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Fendi: Das italienische Modehaus feiert 100 Jahre Handwerkskunst

Fendi: Das italienische Modehaus feiert 100 Jahre Handwerkskunst
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Fendi, Inbegriff römischer Eleganz, wird 100. Das Modehaus steht für Familie, für Innovation und für eine fulminante Geschichte. Ein Gespräch mit Markenlenkerin Silvia Venturini Fendi.
Kleid (H/W 2001/02), Satinschuhe (F/S1991), Nappalederhandschuhe (H/W 2014/15) Couture-Schmuck (F/S 2021). Tasche mit Kordelzug aus Samt (F/S 1989): Karl Lagerfeld ließ sich zu dem Material von einem Vintage-Fund auf einem Flohmarkt inspirieren.Foto: Théo de Gueltzl. Styling: Luca Galasso. Haare: Eugene Souleiman. Make-up: Anthony Preel. Foto-Assistenz: Christian Bragg. Mode-Assistenz: Greta Aureli, Margherita Moretti. Maniküre: Asalaya Pazzaglia. Produktion: Kitten Production. Post-Produktion: Sheriff. Druck: Agnes Costa. Filmentwicklung: Arka Lab. Models: Stella Hanan, Clara Denison. Mit herzlichem Dank an den Palazzo Della Civiltà Italiana.

Fendi: 100 Jahre italienische Eleganz des Familienunternehmens

Vor 100 Jahren gründeten Adele und Edoardo Fendi in der Via del Plebiscito in Rom ein kleines Geschäft für Pelz- und Lederwaren. Was als handwerkliches Atelier begann, entwickelte sich bald zu einer Marke, die für eine besondere Eleganz und Hingabe zu italienischer Handwerkskunst stand – und bis heute steht. Nach Edoardos Tod 1960 übernahmen die fünf Töchter des Paares –Paola, Anna, Franca, Carla und Alda – 1964 die Leitung des Unternehmens. Sie führten Fendi als Matriarchat und prägten die Marke mit ihrer kreativen Vision und ihrem unternehmerischen Geist gleichermaßen.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte war die Verpflichtung von Karl Lagerfeld als Kreativdirektor 1965. In einer der längsten Designer-Maison-Partnerschaften der Modegeschichte – über 50 Jahre – revolutionierte Lagerfeld die Marke. Er führte das ikonische doppelte „F“-Logo ein und verwandelte Pelz von einem traditionellen Material in ein modisches Statement.

Die Familiengeschichte Fendi - mehr als eine gute PR-Story

Mittlerweile ist Silvia Venturini Fendi, Tochter von Anna, Kreativdirektorin für Accessoires sowie für die Herren- und Kinderkollektionen. Nach dem Abgang von Kim Jones letztes Jahr (ein Nachfolger für die Frauenkollektion ist noch nicht kommuniziert worden) war es zudem Silvias Aufgabe, die Jubiläumskollektion zu designen – aber wer hätte das auch besser tun können als sie? Schließlich atmet sie Fendi, seit sie auf der Welt ist. Gerade mal sechs Jahre war sie alt, als sie für die Herbst/Winter-Kollektion 1967/68 posierte – Karl Lagerfelds zweite und eine der ersten in der Geschichte der Mode, die sich von Geschlechterdefinitionen entfernte.

An diesen wichtigen Moment wollte Silvia erinnern, indem sie ihre Enkel die Jubiläumsshow eröffnen ließ: Dardo und Tazio. Sie sind die Kinder ihrer Tochter Delfina Delettrez Fendi, die den Schmuck des Hauses verantwortet und Jones’ Muse war. Sie trugen die gleichen Kleider, in denen ihre Großmutter vor mehr als fünfzig Jahren fotografiert worden war. "Dass Dardo und Tazio zu Beginn meiner letzten Show ein großes Tor öffnen würden, war von meiner Erinnerung an die Tür zum Atelier in der Via Borgognona (der ehemalige Hauptsitz, Anm. d. Red.) inspiriert. Als ich ein Kind war, kam sie mir riesengroß vor. Hindurchzuschreiten, fühlte sich an, als würde ich ein Wunderland betreten. Meine Enkel schlüpften also bewusst in eine ähnliche Rolle", erzählt Silvia Venturini Fendi. Auch im weiteren Gespräch betont sie immer wieder, wie wichtig der Zusammenhalt, das Erbe und Rom als Standort sind. Man merkt: Hier ist die Familiengeschichte nicht bloß Teil einer guten PR-Story; vielmehr ist sie bis heute essenzieller Teil der DNA – wie in kaum einem anderen Modehaus

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VOGUE: Wenn man so eng verbunden ist mit dem Stil und dem Vermächtnis der Marke, für die man designt – wie nähert man sich dem Thema "Jubiläumskollektion"?

Silvia Venturini Fendi: Über Emotionen! Ich wollte keine schnöde Retrospektive schaffen; wollte nicht analytisch – sondern mit Herz ins Archiv schauen. Es ging also weniger um eine Art Dokumentation als um persönliche Erinnerungen. Wie ein Kleid, das meine Mutter getragen hat. Oder ein Pelz meiner Tante Carla. Diese Art von Haltung – auch gegenüber dem eigenen Erbe – und das Herzblut, die drinstecken: Ich nenne das "Fendiness". Als ich begann, über die Kollektion nachzudenken, wurde mir schnell klar, dass es um mehr ging als ein Jubiläum. Meine Maxime war, dass die Gäste der Show Fendi danach genauso lieben sollten wie ich; dass sich Menschen nicht nur jetzt, sondern auch in den nächsten hundert Jahren davon faszinieren lassen.

Wann wussten Sie, dass Sie erfolgreich waren?

Als ich die Briefe und Kommentare zur Kollektion las, war mir klar, dass ich meine Erwartungen erfüllt hatte. Besonders berührt aber haben mich die Umarmungen meiner Mutter und meiner Tante Paola. Beide sind sehr strenge Kritikerinnen.

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