Neuer Aufruf aus der Geschäftswelt: E-Rechnungen sind teurer als gedruckte, KMUs sind digital belastet

Der Präsident der Handelskammer Ankara (ATO), Gürsel Baran, erklärte, dass die Umstellung auf digitale Steuerpraktiken eine erhebliche Kostenbelastung für KMU darstelle, und fügte hinzu: „Die Einführung einer angemessenen Obergrenze für digitale Dienste, insbesondere für elektronische Rechnungen, wird zur Einführung und erfolgreichen Nutzung des Systems beitragen.“
In seiner schriftlichen Stellungnahme erklärte Baran, dass die Kosten für die Anpassung an den Digitalisierungsprozess in Steuer- und Buchhaltungssystemen insbesondere für KMU eine zusätzliche Belastung darstellen.
Baran erinnerte daran, dass die Finanzverwaltung (GİB), die eine schrittweise digitale Transformation anstrebt, bereits seit 2010 elektronische Dienste einführt. Er merkte an, dass der Umfang des Systems, das eingeführt wurde, um Steuerprüfungen zu erleichtern, die Schattenwirtschaft einzudämmen und durch die Einschränkung des Papierverbrauchs eine umweltfreundliche Registrierungsstruktur zu schaffen, im Laufe der Zeit erweitert wurde.
Die Obergrenze für digitale Dienste sollte angemessen seinBaran betonte, dass das System reguliert werden müsse und dass die Gebühren für digitale Steuerdienste wie E-Rechnung, E-Archiv, E-Ledger, E-Lieferschein und Finanzsiegel gedeckelt werden sollten, um die Kosten der Umstellung auf digitale Steuerpraktiken für KMU zu senken, und kam zu folgender Einschätzung:
Die Migration von Steuer- und Buchhaltungssystemen in eine digitale Umgebung bringt Unternehmen langfristig Einsparungen und mehr Effizienz, doch die hohen Compliance-Kosten stellen für KMU eine erhebliche Belastung dar. Die Einführung einer angemessenen Obergrenze für digitale Dienste, insbesondere für elektronische Rechnungen, trägt zur Akzeptanz und erfolgreichen Nutzung des Systems bei.
Baran erinnerte daran, dass Unternehmen mit einem Bruttoumsatz von 3 Millionen türkischen Lira oder mehr bis 2022, 2023, 2024 oder 2025 auf das E-Rechnungssystem umstellen müssen. Er wies außerdem darauf hin, dass Handelsgeschäfte über 3.000 türkische Lira inklusive Steuern nach dem 31. Dezember 2025 unabhängig von ihrem Betrag mit einer E-Archivrechnung dokumentiert werden müssen. Er wies zudem darauf hin, dass ATO-Mitglieder die Belastungen für Unternehmen durch die Umstellung auf das E-Rechnungssystem angesprochen hätten, wie etwa die Kosten für das Finanzsiegel, Software und Integration, den elektronischen Lieferschein und die Aufladegebühr für E-Rechnungen.
E-RECHNUNG IST TEURER ALS GEDRUCKTE RECHNUNGBaran erklärte, dass die Preise für Aufladungen, bei denen es sich um digitale Rechnungen handelt, in kürzester Zeit um bis zu 800–900 Prozent gestiegen seien.
Unsere Mitglieder, die an der Digitalisierung ihrer Buchhaltungssysteme arbeiten, berichten sowohl persönlich als auch in Ausschusssitzungen von den Schwierigkeiten, mit denen sie aufgrund steigender Kosten konfrontiert sind. Es wurde berichtet, dass die Aufschlagsgebühr für elektronische Lieferscheine und elektronische Rechnungen beim Kauf und Verkauf separat von beiden Unternehmen abgezogen wird. Obwohl die Digitalisierung die Kosten senken sollte, steigen sie leider tatsächlich. Der Preis für elektronische Rechnungen ist mittlerweile höher als der Preis für gedruckte Rechnungen.
Baran wies auch auf die fehlenden Regelungen zur Preispolitik für Unternehmen hin, die elektronische Rechnungen integrieren, und sagte: „Wir sind der Meinung, dass eine angemessene Obergrenze für Servicegebühren wie E-Rechnungen, E-Ledger und E-SMM (elektronische Belege für Selbstständige) festgelegt werden sollte, um die Kostenbelastung unserer Unternehmen bei der Digitalisierung zu verringern. Dieser Schritt wird die digitale Transformation unserer KMU unterstützen und dazu beitragen, die Schattenwirtschaft zu verhindern.“
Baran bemerkte außerdem, dass die Preise sinken, wenn die Anzahl der von Unternehmen ausgestellten Rechnungen steigt, also mit der Anzahl der von ihnen erworbenen Sendezeiteinheiten. Er sagte: „Unternehmen, die weniger Rechnungen ausstellen, zahlen höhere Stückkosten für elektronische Rechnungen als andere. Die für die digitale Systemanpassung erforderlichen Software- und Integrationsdienste stellen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Kleine Unternehmen benötigen finanzielle und technische Unterstützung, um mit der digitalen Transformation Schritt zu halten.“
Baran merkte außerdem an, dass die Kammer weiterhin mit der Öffentlichkeit zusammenarbeiten werde, um ihren Mitgliedern dabei zu helfen, die Herausforderungen zu bewältigen, denen sie im Digitalisierungsprozess gegenüberstehen.
SÖZCÜ