Lebensmittelvergiftung in Aisne: drei neue Fälle registriert, insgesamt elf

Seit Donnerstagabend wurden in der Region Aisne und Umgebung drei neue Fälle von Lebensmittelvergiftungen bei Kindern gemeldet, womit die Gesamtzahl der Fälle nun bei 11 liegt, gab die Präfektur in einer Pressemitteilung am Freitag, den 20. Juni, bekannt.
Alle diese Kinder litten seit dem 12. Juni an schweren Verdauungsbeschwerden (blutiger Durchfall), so die Präfektur. Sechs von ihnen entwickelten ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), eines davon ist leider verstorben. Das Mädchen ist zwölf Jahre alt.
Von den drei neuen vergifteten Kindern lebt eines in der Gegend von Saint-Quentin (Aisne), wo die ersten Fälle auftraten, und ein anderes lebt in der Marne, hat aber Fleisch aus einer Metzgerei in Saint-Quentin gegessen, deren Betrieb von der Präfektur eingestellt wurde, so Letzteres.
„Ein letzter Fall, der am (Freitag-)Abend identifiziert wurde, wird derzeit untersucht“, hieß es.
Als Vorsichtsmaßnahme und bis die Analyseergebnisse vorliegen, bittet die Präfektur die Bevölkerung, „keine Lebensmittel mehr zu konsumieren, die sie bei vier Metzgereien in Saint-Quentin gekauft hat“, deren Namen und Adressen sie bekannt gegeben hat.
Die ersten beiden Metzgereien sind seit Donnerstag geschlossen. Die Präfektur erklärte am Freitagmorgen, die erkrankten Kinder hätten wenige Tage vor dem Auftreten der Symptome „Fleisch oder Fleischprodukte“ aus diesen beiden Betrieben konsumiert.
Seitdem seien „die Untersuchungen auf neue Betriebe ausgeweitet worden, in denen Proben entnommen wurden“, erklärte die Präfektur.
Die Ergebnisse der Analysen dieser Fleischproben, zumindest was die ersten beiden Metzgereien betrifft, „sollten Anfang nächster Woche vorliegen“, teilte die Präfektur am Freitagmorgen mit.
Die Proben wurden an das nationale Referenzlabor in Marcy-l'Étoile in der Rhône-Region geschickt und eine Untersuchung zur Rückverfolgbarkeit des verwendeten Fleisches eingeleitet.
HUS ist eine seltene Infektionskrankheit, die meist durch Lebensmittel übertragen wird. Sie tritt meist als Komplikation einer Vergiftung durch ein Bakterium aus der Familie Escherichia coli (E. coli) auf. Laut Health France erkranken in Frankreich jährlich 100 bis 165 Kinder daran.
BFM TV