Schweiz erreicht kritische Gletschergrenze Wochen früher als geplant

Der im Winter in den Schweizer Alpen angesammelte Schnee und Eis seien inzwischen geschmolzen, teilte ein Überwachungsdienst am Freitag (4.) mit. Dies signalisiere das baldige Erreichen der kritischen jährlichen Schwelle, ab der die Gletscher schrumpfen.

Von nun an werde jedes weitere Schmelzen bis Oktober zu einer Verringerung der Gletscher führen, heißt es vom Schweizer Gletscherüberwachungsdienst (Glamos).

„In der Schweiz ist der Gletscherverlusttag erreicht“, schrieb Glamos-Chef Matthias Huss auf X und merkte an, dass es weniger geschneit habe und der Juni der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sei.

Der kritische Schwellenwert wird normalerweise im August erreicht und sein frühes Eintreffen ist ein weiterer Schlag für die 1.400 Gletscher der Schweiz, die mit einer besorgniserregenden Geschwindigkeit schrumpfen.

Huss nannte dies „einen neuen Hilferuf“.

„Es ist, als würden die Gletscher sagen: ‚Wir verschwinden, helft uns.‘ Für einen Gletscher in gutem Zustand sollte dieser Tag Ende September, Oktober oder nie kommen“, sagte er.

Nur im „Rekordjahr“ 2022 wurde diese kritische Schwelle früher erreicht, nämlich am 26. Juni.

Laut dem Leiter des Dienstes betrachteten die Experten das Jahr 2022 als ein außergewöhnliches Jahr und obwohl sie wussten, dass sich dieses Ereignis aufgrund des Klimawandels wiederholen würde, erwarteten sie nicht, dass es so bald passieren würde.

„Wir erwarten erhebliche Eisverluste aufgrund der verlängerten Schmelzsaison“, schloss er.

Vor etwa 170 Jahren begannen die Gletscher in den Schweizer Alpen zu schrumpfen. Anfangs war der Rückgang moderat, doch in den letzten Jahrzehnten hat sich das Schmelztempo deutlich beschleunigt.

Die Folgen dieses Phänomens sind drastisch, denn diese Eisriesen sind wichtige Klimaregulatoren und spielen eine entscheidende Rolle für die weltweite Süßwasserversorgung.

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