wider. In diesem Zusammenhang hat die Türkei 97 Kulturgüter an den Irak zurückgegeben: vier Werke im Jahr 2010, 81 Werke im Jahr 2019, sechs Werke im Jahr 2022 und sechs Tafeln im Jahr 2025.“ Er dankte dem Außenministerium, den irakischen Behörden, der Anti-Schmuggel-Abteilung des Ministeriums für Kultur und Tourismus sowie den Mitarbeitern und Experten des Archäologischen Museums Istanbul für ihren Einsatz.

„EIN INDIKATOR FÜR DEN GEIST GEGENSEITIGEN RESPEKTS“

Der irakische Botschafter in Ankara, Majid Abdulreda Hassan Al-Lachmawi, dankte der Türkei ebenfalls für ihre Kooperation und Unterstützung bei der erfolgreichen Rückgabe der irakischen Artefakte. Lachmawi bezeichnete die Rückgabe der Artefakte an den Irak als Geste und betonte, dass sie die gemeinsame Entschlossenheit der Türkei und des Iraks spiegele, das kulturelle Erbe zu schützen und den illegalen Schmuggel historischer Artefakte zu bekämpfen. Lachmawi sagte: „Die Rückgabe dieser wertvollen Artefakte ist nicht nur ein Beitrag zum historischen Erbe des Irak, sondern auch ein Ausdruck des Geistes der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts, der die bilateralen Beziehungen weiter vorantreibt.“

WERKE HABEN WIRTSCHAFT, VERWALTUNG UND RELIGIÖSEN INHALT

Die Artefakte, die von einem freiwilligen Sammler zurückgegeben wurden und deren Zugehörigkeit zum Irak durch wissenschaftliche Untersuchungen von Experten des Archäologischen Museums Istanbul festgestellt wurde, stammen aus der 3. Ur-Zeit sowie aus der altakkadischen und altbabylonischen Zeit (24.–18. Jahrhundert v. Chr.) und enthalten wirtschaftliche, administrative und religiöse Inhalte.

Eine der Tafeln stammt aus der 3. Ur-Zeit, also aus dem 22. bis 21. Jahrhundert v. Chr., und war im sumerischen Alphabet geschrieben. Es stellte sich heraus, dass die Tafel eine Liste hauptsächlich priesterlicher Namen enthielt und dass der Schreibstil und die verwendeten Begriffe auf Zentren im Südirak wie Umma hinwiesen.

Eine weitere Tafel listet Schaf- und Ziegenarten in altakkadischer Schrift auf (24.–23. Jahrhundert v. Chr.) und dokumentiert die für diese Tiere geleisteten Zahlungen. Der Text gilt als Beispiel für ein Wirtschaftsdokument. Eine weitere Tafel, die alltägliche Transaktionen dokumentiert, stammt aus der Regierungszeit von König Ibbi-Sin aus der 3. Ur-Zeit (21. Jahrhundert v. Chr.). Schreibstil und Inhalt ähneln typischen Verwaltungsdokumenten dieser Zeit. Die Analyse und historische Einordnung der Werke erfolgte durch Prof. Dr. Selim Ferruh Adalı.

Cumhuriyet

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