SPONSORED CONTENT - Zukunftsmusik für alle Sinne

Das Gegenwartsmusikfestival «Forward» des Lucerne Festival beweist, dass kontemporäre E-Musik ein breites Publikum zu begeistern vermag.
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Das Lucerne Festival Forward existiert zwar erst seit 2021. Doch in dieser kurzen Zeit hat es sich bereits zu einem international fest etablierten Forum der Gegenwartsmusik gemausert. Die fünfte Ausgabe des Herbstfestivals ist die letzte unter der Intendanz von Michael Haefliger, der 26 Jahre lang das gesamte Lucerne Festival geprägt hat.
Ein Blick auf die Tage vom 21. bis zum 23. November zeigt die Highlights des Programms, das Felix Heri und Mark Sattler zusammen mit einer Gruppe aus dem Lucerne Festival Academy Netzwerk gestaltet haben: Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) konzertiert sowohl mit der Stargeigerin Patricia Kopatchinskaja wie auch dem Cello-Shootingstar Anastasia Kobekina; die Performerin Charlotte Hug, die soeben mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet wurde, und der sensationelle junge Altsaxofonist Tapiwa Svosve entwickeln Konzeptimprovisationen mit Solisten des LFCO.

Schliesslich verwandelt die partizipative Klangaktion «Draussen Drinnen» von Daniel Ott und Enrico Stolzenburg mit über 300 Mitwirkenden nicht nur das KKL Luzern, sondern auch seine Umgebung in eine vibrierende Klangwelt. Dieses Gesamtkunstwerk entsteht durch die Interaktion von Mitgliedern des LFCO mit Studierenden der Hochschule Luzern, Musikschülerinnen und -schülern, Superar Suisse, Fasnachtsguggen, «Geisslechlöpfern», Stepptänzern und vielen anderen mehr. Ziel ist es, die Grenzen von drinnen und draussen, Konzertsaal und Stadt, Hoch- und Alltagskultur aufzulösen und alle Beteiligten auf eine Reise mitzunehmen, die sie am Ende zu einem gewaltigen Tutti im KKL zusammenführt.
Anastasia Kobekina: Ich bewundere Patricia schon seit vielen Jahren und verfolge ihr Schaffen stets aufmerksam. Persönlich getroffen haben wir uns dann erstmals im Jahr 2021, während der Corona-Zeit, in dem Projekt «Momentum» der kanadischen Dirigentin Barbara Hannigan. Sie befasst sich ja intensiv mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Damals sind wir mit Patricia zusammen in Wien aufgetreten. Danach haben wir wiederholt gemeinsam konzertiert, und unter vielem anderem beispielsweise Franz Schuberts «Forellenquintett»gespielt, aber auch Werke von ihr selbst aufgeführt.
Können Sie uns schon etwas über Patricia Kopatchinskajas «Five Dreams» sagen, die sie am 22. November mit ihr spielen?Es ist ein Doppelkonzert für Violine, Cello und Kammerorchester, das wir in dieser neuen Fassung spielen. Es ist eine Musik, die man live erleben und mit allen Sinnen erspüren muss, denn es ist so viel Farbe und Bewegung in ihr. Wir agieren von verschiedenen Orten auf der Bühne aus. Es gibt szenische Elemente, fast wie bei einer Theateraufführung. Die Instrumente singen, sprechen, flüstern.
Die E-Musik der Gegenwart gilt vielen Menschen als sehr abstrakt und unzugänglich. Wie ist es hier?Angst vor ihr muss man keine haben, und ausser Neugierde muss man auch keine besonderen Voraussetzungen mitbringen. Die Dynamik, die Patricia als Künstlerin auszeichnet, kommt hier sehr stark zum Ausdruck. Natürlich gibt es in der klassischen Musik einen Kanon, dem auch Patricia und ich mit Respekt und dem Bemühen um Werktreue begegnen. Aber nicht alles steht ewig still, und wir sind Künstlerinnen, die gern voraus denken.
Was ist für Sie das Besondere an Patricia Kopatchinskaja?Ihre Authentizität. Sie spielt ihre Musik nicht nur, sondern lebt sie auf der Bühne in jeder Note. Damit inspiriert sie auch mich. Ich fühle mich seelisch eng mit ihr verwandt. Und es fasziniert mich, wie sie in ihren Kompositionen eine ganz neue Klangsprache entwickelt.
Sind die «Five Dreams» ein technisch schwieriges Stück?Es verlangt von beiden Solistinnen Offenheit für verschiedene Ausdrucksformen. Es gibt lyrische Passagen, in denen das Cello richtiggehend singt, aber auch Momente, in denen es so klingt, wie man es noch nie gehört hat, und im KKL mit seiner einzigartigen Akustik wird das besonders zur Geltung kommen. Mehr will ich noch nicht verraten!
Sind Sie mit dem Saal schon vertraut?Oh ja, und ich liebe ihn! Am Neujahrstag 2025 habe ich dort mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Daniele Rustioni die «Variationen über ein Rokoko-Thema» von Tschaikowsky gespielt. Und ich freue mich schon darauf, dort am 10. Juni 2026 mit den Lucerne Festival Strings unter Daniel Dodds Elgars Cellokonzert aufzuführen. Vor allem aber finde ich, dass das KKL sich auch für Neue Musik ganz hervorragend eignet.
Das Lucerne Festival Forward will einer jungen Generation von Musikerinnen und Musikern eine Stimme geben – und so ein breites Publikum für die Vielfalt der zeitgenössischen Musik gewinnen. Mit Esprit und Humor wirkt es dem Vorurteil entgegen, diese sei elitär, schwer zugänglich oder gar ungeniessbar. In den bisherigen vier Ausgaben ist ihm dies glänzend gelungen. Die Kuratierenden können das über die Jahre gewachsene internationale Netzwerk der Lucerne Festival Academy, das heute mehr als 1500 Künstlerinnen und Künstler umfasst, als Mastermind nutzen. Mit überraschenden Konzertformaten holen sie die Gegenwartsmusik aus ihrer Nische und machen sie zu einem sinnlichen Erlebnis, das den ganzen Menschen anspricht.

