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Heisses Badewetter: Die Seen und Flüsse in der Schweiz sind ungewöhnlich warm

Heisses Badewetter: Die Seen und Flüsse in der Schweiz sind ungewöhnlich warm
In der Nähe von Kaiserstuhl im Aargau lud der Rhein schon am vergangenen Wochenende zum Baden ein.

Michael Buholzer / Keystone

An diesem Wochenende ist in der ganzen Schweiz Badewetter angesagt. Doch das Wasser erfrischt weniger stark als sonst zu dieser Jahreszeit. Denn die Temperaturen der Seen und Flüsse liegen ungewöhnlich hoch. Mit der neuen Hitzewelle werden sie voraussichtlich weiter steigen.

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In manchen Gewässern nähern sich die Temperaturen allmählich Rekordwerten. Im weiteren Verlauf des Sommers könnten die Bedingungen für die Fische mancher Arten ungemütlich werden.

Der Zürichsee zum Beispiel erreichte am Sonntagmittag bei Oberrieden am Südufer 26,3 Grad. Bis Mitte der kommenden Woche soll die Temperatur dort gemäss Vorhersagen des Wasserforschungsinstituts Eawag weiter steigen. Dabei werden die höchsten Wassertemperaturen in den Seen normalerweise erst Ende Juli bis Anfang August erreicht.

Die Temperaturen des Bodensees, Vierwaldstättersees, Thunersees, Neuenburgersees und Genfersees bewegen sich gegenwärtig ebenfalls in einem hohen Bereich – zwischen 22 und 25 Grad.

Doch nicht nur die Seen, sondern auch die Flüsse in der Schweiz sind für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Die Wassertemperatur des Rheins zum Beispiel erreichte am Sonntagmittag bei Rheinfelden 23,8 Grad. Das anhaltende Sommerwetter hat die Aare und die Reuss ebenfalls auf Werte deutlich über 20 Grad aufgeheizt, jedenfalls am Unterlauf der Flüsse. Auch die Limmat wird immer wärmer: Am Letten in Zürich wurden am Sonntagmittag bereits 24,7 Grad gemessen.

Bis Mitte der kommenden Woche bringt das Wetter weitere Hitze mit Lufttemperaturen bis 35 Grad, dann folgt ein Dämpfer. Man muss mit Gewittern rechnen – diese dürften auch in den Seen für Erfrischung sorgen. Nicht nur wegen des Regenwassers. Der Gewitterwind durchmischt das warme Wasser der Oberfläche mit kühleren Wassermassen aus der Tiefe.

Meteo Schweiz rechnet bis Ende Juli allerdings weiterhin mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Land. Noch langfristigere Prognosen deuten auf eine Fortdauer der warmen bis sehr warmen Witterung bis in den August hin. Nur Gewitter und Schauer, die gelegentlich auftreten, könnten die Flüsse und Seen zwischendurch abkühlen.

Später dürften Fische durch die Wärme Probleme bekommen

Unter übermässiger Wärme leidet nicht nur der Mensch, sondern auch die Natur. Hohe Wassertemperaturen bereiten vor allem vielen Fischarten Schwierigkeiten. Für die Äschen zum Beispiel wird es ab 25 Grad kritisch. Auch Forellen vertragen Wärme nicht gut.

Noch gibt es keine verbreiteten Meldungen, aber im Laufe des Sommers könnte die anhaltende Wärme ernste Folgen für die Fische haben. Das letzte Mal trat ein historisches Fischsterben in der Schweiz im extrem heissen und trockenen Sommer 2022 auf.

Auch im weiteren Jahresverlauf dürften die hohen Wassertemperaturen ein Problem bleiben: Denn wenn sich die Oberfläche eines Sees im Sommer stark erwärmt, hemmt das im anschliessenden Winter die tief reichende Durchmischung des Wassers. In der Folge mangelt es am Seegrund an Sauerstoff, was die Zersetzung von pflanzlichen und tierischen Resten durch Mikroorganismen behindert.

Auch deshalb wäre es günstig, wenn die Seen der Schweiz in diesem Jahr um Rekordtemperaturen herumkommen würden. Zum Baden ist das Wasser schliesslich schon warm genug.

nzz.ch

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