3 mm große Schnecke nach Picasso benannt

Auffällig an der neuen Art sind vor allem die rechteckigen, schrägen Falten auf dem Panzer. Die Forscher weisen darauf hin, dass diese Muster eine kubistische Interpretation „normaler“ Schneckenhäuser zu sein scheinen. Die Wissenschaftler wählten diesen Namen, weil die Schalenfalten sie an die Werke von Pablo Picasso erinnerten.
Die im Wissenschaftsjournal ZooKeys veröffentlichte Studie besagt, dass die Schnecke ein braunes, konisches Gehäuse mit 4,5 bis 5 Falten besitzt und dass diese Falten durch tiefe Fugen voneinander getrennt sind. Darüber hinaus wurden unregelmäßige weiße Linien gefunden, die die Spirale auf der Schale durchschneiden.
Diese neue Entdeckung ist Teil einer größeren Studie, in deren Rahmen insgesamt 46 Mikroschneckenarten aus Kambodscha, Myanmar, Laos, Thailand und Vietnam identifiziert wurden. Diese weniger als 5 mm großen Arten sind in Südostasien, Indonesien, den Philippinen und Teilen Chinas verbreitet.
Allerdings betonen die Forscher, dass die Lebensräume dieser Schnecken durch Waldzerstörung und Kalksteinbrüche bedroht seien und die Regionen, in denen einige Arten entdeckt wurden, möglicherweise bereits verschwunden seien.
Die Forschung schlägt außerdem eine neue Klassifizierungsmethode vor, um Mikroschnecken anhand der Schalenform, der Oberflächenstruktur und der Anordnung der Schalenwände zu gruppieren. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Unterschiede zwischen den Arten deutlicher herauszustellen.
Die Tatsache, dass die Schalenöffnung bei manchen Arten nach oben oder unten zeigt, deutet darauf hin, dass diese Tiere ihre Schalen verkehrt herum trugen. Darüber hinaus gelten die zahnartigen Strukturen in der Öffnung als Abwehrmechanismus der Schnecken gegen Fressfeinde.
Forscher beschreiben diese Schnecken wie folgt: „Sie sind klein, aber ihre Schalen sind unglaublich komplex. Sie sind wie wahre Kunstwerke.“
SÖZCÜ