Klimawandel in Deutschland: Wie warm war das Jahr 2022 in Ihrer Region?

Das Jahr 2024 und das erste Halbjahr 2025 waren in Deutschland spürbar wärmer als frühere Jahre. Im Durchschnitt verzeichneten die Messstationen einen Temperaturanstieg gegenüber dem langjährigen Mittelwert um 2,6 Grad Celsius.
Geben Sie eine Postleitzahl oder einen Ort in die Suche ein und lassen sich die Abweichungen in Ihrer Region anzeigen.
Die Bandbreite der Temperaturabweichung reicht von 0,9 bis zu 3,2 Grad Celsius. Die regionalen Unterschiede können Sie am besten erkunden, indem Sie den Regler oberhalb der Deutschland-Karte ein Stück nach rechts ziehen und sich damit nur die Orte mit einer besonders großen Abweichung anzeigen lassen.
Auffällig ist die geografische Verteilung der Messstationen mit großem Temperaturanstieg: Abgesehen von wenigen Ausnahmen liegen alle im Südosten Deutschlands. In einigen Stationen in Bayern und nahe der bayerischen Grenze betrug die Temperaturanomalie mehr als drei Grad.
Zieht man den Regler nach links, zum Beispiel auf 1,5 Grad (auf diesen Wert soll nach dem Pariser Klimaabkommen die Erderwärmung begrenzt werden), so liegen fast alle deutschen Messstationen bereits darüber.
Auch eine Höhenlage hilft nicht, um dem Klimawandel zu entkommen. Zu den wärmsten Messstationen mit Anstiegen um mehr als 3 Grad gehört Birx in Thüringen an der Grenze zu Hessen und Bayern, auf 747 Metern Höhe in der Rhön.
Am geringsten fällt die Erwärmung derzeit in Küstennähe aus, denn die Meere erhitzen sich langsamer als die Landmassen. Dafür sind Anwohner und Anwohnerinnen dort unter anderem der Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel ausgesetzt.
Da die deutschen Messstationen fast alle an Land liegen, ist es nicht verwunderlich, dass sich Deutschland schneller erwärmt als der globale Durchschnitt. Der globale Vergleichswert von mittlerweile etwas mehr als 1,5 Grad Erderwärmung berücksichtigt nämlich auch Temperaturmessungen über den Ozeanen. Doch auch im Vergleich mit anderen Staaten liegt Deutschland über dem Durchschnitt.
Egal, wo man misst: Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs hat in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen. Seit den 1970er-Jahren ist in Deutschland jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige.
Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht die tägliche Lufttemperatur aller deutschen Messstationen seit dem Jahr 1821. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat daraus für jeden Tag des Jahres und jede Station die Durchschnittstemperatur für die Zeit von 1961 bis 1990 ermittelt. Diese Phase gilt in der Klimawissenschaft als geeigneter Vergleichswert zur Ermittlung der langfristigen Erwärmung. Für Stationen, die erst später als 1961 in Betrieb gegangen sind, wurde als Vergleichszeitraum das erste verfügbare Jahr bis 1990 genommen. Später als 1982 in Betrieb genommene Messstationen wurden nicht berücksichtigt, damit der Vergleichszeitraum ausreichend lang ist. Dem langjährigen Mittelwert wurde die durchschnittliche Tagestemperatur seit Beginn des Jahres 2024 gegenübergestellt (Stand: 30.6.2025). Für die Suche anhand der Postleitzahl wurde der geografische Mittelpunkt der Postleitzahlengebiete ermittelt und jeweils die Messstation mit der geringsten Entfernung zugeordnet.
Diese Auswertung wurde erstmals 2022 veröffentlicht und wird seitdem in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.
rnd