Photovoltaik, Fantoni baut die größte Industrieanlage Italiens

Die Stahl- und Keramikindustrie, sicherlich auch die Chemie- und Papierindustrie. Zu den energieintensivsten Produktionssektoren – und daher von den hohen Gas- und Stromkosten betroffen – zählt aber auch die Plattenindustrie, die schon seit langem das Risiko eines Wettbewerbsverlusts gegenüber ausländischen Herstellern anprangert.
Um Energieverbrauch und -kosten zu senken – wenn auch nur geringfügig – hat die Fantoni-Gruppe aus Osoppo (Udine), spezialisiert auf die Herstellung von Paneelen, Büromöbeln, Trennwänden und ausgestatteten Wänden, bereits eine Reihe von Investitionen zur Verbesserung der Effizienz und Energieunabhängigkeit ihrer Produktionsanlagen gestartet. Die jüngste Investition in dieser Hinsicht ist die neue Photovoltaikanlage, die in Zusammenarbeit mit Nyox errichtet wurde und deren Bau in den letzten Tagen begonnen hat.
Mit 27.614 installierten Modulen auf 130.000 Quadratmetern Dachfläche des Werks wird es nach der vollständigen Inbetriebnahme die größte industrielle Photovoltaikanlage Italiens und eine der größten Europas sein. Die Anlage hat eine Fläche von 18 Fußballfeldern. Sie kann jährlich 13,37 GWh Energie produzieren und damit den Verbrauch von 4.900 Familien decken. Gleichzeitig wird der Ausstoß von 4.000 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre vermieden – ein Nutzen, der der CO2-Aufnahme von 130.000 Bäumen entspricht.
„Diese Maßnahme, die eine Investition von rund 14 Millionen Euro erforderte, ist in erster Linie Teil des Engagements unserer Gruppe, die Umweltauswirkungen unserer Industrieaktivitäten zu reduzieren. Dabei geht es nicht nur um Energie- und Wassereinsparungen, den Materialeinsatz sowie die Qualität und Effizienz der Produktionsprozesse“, erklärt Präsident Paolo Fantoni. „Neben der Energieversorgung haben wir beispielsweise auch in den Produktionszyklus investiert: Bereits heute werden 100 % der Spanplatten und 50 % der MDF-Platten aus Recyclingholz hergestellt.“
Ein weiteres Interesse besteht an der Senkung der Energiekosten, die für die Panelbranche mittlerweile Priorität hat: „Mit diesen kontinuierlichen Investitionen wollen wir uns auch von den Schwankungen des Energiemarktes unabhängig machen, die erheblich und oft spekulativ sind, wie wir in den letzten Jahren erlebt haben“, fügt Fantoni hinzu.
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