Wenn etwa Charlotte Hug in ihrem Late-Night-Akt unter dem Titel «Multiple Encounters in Constant Change» auftritt, verbinden sich Körperbewegung, Klang und bildende Kunst. Die Performerin und Komponistin lässt auf grossen Stoffbahnen mit Pinsel und Wasser flüchtige, sogenannte «Son-Icons» entstehen: Damit verschafft sie dem Publikum das Erlebnis einer magischen, vergänglichen Gegenwart.
Von Gore-Tex zu WeltstarsBereits mit dem Opening des Festivals am Freitagabend wird das Publikum auf Unerwartetes eingestimmt: In der Box vor dem Luzerner Theater sind fünf ganz verschiedene Auftritte von Mitgliedern des LFCO zu erleben. Unter anderem findet die Uraufführung des Auftragswerks «other spaces» von Neo Hülcker statt, und im Werk «Hirn & Ei» von Carola Bauckholt zeigen vier Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger, was für eine Vielfalt an Rhythmen und Klängen sie ihren Gore-Tex Regenjacken wischend und reibend entlocken können.

Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja ist ein Weltstar und bei Lucerne Festival keine Unbekannte: Bereits zum dritten Mal spielt sie am Samstagabend beim Forward Festival mit Musikern des LFCO. Diesmal tritt sie als Komponistin und Solistin in Erscheinung: Gemeinsam mit Anastasia Kobekina (siehe untenstehendes Interview) stellt sie ihr Konzert «Five Dreams» für Violine, Violoncello und Kammerorchester vor, das auf ihrer 2024 entstandenen Komposition «A Play» beruht. Im ersten Teil des Abends wird das Klavierkonzert «Introitus» der im März 2025 verstorbenen Komponistin Sofia Gubaidulina dargeboten und die Auftragskomposition «Mountains are Fountains» von Shawn Jaeger uraufgeführt.
Rund um diesen Höhepunkt des Festivals gruppieren sich Formate wie die als Familienkonzert angelegte Klangexpedition «Wassermusik», in der Mitglieder des LFCO und Luzerner Schulklassen das Publikum in drei Gruppen vom Ufer des Vierwaldstättersees ins KKL begleiten. Eine hochkarätig besetzte Runde diskutiert über die Zukunftsperspektiven der zeitgenössischen E-Musik, und eine Buchpräsentation stellt ein neues Werk zum 125-jährigen Bestehen des Schweizer Tonkünstlervereins vor.
nzz.ch


