Der erste kommerzielle Computer mit menschlichen Gehirnzellen kann gemietet werden

Erstellungsdatum: 09. Juli 2025, 08:00 Uhr
Jeder Computer, CL1 genannt, besteht aus 800.000 Neuronen auf einem Siliziumchip und arbeitet mit einer lebenserhaltenden Einheit zusammen, die dieses System unterstützt. Obwohl er nicht mit den leistungsstärksten KI-Systemen von heute mithalten kann, ist sein größter Vorteil seine Energieeffizienz . Während herkömmliche KI-Zentren die Energie eines ganzen Landes verbrauchen können, verbraucht ein Rack mit CL1-Maschinen nur 1.000 Watt.
Laut Sciencealert stellt das australische Biotech-Startup Cortical Labs seine Technologie mit den Worten vor: „Neuronen sind selbstprogrammierbar, unendlich flexibel und das Produkt von vier Milliarden Jahren Evolution. Wir erreichen von Anfang an, was digitale Modelle nachzubilden versuchen.“ Das Unternehmen hat die DishBrain-Plattform in Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen bit.bio weiterentwickelt.
VORTEILE GEGENÜBER KÜNSTLICHER INTELLIGENZ
Als Brett Kagan, leitender Wissenschaftler bei Cortical Labs, und sein Team ihr System mit ähnlich trainierten KI-Algorithmen verglichen, stellten sie fest, dass die Zellkulturen bessere Ergebnisse lieferten. Benutzer können Code direkt an das CL1-System senden, und die Zellen können diese elektrischen Signale nahezu augenblicklich lesen und darauf reagieren.
Das größte Potenzial dieses mit Neuronen ausgestatteten Hybridsystems liegt darin, die Lern-, Kreativitäts- und Krankheitsprozesse des menschlichen Gehirns besser zu verstehen. Kagan stellte fest, dass epileptische Neuronen beim Spielen anfällig sind. Durch die Gabe antiepileptischer Medikamente verbessert sich jedoch die Lernfähigkeit dieser Zellen, wodurch bisher unbekannte Fähigkeiten zum Vorschein kommen.
Hergestellt aus menschlicher Haut und Blut
Die in CL1 verwendeten Gehirnzellen werden aus Haut- und Blutproben erwachsener menschlicher Spender gezüchtet. Derzeit überleben die Neuronen nur sechs Monate, doch der geringe Energieverbrauch und das wissenschaftliche Potenzial des Systems beflügeln die Forscher, die Technologie weiterzuentwickeln.
CL1-Einheiten werden für jeweils 35.000 US-Dollar verkauft, können aber auch mit Fernzugriff für 300 US-Dollar pro Woche gemietet werden.
hurriyet