Psychische Störungen, zunehmende Vorurteile und eine erhöhte Anfälligkeit junger Menschen gegenüber sozialen Medien

Fast vier von zehn Menschen schämen sich für eine psychische Störung. Gleichzeitig nimmt das Gefühl der Verletzlichkeit unter jungen Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren zu, die als besonders gefährdet gelten (von 39 % in der letzten Umfrage vor drei Jahren auf heute 47 %). Dies geschieht in einem Kontext, in dem der Anteil derjenigen, die psychische Erkrankungen für heilbar halten, von 66 % auf 60 % sinkt und die Stigmatisierung nach wie vor hoch ist. Und soziale Medien, Spiegel und virtuelle Spielplätze helfen nicht weiter. Ganz im Gegenteil.
Eine von Doxa durchgeführte Umfrage anlässlich der vierten Ausgabe des Ro.Mens Mental Health Festival, das vom 1. bis 7. Oktober von der ASL Roma 2 organisiert wurde – einschließlich einer Fotoausstellung in der Nationalgalerie für Moderne Kunst in Rom – um Inklusion zu fördern und Stigmatisierung zu bekämpfen, zeichnet ein Bild zunehmender Vorurteile gegenüber psychischer Gesundheit sowie von Unsicherheiten im Zusammenhang mit sozialen Medien. „Diese Mission ist notwendiger denn je“, kommentierte Massimo Cozza, Direktor der Abteilung für psychische Gesundheit, „angesichts der Prozentsätze, die seit der letzten Umfrage im Jahr 2022 fast alle gestiegen sind. Wir sehen ein besorgniserregendes Bild des Fortbestehens und der Verschärfung von Vorurteilen gegenüber Menschen mit psychischen Störungen.“
„Die Studie“, betont Silvia Castagna, Leiterin für institutionelle Beziehungen und Großkunden bei Doxa, „bestätigt, dass die Stigmatisierung zunimmt und soziale Medien das Wohlbefinden junger Menschen zunehmend beeinträchtigen. Wir brauchen mehr digitale und KI-Kompetenz, wie es Artikel 4 der neuen Gesetzgebung zur künstlichen Intelligenz vorschreibt, sowie Aufklärung über Vielfalt und Gefühle, um diesen Trend umzukehren.“
Die einzigen Daten, die diesem Trend widersprechen, betreffen das Vertrauen in Spezialisten: 76 % der Befragten einer repräsentativen Stichprobe von tausend Personen zwischen 18 und 65 Jahren würden im Falle einer psychischen Störung lieber mit einem Fachmann darüber sprechen: Psychologen, Berater oder Psychiater. 58 % würden sich jedoch ihrer Familie anvertrauen, während sich jeder Dritte an Freunde und Bekannte und nur jeder Zehnte an eine Online-Plattform oder ein anonymes Forum wenden würde. Knapp darunter (8 %) sind diejenigen, die an eine religiöse oder spirituelle Figur denken.
Im Übrigen geht es fast nur bergauf: Im Vergleich zu den Daten der ersten Ausgabe von Ro.Mens im Jahr 2022 gelten Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen als gefährlicher für sich selbst (von 65 % auf 72 %) und für andere (von 48 % auf 55 %), aggressiver und gewalttätiger (von 55 % auf 63 %) und weniger respektvoll gegenüber gemeinsamen Regeln (von 49 % auf 55 %).
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