Frankfurt geht aus 2026: Applaus und Rote Karten

Der Restaurantführer „Frankfurt geht aus“ hat in seiner 37. Auflage die Karten der Genuss-Hauptstadt neu gemischt. Während etablierte Meister ihre Vormachtstellung zementieren, sorgen aufstrebende Talente für frischen Wind. Ein Überblick über die spannendsten Ergebnisse.
Der Unantastbare: Ein Rekord für die EwigkeitEin Mann erhielt bei der Vorstellung des Guides Sonderapplaus: Carmelo Greco. Der Patron des gleichnamigen Sachsenhäuser Restaurants schaffte das Unglaubliche. Im 37. Erscheinungsjahr des Führers belegt er zum 37. Mal Platz 1 in der Kategorie „Italian Fine Dining“. Ein Felsen in der Brandung der Frankfurter Gastronomie. Als wäre das nicht genug, serviert er laut den Testern auch den besten „Business Lunch“ der Stadt.


Das spannendste Duell der Spitzengastronomie lieferten sich Lehrer und Schüler. Jochim Busch, einst Souschef im Zwei-Sterne-Restaurant Gustav, eroberte mit seinem ersten eigenen Lokal „Rausch“ auf Anhieb den Titel als bester Newcomer. Zusätzlich landete er auf Platz 2 der Königsklasse „Frankfurt exklusiv“. Geschlagen geben musste er sich nur einem: seinem alten Lehrmeister Andreas Krolik vom „Lafleur“, der mit seinen Kompositionen als „Primus unter Hessens Gastronomen“ gilt. Krolik räumte insgesamt vier erste Plätze ab und dominierte auch die Kategorien „Frankreich exklusiv“, „Veggie & Vegan exklusiv“ und die überregionale Spitzenliste.

Wo trifft sich Frankfurt? Im „Yaldy“ im Bahnhofsviertel, dem neuen „Eat & Meet Hotspot“. Kein anderes Lokal, so die Jury, vereine Bar und exzellente Küche charmanter. Wer es entspannt, aber dennoch fein mag, findet im „Peysk“ im Westend sein Glück, dem Sieger für „Casual Fine Dining“.


Die besten Aromen Thailands bringt weiterhin das „Umbra“ im Westend auf den Teller. Eine besondere Geschichte schreibt Sittichai Pummarrin vom „Soi 22“ im Bahnhofsviertel. Er brachte die Garküchen-Rezepte seiner Großmutter aus Bangkok nach Frankfurt und erkochte sich damit gleich zwei Siege („Garküchen“ und „Mittagspause International“). Die besten Sushi-Rollen der Stadt gibt es im schlichten „Okame“ in Hausen, während Masaru Oae vom „Masa“ im Ostend erneut als bester Japaner glänzt.
Von Apfelwein bis Premium-SteakManchmal muss es ein Klassiker sein. Die beste deutsche Küche, frei von Klischees, serviert der „Bornheimer Ratskeller“. Seinen Thron als bestes Apfelweinlokal verteidigt das „Gemalte Haus“ in Sachsenhausen. Burger-Fans pilgern zu „Heroes Premium“ ins Nordend und wer das perfekte Steak sucht, findet es im „Le Petit Royal“. Die beste Pizza bäckt das „Super Bro’s“ im Oeder Weg.
Die Flops von „Frankfurt geht aus 2026“Zu einem ehrlichen Urteil gehört auch klare Kante. Die gefürchtete „Rote Karte“ zückten die Kritiker gleich mehrfach. Das „Burbank“ im Roomers landete wegen seines Preis-Leistungs-Verhältnisses auf der Flop-Liste – für die Tester eine „totale Katastrophe“. Ihr Urteil: „Die exorbitanten Preise passen nicht zur mittelmäßigen Küchenleistung.“ Man könne die King Prawns für 45 Euro zwar essen, „aber vielleicht besser beim Spanier für 18 Euro.“
Als „nachhaltig geschmacklos“ wurde der „BioDöner by Monsterfit“ eingestuft. Er könne es in Bezug auf Trockenheit „mit der Wüste Gobi aufnehmen“. Besonders hart traf es die vegetarische Variante: „Der Veggie-Döner ist ein schlechter Scherz. Ein paar lieblos hineingeworfene Käsewürfel, die selbst eingefleischte Vegetarier wieder zur Fleischtheke treiben können.“ Auch der „Panda Hotpot“ in der Innenstadt bekam sein Fett weg. Dort trübten „Calamari der beliebten Variante älterer Dichtungsring mit fischigen Ausdünstungen und gummiartiger Konsistenz“ die Stimmung der Tester nachhaltig.
Genießer wenden sich stattdessen an die neue Lieblingsadresse der Tester: das Restaurant „Heimat“ in der Altstadt. Dort beweisen Gregor Nowak und Tanja Sönke, was Kochen mit Herz und Seele bewirkt. Ihr Engagement sicherte dem Duo einen doppelten Erfolg: den Sieg in der Kategorie „Frankfurts Lieblinge“ und zugleich den zweiten Rang für „Casual Fine Dining“.
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