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Warum sich "Sex and the City" in den Dreißigern plötzlich ganz anders anfühlt

Warum sich "Sex and the City" in den Dreißigern plötzlich ganz anders anfühlt

Das bedeutet nicht, dass sich Freundschaften immer voneinander entfernen müssen oder dass keine Verbindung mehr möglich ist, nur weil wir unterschiedliche Entscheidungen treffen. In der Szene wird Carrie gebeten, ihre Schuhe auszuziehen, weil sie so angeblich Keime ins Haus bringen würde. Später merkt Miranda, selbst Mutter, an, dass es in Wahrheit eher die Kinder sind, die Bakterien mitbringen. Trotzdem zieht Carrie ihre Manolos aus. Die Unterschiede bleiben bestehen. Und manchmal muss man sich bewusst dagegen stellen, um Freundschaften zu erhalten, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken und sich selbst treu zu bleiben.

Wird "Sex and the City" mit dreißig realistischer?

Als ich "Sex and the City" zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich vieles nicht wirklich einordnen. In meinen Teenagerjahren und Zwanzigern war die Serie für mich vor allem eins: Eskapismus. Eine glamouröse Welt voller Cocktails, Designermode und komplizierter Männer, die sich weit weg von meinem Alltag in der Schule und später an der Uni in Bristol bewegte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal in diesen Figuren wiederfinden würde. Aber seit ich dreißig bin, sehe ich vieles plötzlich anders.

Heute stehe ich kurz vor meinem 31. Geburtstag und bin damit fast so alt wie Carrie am Anfang der weltbekannten Serie. Drei meiner Single-Freundinnen haben mich neulich genau daran erinnert. Wir sind alle große Fans und schauen "Sex and the City" immer wieder. In letzter Zeit reden wir so oft darüber wie noch nie. Szenen aus der Serie tauchen ständig in unseren Gesprächen auf, weil sie uns aus unserem Leben bekannt vorkommen. Momente wie die Post-it-Notiz, mit der Berger Schluss macht, nachdem die Beziehung einer Freundin kürzlich per SMS beendet wurde. Oder Mirandas Frust darüber, dass Single-Frauen ständig nur über Männer reden, was einer anderen Freundin im richtigen Moment geholfen hat, sich von ihrem letzten Hinge-Date zu lösen. Und natürlich Lexis legendärer Abgang auf einer Party voller Paare, bei dem sie allen laut mitteilt, wie langweilig ihr ist. Diese Szenen tauchen plötzlich in unserem Alltag auf und passen erschreckend gut.

Carrie, Charlotte und Co. und die Fragen, die immer wiederkehren

Früher war "Sex and the City" reine Unterhaltung, heute wirkt die Serie fast tröstlich. Trotz Dating-Apps, Instagram und all den neuen Möglichkeiten bleiben die Fragen rund um Liebe, Beziehung und Zukunft oft dieselben. Emily ist 35 Jahre alt und seit vier Jahren Single. Sie lebt in London, pflegt enge Freundschaften und hat einen Job, der ihr Spaß macht. "Wenn ich mir 'Sex and the City' anschaue, fühle ich mich weniger gestresst, was meinen eigenen Lebensweg angeht", sagt sie. Trotzdem gibt sie zu, dass sie manchmal traurig ist und sich die Frage stellt, ob sie vielleicht für immer allein bleiben wird. Oder ob sie zwar jemanden findet, aber dann keine Kinder mehr bekommen kann.

Diese Fragen sind nicht neu. Sie ziehen sich durch die ganze Serie und tauchen in ganz unterschiedlichen Formen auf. "Sie zeigt jede der vier Frauen auf ihre eigene Weise", findet Emily. "Wenn ich sehe, dass selbst Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha mit Ende dreißig noch über Liebe und Entscheidungen nachdenken, bin ich beruhigter." Es gibt ihr das Gefühl, dass sie immer noch Zeit hat. Die Serie greift aber nicht nur allgemeine Themen auf, sondern auch sehr persönliche. Zum Beispiel Mirandas ungeplante Schwangerschaft. Oder Carries Unsicherheit, ob sie mit Aleksandr Petrovsky zusammen sein kann, obwohl er keine Kinder will und sie schon 38 ist. Samantha erfährt, dass ihre Krebsdiagnose vielleicht mit ihrer Entscheidung gegen Kinder zusammenhängt. Und Charlotte kämpft mit ihrem Kinderwunsch und beginnt eine IVF-Behandlung.

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