Was ist Normaldruckhydrozephalus, die Gehirnerkrankung, an der Billy Joel leidet?

Sänger Billy Joel gab am Freitag bekannt, dass bei ihm kürzlich Normaldruckhydrozephalus, eine Hirnerkrankung, diagnostiziert wurde. Er sagte, die Erkrankung habe sein Gehör, sein Sehvermögen und sein Gleichgewicht beeinträchtigt.

Die Hirnstörung kann Probleme beim Gehen, bei der Blasenkontrolle und beim Denken verursachen.

In einer Erklärung sagte Joel, er unterziehe sich einer speziellen Physiotherapie und ihm sei geraten worden, während seiner Genesung mit den Auftritten zu pausieren.

Hier sind einige Fakten zur Erkrankung.

Was ist Hydrozephalus?

Hydrozephalus ist eine abnormale Flüssigkeitsansammlung im Gehirn.

Die Zerebrospinalflüssigkeit (CSF), die in den vier Hohlventrikeln oder Kammern des Gehirns produziert wird, schützt und polstert das Gehirn und die Wirbelsäule und wird normalerweise wieder in den Blutkreislauf aufgenommen.

Wenn jedoch der Fluss der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit nach außen unterbrochen oder blockiert wird, kommt es zu einer Überproduktion.

Was passiert bei einem Normaldruckhydrozephalus?

Ein Normaldruckhydrozephalus kann durch einen Schlag auf den Kopf, eine Infektion, einen Tumor, eine Komplikation bei einer Operation oder aus anderen Gründen entstehen.

Doch viele Menschen entwickeln die Krankheit auch ohne diese Faktoren, wie das US-amerikanische National Institute of Neurological Disorders and Stroke mitteilte.

Der Anstieg der Zerebrospinalflüssigkeit erfolgt langsam genug, sodass der Druck im Schädel nicht ansteigt.

Die Diagnose wird häufiger bei Menschen über 55 Jahren gestellt. Joel ist 76.

Wie wird es diagnostiziert?

Bei Verdacht auf einen Normaldruckhydrozephalus überweist Sie Ihr Hausarzt möglicherweise an einen Neurologen. Dieser beurteilt, wie der Patient geht, Informationen verarbeitet und spricht und kann Untersuchungen und bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie anordnen.

Die Symptome eines Normaldruckhydrozephalus ähneln denen der Alzheimer- und Parkinson-Krankheit, erklärte die Interessengruppe Hydrocephalus Canada .

„Die Kombination aus demenzähnlichen Symptomen, verändertem Gang (schlurfende Füße, kurze Schritte, ein Gefühl, als ob die Füße am Boden festkleben) und Harninkontinenz sollte Ihren Arzt dazu veranlassen, einen Hydrozephalus in Betracht zu ziehen“, so die Gruppe.

Auch die Blasenfunktion kann beeinträchtigt sein.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der gängigsten Behandlung legen Chirurgen einen Shunt, der die überschüssige Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Gehirn in andere Körperteile, beispielsweise in den Brustkorb, ableitet.

Ein Shunt ist ein flexibler Schlauch, der an ein Ventil angeschlossen ist, das den Fluss der Zerebrospinalflüssigkeit steuert.