Laos entdecken: Warum das Land der beste Geheimtipp für Asien-Neulinge ist

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Laos: Warum eine Reise nach Luang Prabang so lohnenswert ist und dabei der perfekte Ort für eine Auszeit.
Natürlich ist es nicht so, als hätten wir noch nie von Laos gehört. Das Land dürfte den meisten ein Begriff sein, aber: Meist wird das Land im selben Atemzug mit anderen asiatischen Destinationen genannt. Dann geht es zum Beispiel in den Urlaub nach Vietnam und Laos; oder nach Thailand und Laos. Oder wie in meinem Fall nach Kambodscha und Laos. Und auch wenn Kambodscha eine super schöne Reise war, hatte ich das Gefühl, dass Laos doch wesentlich mehr als nur ein Anhängsel, ein Bindestrich in einer Reiseerfahrung sein sollte - Laos kann ganz allein für sich stehen.
Zum ersten Mal in Laos und Luang PrabangDabei ist Laos gar kein so kleines Land – mit knapp 237.000 Quadratkilometer ist es zwar kleiner als Deutschland, aber in etwa so groß wie Großbritannien. Allerdings: Es leben gerade mal 7,6 Millionen Menschen in diesem Land, das sind nicht einmal zehn Prozent der deutschen Bevölkerung. Am dichtesten ist das Gebiet um die Hauptstadt Vientiane besiedelt. Noch ist Laos touristisch wesentlich weniger erschlossen als seine Nachbarländer wie Thailand, Kambodscha oder Vietnam, doch der Tourismus gilt im Land als vielversprechende Branche. Und die Stadt, auf die hier alle Augen gerichtet sind, ist Luang Prabang (und ja, es ist völlig ok, wenn sie den Namen zuvor noch nie gehört haben), eine Stadt mit knapp 70000 Einwohner:innen.
Luang Prapang liegt im Nordosten von Laos, eingebettet in eine üppige Berglandschaft – eine Stadt, die wie ein lebendiges Geschichtsbuch erscheint. Mit ihren goldverzierten Tempeln, französischer Kolonialarchitektur und dem stetigen Glitzern des Mekong vermittelt sie den Eindruck, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Doch hinter dieser Idylle verbirgt sich eine Geschichte von kultureller Blüte, politischer Umbrüchen und einem behutsamen Balanceakt zwischen Tradition und Moderne, der gerade erst noch austariert wird.
Dreißig Jahre ist es jetzt her, dass Luang Prabang 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und das Stadtzentrum zusammen mit seinen 32 buddhistischen Klöstern sowie die gesamte französische Kolonialarchitektur renoviert und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Seitdem versucht man den kunsthistorisch einzigartigen Charakter des Stadtzentrums zu behalten und gleichzeitig die Tore für den Tourismus mehr zu öffnen.
Luang Prabang – Zeitzeuge zwischen Tradition und WandelUm die Besonderheit dieses Ortes besser zu verstehen, muss man einen Blick zurück in die Geschichtsbücher werfen, denn die Ursprünge Luang Prabangs reichen über 1200 Jahre zurück. Ursprünglich als Muang Sua bekannt, wurde die Stadt 1353 unter dem Namen Luang Prabang zur Hauptstadt des Königreichs Lan Xang – das "Land der Millionen Elefanten". Seitdem ist die königliche Familie und Luang Prabang immer eng verbunden gewesen, ihr Name leitet sich davon ab und unter König Setthathirath erlebte der Ort im 16. Jahrhundert eine kulturelle Blüte.
Viele der heute noch erhaltenen Tempel, wie der Wat Xieng Thong, wurden in dieser Zeit errichtet und prägen das Stadtbild bis heute. Obwohl die politische Hauptstadt bereits 1560 nach Vientiane verlegt wurde, blieb Luang Prabang bis 1975 das religiöse und kulturelle Zentrum des Landes, bis zur Abschaffung der Monarchie. Und diese kulturelle sowie spirituelle Bedeutsamkeit spürt man auch heute noch in den Straßen von Luang Prabang.
Traditionen und Religionen vermischen sich zu einem ganz eigenen SpiritDenn der Alltag schlägt im Rhythmus des Glaubens, der Buddhismus prägt das Leben in Laos und wer durch das Land reist, spürt es sofort: Hier ist Religion (und zum Teil auch Aberglaube) nicht bloß eine private Angelegenheit – er ist gelebter Alltag, sichtbare Seele des Landes. Goldene Pagoden ragen aus dem satten Grün, orangegewandete Mönche ziehen in stiller Würde durch die Straßen, und selbst im kleinsten Dorf ist der Tempel das Herz der Gemeinschaft.
Dazukommt: Tempel sind nicht nur Orte der Andacht, sondern auch Schulen und soziale Treffpunkte. Das Leben der laotischen Bevölkerung war – und ist vielerorts noch heute – eng mit dem Kalender des Theravada-Buddhismus verflochten, jener Strömung des Glaubens, die bereits im 8. Jahrhundert ihren Weg nach Laos fand. Ein bedeutender Brauch, der tief in der laotischen Tradition verwurzelt ist, ist das vorübergehende Mönchsleben, von dem uns auch unser Guide vorort aus eigener Erfahrung erzählt: Jungen oder junge Männer verbringen oftmals einige Tage, Wochen oder manchmal auch Jahre in einem Kloster, um zu meditieren, zu lernen und spirituelle Reife zu erlangen – ein symbolischer Schritt ins Erwachsenwerden. Manche freiwillig - manche, weil es die prekäre finanzielle Situation nicht anders erlaubt.
Jeden Morgen sind die Mönche auf den Straßen in Luang Prabang unterwegs, um das Essen für den Tag einzusammeln.
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