Xhemaili in der Nachspielzeit: Schweiz müht sich ins Viertelfinale

Durch ein Tor von Riola Xhemaili in der Nachspielzeit hat die Schweiz gegen Finnland das Vorrunden-Aus mit Mühe noch abgewendet. Das späte 1:1 sichert den Viertelfinaleinzug.
Großer Jubel bei der Schweizer Nationalmannschaft nach dem Last-Minute-Ausgleich. AFP via Getty Images
Bereits am dritten Spieltag der Gruppenphase bei der Frauen-EM wartete ein erstes (kleines) K.-o.-Duell: Im Duell zwischen den Gastgeberinnen aus der Schweiz und den Finninnen wurde das zweite Ticket - Norwegen hatte sich bereits vorzeitig den ersten Platz gesichert - für das Viertelfinale in Gruppe A vergeben. Einen kleinen Vorteil hatte dabei die Nati; dank einer um einen Treffer besseren Tordifferenz reichte den Gastgebern in Genf ein Punkt.
Und trotz der großen Bedeutung begannen beide Mannschaften mutig, von Nervosität war wenig zu spüren. Beide versuchten früh, erste offensive Akzente zu setzen. Der Traumstart wäre dann beinahe der Nati, bei der Nationaltrainer Pia Sundhage im Hinblick auf das 2:0 gegen Island auf dieselbe Startaufstellung vertraute, gelungen. Doch Calligaris schlug nur ein Luftloch (11.). Auch in den folgenden Minuten sah sich die im Vergleich zum 1:2 gegen Norwegen ebenfalls unveränderte Elf von Marko Saloranta Schweizer Druck entgegen. Schertenleib und Fölmli, die abermals das Nati-Sturmdou bildeten, sorgten innerhalb von kurzer Zeit für die nächsten Abschlüsse (13.).
Peng hält die Null festErst Mitte der ersten Hälfte sollten die Helmarit nach mutigem Beginn wieder besser ins Spiel kommen, auf dem Chancenzettel spiegelte sich dies mit einem Kopfball von Sevenius wider (22.). Dennoch war das Duell mittlerweile vor allem von Zweikämpfen, hoher Intensität und guter Defensivstruktur geprägt. Einzig Rütelers leicht abgerutschter Versuch sollte noch für ein Raunen sorgen (33.).
Mit dem Pausenpfiff durfte sich schließlich auch erstmals Peng im Schweizer Tor auszeichnen. Nach einer Freistoßflanke hielt die Keeperin, die unlängst von Werder zu ManCity wechselt, gegen einen Abschluss aus sechs Metern den 0:0-Halbzeitstand fest (44.). Nach Wiederanpfiff lebte die Partie erstmal vorwiegend von der Spannung. Außer zwei harmlosen Versuchen von Vallotto (63.) und Wandeler (66.) tat sich in der zweiten Hälfte wenig.
Drama in der SchlussphaseSo lief den Helmarit, die bis dato im zweiten Durchgang noch auf einen gefährlichen Abschluss warteten, langsam aber sicher die Zeit davon, doch ein Moment konnte dies ändern - und dieser sollte in der 77. Minute kommen: Calligaris foulte im Strafraum Koivisto. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kuikka souverän in die Mitte und ließ die Finninnen vom Viertelfinale träumen (79.) - plötzlich war die Nati unter Zugzwang.
In der Folge brauchte die Schweiz ein paar Minuten, um sich zu sammeln, ehe Crnogorcevic per Kopf den Ausgleich verpasste (90.). Besser sollte es in der zweiten Minute der Nachspielzeit jedoch Xhemaili machen, die aus kurzer Distanz den Ball über die Linie schob und das Stade de Genève in ein Tollhaus verwandelte. Bei acht Minuten Nachspielzeit war noch einmal Zittern angesagt, doch letztendlich blieb es beim 1:1.


Damit qualifizierte sich die Schweiz zum ersten Mal für eine K.-o.-Runde bei der EM und trifft nun als Zweiter der Staffel A im Viertelfinale auf den Sieger der Gruppe B rund um Topfavorit Spanien.
kicker