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Hitze bei der Klub-WM: Wenn die Temperaturen zum Problem werden

Hitze bei der Klub-WM: Wenn die Temperaturen zum Problem werden

Borussia Dortmunds Torwart Gregor Kobel hat die Eigenschaft, seine Aussagen mit einer Präzision zu formulieren, die selten ist im Profifußball. „Außer dem Resultat gibt es nicht viel Positives zu sagen“, sagte er, nachdem der BVB im zweiten Auftritt bei der Klub-WM eine 4:1-Führung gegen den südafrikanischen Dauermeister Mamelodi Sundowns fast noch verspielt hätte und am Ende mit einem 4:3 davongekommen war.

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Ein weiteres Beispiel für Kobels verbale Klarheit: „Es ist Sommer. Natürlich ist es heiß.“ Diese Aussage steuerte der Dortmunder Torwart zum übergeordneten Thema der Partie in Cincinnati bei, das auch die Klub-WM grundsätzlich bewegt: die Hitze in den Stadien. Das Spiel des BVB fand um zwölf Uhr mittags Ortszeit statt, die Sonne brannte gnadenlos. 30 Grad Celsius betrug die Temperatur, der gefühlte Wert lag noch höher.

Trainer Niko Kovac berichtete, dass er gar nichts machen musste, außer an der Seitenlinie zu stehen – und trotzdem schwitzte, als würde er aus der Sauna kommen. Zum Schutz gegen die Sonne durften sich die Dortmunder Ersatzspieler in der ersten Halbzeit in der Kabine aufhalten. In den Trinkpausen wurden zum Wasser auch nasse Handtücher gereicht. Die vielen freien Plätze auf den Rängen waren ein Segen – so konnten sich die Zuschauer auf die Sitze im Schatten zurückziehen.

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Bedingungen wie die in Cincinnati verändern das Spiel, in der Theorie – und in der Praxis. Dortmund-Trainer Kovac hatte im Vorlauf auf das Treffen mit Mamelodi Sundowns die Devise ausgegeben, seine Mannschaft solle möglichst viel Ballbesitz haben, um nicht in der Mittagshitze ständig dem Spielgerät hinterherrennen zu müssen. So viel zur Theorie.

Praktisch hatte dann aber der Gegner mehr Ballbesitz. Wegen der Temperaturen wirkte es, als hätten die Dortmunder nach dem 4:1 ein paar Gänge zurückschaltet. Beinahe mit fatalen Folgen. Anders als Torwart Kobel führte Trainer Kovac die Bedingungen als Grund für die Leistung seiner Mannschaft an: „Wir haben sicherlich nicht unser bestes Spiel gemacht, aber das war auch nicht möglich.“

Der BVB ist nicht der einzige Verein, der bei der Klub-WM unter der Hitze leidet. Vor allem bei den Spielen am Mittag und Nachmittag Ortszeit sind es regelmäßig um die 30 Grad, dazu kommt – je nach Standort – eine hohe Luftfeuchtigkeit. In der Vorrunde finden (nach Sonntag) noch acht Spiele um 12 Uhr oder 15 Uhr statt. Im Achtelfinale sind nur zwei Partien für abends terminiert, im Viertelfinale nur eine.

Die beiden Halbfinals und das Endspiel sollen um 15 Uhr Ortszeit angepfiffen werden, um für den europäischen Markt zugänglich zu sein – zu deutscher Zeit beginnen die Partien um 21 Uhr. Daraus folgt: Die Mannschaften sind bis zum Ende der Klub-WM an den wärmsten Stunden des Tages gefordert.

Die kommende Woche könnte extrem werden, was die Bedingungen betrifft. Die US-Ostküste, an der zehn der zwölf Stadien der Klub-WM liegen, stellt sich auf eine „gefährliche, Rekorde-brechende“ Hitzewelle ein, wie es CNN formuliert. Borussia Dortmund muss sein letztes Gruppenspiel gegen Ulsan HD am Mittwoch in Cincinnati möglicherweise bei 33 Grad bestreiten. Den FC Bayern erwarten schon am Dienstag gegen Benfica in Charlotte sogar 36 Grad.

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Die hohen Temperaturen, die auch die WM in den USA, Mexiko und Kanada im kommenden Jahr beeinflussen werden, machen nicht nur den Spielern Schwierigkeiten, sondern auch den Zuschauern. Nach der Partie zwischen Atlético Madrid und Paris Saint-Germain zum Beispiel berichtete der „Guardian“ über gefährliche Zustände auf den Rängen, weil das Publikum nicht ausreichend Möglichkeiten gehabt hätte, sich im Stadion mit Wasser zu versorgen.

Das Spiel fand zudem in Pasadena bei Los Angeles statt, im Rose Bowl. Nach traditioneller US-Bauweise hat die Arena kein Dach, bietet also keinen Schatten. Das Gleiche gilt unter anderem für das MetLife Stadium in New Jersey. Dort wird neben den Halbfinals und dem Endspiel der Klub-WM auch im kommenden Jahr das Finale der herkömmlichen WM ausgetragen.

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