Erste Zinssenkung der Fed im Jahr 2025: Neue Daten, neue Erwartungen

Am 17. September beschloss der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Fed) mehrheitlich, den Leitzins um 25 Basispunkte auf einen Bereich von 4,0 bis 4,25 Prozent zu senken. Einziger Gegenstimme war Stephen I. Miran, der für eine Senkung um 50 Basispunkte stimmte.
In der Erklärung wurde die Einschätzung des Ausschusses hinsichtlich der Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit bekräftigt und darauf hingewiesen, dass sich das Wachstum den jüngsten Indikatoren zufolge abgeschwächt habe.
Bei dieser Gelegenheit wurde die Einschätzung des Arbeitsmarktes modifiziert, da festgestellt wurde, dass die Arbeitslosenquote zwar weiterhin niedrig ist, aber auch gestiegen ist.
Auch die Bemerkung, der Arbeitsmarkt sei weiterhin stark, wurde gestrichen und durch die Bemerkung ersetzt, die Zunahme der Stellenbesetzung habe sich verlangsamt. Die Feststellung, die Inflation sei nach wie vor etwas erhöht, wurde erneut bestätigt, mit dem Zusatz, dass sie sich beschleunigt habe.
Die Gesamtinflation, gemessen am Verbraucherpreisindex (CPI), lag im August bei 2,9 %, die Kernkomponente betrug jedoch 3,1 %. Die PCE-Inflation lag im Juli jedoch bei 2,6 %, die Kernkomponente betrug jedoch 2,9 %.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu berücksichtigen, dass beide Inflationsindikatoren seit Mai einen Anstieg verzeichneten.
Aus diesem Grund hat die Inflation zwar nicht wieder das Niveau von Mitte 2021 bis Mitte 2023 erreicht, sie hat sich jedoch beschleunigt und nähert sich einem Niveau von fast 3 %. Die Prognosen der US-Notenbank gehen für 2025 von einer Inflation von 3,0 % aus, während für 2026 weiterhin eine Inflation von 2,6 % prognostiziert wird.
Zwar gibt es zahlreiche Schätzungen zum neutralen Realzinssatz in den USA (dem sogenannten „r-star“), doch wird erwartet, dass diese Variable in den kommenden Monaten zwischen 0,8 % und 1,4 % liegen wird.
Daher implizieren die aktuellen Niveaus des Referenzzinssatzes in Kombination mit den Inflationsprognosen der Federal Reserve für das nächste Jahr, dass der aktuelle Ex-ante-Realzinssatz zwischen 1,4 und 1,65 % liegt; das heißt, der Ex-ante-Realzinssatz liegt derzeit leicht über dem neutralen Realzinssatz.
Allerdings hat der schwache Arbeitsmarkt den Ausschuss dazu gezwungen, die Zinsen in diesem Jahr stärker zu senken als ursprünglich geplant.
Dies birgt ein erhebliches Risiko, denn wenn die Inflation nicht nachlässt und die Nominalzinsen weiter gesenkt werden, könnte das, was man zunächst als Angebotsschock hätte bezeichnen können, durchaus zu einer Beschleunigung der Gesamtnachfrage führen, die wiederum die Inflation unter Druck setzen und zu einer Kontaminierung der längerfristigen Inflationserwartungen führen würde, was die Annäherung an das 2-Prozent-Ziel weiter verlangsamen würde.
Darüber hinaus stand ein Effekt im Mittelpunkt der Diskussion: die Erwartungen auf weitere Senkungen der Leitzinsen haben die Bewertung der an der Börse notierten Wertpapiere in die Höhe getrieben.
Zum Handelsschluss am 18. September 2025 erreichte der S&P 500 mit 6.631,96 Punkten seinen historischen Höchststand; der Nasdaq Composite erreichte mit 22.470,73 Punkten ebenfalls einen neuen Höchststand. Auf dem mexikanischen Markt erreichte der S&P/BMV IPC-Index am 15. September 2025 mit 62.102,13 Punkten einen neuen Höchststand; auch der FTSE-BIVA-Index erreichte am selben Tag mit 1.244,10 Punkten einen neuen Höchststand.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass zahlreiche börsennotierte Emittenten erhebliche Fortschritte bei ihren Bewertungen verzeichnet haben.
Einige von ihnen haben die Zielpreise bereits erreicht oder sogar übertroffen, während andere noch hinterherhinken.
In diesem Sinne ist es ratsam, vorsichtiger und selektiver vorzugehen, denn während die aktuellen Bewertungen auf die Erwartung niedrigerer Zinssätze in naher Zukunft und guter Finanzergebnisse in den kommenden Quartalen reagieren, ist es auch wahr, dass neue veröffentlichte Beschäftigungs- und Inflationsdaten zur Bildung neuer Erwartungen und damit neuer Bewertungen beitragen werden.
Eleconomista