1100 niederländische Hotels fordern Geld von Booking.com zurück

Die Hotels geben an, dass sie jahrelang unter den Geschäftsbedingungen von Booking.com gelitten hätten. Diese besagten, dass Hotels weder auf ihren eigenen Websites noch auf konkurrierenden Buchungsseiten niedrigere Preise anbieten durften.
Wahrscheinlich nicht erlaubtAufgrund der starken Marktposition von Booking.com können viele Hotels die Seite nicht ignorieren und wurden mehr oder weniger gezwungen, diesen Bedingungen zuzustimmen. Der Europäische Gerichtshof entschied im vergangenen Jahr, dass derartige Bedingungen unter das Wettbewerbsrecht fallen. Ob tatsächlich ein Verstoß gegen das Gesetz vorliegt, muss jedoch ein anderes Gericht klären.
Die Hotels, die sich der Klage angeschlossen hatten, gaben an, aufgrund dieser Regeln zu hohe Provisionen an Booking.com gezahlt zu haben. Die Bedingungen von Booking.com benachteiligten angeblich andere Buchungsseiten und verhinderten ernsthaften Wettbewerb. Dies wiederum ermöglichte es Booking.com, höhere Preise zu verlangen. Hotels verloren zudem Einnahmen aus dem Direktvertrieb, da sie keine niedrigeren Preise verlangen durften.
Anspruch im Entstehen„Europäische Hoteliers kämpfen seit langem mit unfairen Bedingungen und überhöhten Kosten. Jetzt ist es an der Zeit, zusammenzuhalten und Entschädigung zu fordern. Dieser gemeinsame Fall sendet ein starkes Signal: Missbrauch im digitalen Markt wird nicht unangefochten bleiben“, sagte Alexandros Vassilikos, CEO des europäischen Hotelclubs Hotrec. In den Niederlanden wird die Klage vom Königlich Niederländischen Hotelverband (Koninklijke Horeca Nederland) unterstützt.
Eine formelle Klage wurde noch nicht eingereicht. Hotrec wird nun alle Anträge prüfen und zusammenstellen, um den Fall vorzubereiten. Es ist beabsichtigt, den Fall vor das niederländische Gericht zu bringen. Booking.com gibt an, noch keine formelle Benachrichtigung erhalten zu haben.
„Bislang hat HOTREC Booking.com noch nicht wegen einer Forderung kontaktiert, es gibt also noch keinen offiziellen Fall. Booking.com ist stets offen für einen konstruktiven Dialog, ist aber auch bereit, die Forderung gegebenenfalls vor Gericht anzufechten“, sagte ein Unternehmenssprecher.
Auch Kunden verärgertDie bevorstehende Massenklage der Hotels ist nicht die einzige Sorge von Booking.com. Aus denselben Gründen bereiten auch Verbraucherverbände eine Klage im Namen von Kunden vor, die glauben, von Booking.com betrogen worden zu sein. Sie behaupten, jahrelang zu viel bezahlt zu haben, weil Booking.com Hotels verboten habe, anderswo bessere Preise anzubieten.
In diesem Video sehen Sie, wie Sie selbst Geld von Booking.com einfordern können:
RTL Nieuws