News: Sandro Wagner, Mario Gomez, Wayne Rooney

Wenn Sandro Wagner spricht, tut er das mit Hingabe. Er könnte auch die Gebrauchsanweisung für Milchschäumer vorlesen und es würde klingen, als erkläre er gerade den Weltfrieden. Verwunderlich war es nicht, dass 50 Medienvertreter gekommen waren, als er sich beim FC Augsburg offiziell vorgestellt hat – so viele wie noch nie. Verwunderlich war es genauso wenig, dass die Pressekonferenz zum verkappten Stand-up-Programm wurde. Denn so codiert der 37-Jährige in einem Moment spricht („Steil-Klatsch“, „Longline“, „Zielspieler“), so klar und volksnah redet er im nächsten. Schlechte Spieler sind dann „Bratwürste“, einen Ball aus der Gefahrenzone zu schießen, heißt „den Pepe machen“, seine vier Töchter nennt er seine „Raubtiere“. Wagner arbeitet in Bildern, in Symbolen, manchmal in Farben. Auf dem Feld gibt es rote und blaue Zonen, in Unterhaching ließ er seine Spieler Bilder malen und Lebenslinien erstellen, alle sollten Kinderfotos und Lieblingstrikots mitbringen – zur Eigenmotivation. Den graumäusigen FCA soll Wagners Hingabe und sein Ideenreichtum aufgrellen, den Klub in gewisser Weise charismatisieren – wenn es das Wort überhaupt gibt. Falls nicht, Sandro Wagner würde es vermutlich sehr bald erfinden.
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