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Klub-WM: PSG-Sieg gegen Real Madrid – die neue beste Mannschaft der Welt

Klub-WM: PSG-Sieg gegen Real Madrid – die neue beste Mannschaft der Welt

Etwas mehr als eine Stunde war vorbei, als dann auch mal Kylian Mbappé zu sehen war. Der französische Stürmer hatte die Vorberichterstattung zum zweiten Halbfinale der Klub-WM beherrscht, weil er vor einem Jahr unter turbulenten Umständen vom einen (Paris Saint-Germain) zum anderen (Real Madrid) Teilnehmer der Veranstaltung in der Hitze von New Jersey gewechselt war.

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Es dauerte mehr als eine Stunde, bis Mbappé erstmals in der Nähe des gegnerischen Tors auftauchte. Gefährlich wurde die Aktion nicht. Nach einem Steilpass bekam er den Ball nicht unter Kontrolle. PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma konnte das Spielgerät aufnehmen, ohne sich auch nur annähernd so waghalsig in das Duell werfen zu müssen, wie er es im Viertelfinale gegen den FC Bayern getan hatte, als er Jamal Musiala – ohne erkennbare Absicht – das Wadenbein brach. Donnarumma ließ sich einfach auf den Ball fallen und blieb ein paar Sekunden auf dem Bauch im Rasen liegen. Mbappé blickte traurig zu Boden.

Reals Angreifer war das große Thema gewesen vor dem ersten Wiedersehen mit PSG, das sich auf dem Fußballfeld abspielte, nicht vor Gericht wegen vermeintlich ausstehender Gehaltszahlungen. Doch als die Partie in New Jersey begann, war Mbappé kein Faktor mehr. Er fügte sich in das Bild, das sein Klub abgab. Real Madrid, die größte Marke im internationalen Fußball, der Verein mit den meisten Fans bei der Klub-WM, fand im bisher prominentesten Spiel des Turniers nicht statt und wurde mit einem 0:4 auf die Heimreise geschickt.

Die Mannschaft war nur Staffage in einer Partie, in der das vor etwas mehr als einem Monat zum Champions-League-Sieger gekrönte Paris zeigte, dass es nicht nur die beste Mannschaft Europas ist im Moment – sondern die beste der Welt. Im Finale der Klub-WM am Sonntag (21 Uhr, DAZN) gegen den FC Chelsea, wieder in New Jersey, kann sich die Auswahl von Trainer Luis Enrique diesen Status offiziell sichern. Und nach dem Auftritt gegen Real braucht man viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass Paris die USA ohne die opulente Gold-Trophäe verlassen wird, die in diesen Tagen im Trump Tower in Manhattan für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

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Die Partie war entschieden, als die Zuschauer nicht einmal den ersten Hotdog des Spiels verzehrt hatten. In der sechsten Minute traf Fabián Ruiz zum schon zu diesem Zeitpunkt überfälligen 1:0. Zwei Minuten später stellte Ousmane Dembélé auf 2:0, nachdem Reals deutscher Verteidiger Antoni Rüdiger das schönste Luftloch New Jerseys getreten hatte. In der 24. Minute traf wieder Fabián Ruiz. 3:0 – Game Over.

Als der neue Real-Trainer Xabi Alonso, gerade von Bayer Leverkusen gekommen, bei der Trinkpause nach einer halben Stunde seine Profis um sich versammelte, redete er so engagiert auf sie ein, als würde er daran glauben, dass die Mannschaft den Drei-Tore-Rückstand noch drehen könnte. Dabei ging es in der verbleibenden Spieldauer nur noch darum, eine noch größere Demütigung abzuwenden.

Dass PSG nicht mit fünf, sechs oder sieben Toren gewann, lag aber weniger an der Widerstandskraft von Alonsos Mannschaft, sondern an der Tatsache, dass beide Teams in der zweiten Halbzeit durchwechselten. Paris konnte es sich erlauben, Profis wie Dembelé, Khvicha Kvaratskhelia oder Fabián Ruiz für das Finale gegen Chelsea zu schonen.

Trotzdem gelang es der Mannschaft noch, das perfekte Bild für ihre Überlegenheit auf den Rasen zu zaubern. Beim 4:0 kurz vor Schluss zauberten Bradley Barcola und Torschütze Gonçalo Ramos, als wären sie auf einem Bolzplatz in einem Pariser Außenbezirk, nicht im Strafraum von Real Madrid in einem WM-Halbfinale.

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Die 90 Minuten von New Jersey fühlten sich an wie ein Machtwechsel an der Spitze des internationalen Fußballs. PSG hat gerade die Champions-League-Krone erobert, auf die eigentlich Real einen natürlichen Anspruch hat. Allerdings waren die beiden Klubs auf dem Weg zum Pariser Triumph nicht aufeinandergetroffen. Der Nachweis der Klasse des französischen Hauptstadtklubs im direkten Duell stand noch aus. PSG erbrachte ihn in New Jersey auf beeindruckende Weise.

Hilflos an der Seitenlinie: Real-Trainer Xabi Alonso bei der Niederlage gegen PSG.

Hilflos an der Seitenlinie: Real-Trainer Xabi Alonso bei der Niederlage gegen PSG.

Quelle: IMAGO/Sportsphoto

Als Real-Trainer Alonso nach der Partie vor der Presse saß, sprach er laut und klar. Er sah nicht aus wie ein geschlagener Mann. Das kann er sich auch nicht leisten in seinem neuen Job. Tapfer referierte er, dass seine Mannschaft Fortschritte gemacht habe bei der Klub-WM, dass das Turnier der Ausgangspunkt für eine positive Entwicklung sei, da sei er sich sicher. In Madrid allerdings, wo der Druck auf die Protagonisten höher ist als an jedem anderen Standort im Weltfußball, dürfte die krachende Niederlage gegen die neuen Herrscher des Spiels als Totalversagen gedeutet werden. Als Xabi Alonsos erster Makel.

Mit Halbfinals hat der Trainer keine guten Erfahrungen gemacht zuletzt. Am 1. April scheiterte er mit Double-Sieger Leverkusen in der Vorschlussrunde des DFB-Pokals an Drittligist Arminia Bielefeld. Ein 0:4 mit Real Madrid ist eine ähnlich große Demütigung. Unabhängig von der Tatsache, dass die Klub-WM ein Wettbewerb ist, dessen Bedeutung sich vielen Klubs noch erschließen muss.

„Das war das letzte Spiel der Saison 2024/2025″, sagte Alonso immer wieder über die Partie gegen PSG. Er wollte damit ausdrücken: Jetzt geht meine Arbeit erst richtig los. In der Hitze von New Jersey wurde ihm vor Augen geführt, wie groß der Rückstand auf die aktuell beste Mannschaft der Welt ist – die sich nach dem Finale der Klub-WM am Sonntag möglicherweise auch offiziell so nennen darf.

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