Action, Thriller, Komödie „Nobody 2“ und Psychodrama „Light“ erscheinen: Stones Rückkehr

Niemand hatte erwartet, dass der Low-Budget-Actionthriller „A Little Someone“ (2021) in den USA ein Hit werden und 57 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielen würde. Timo Tjahjanto, ein Pionier des neuen indonesischen Kinos und Meister des Horrors und der Spannung, und Derek Kolstad, der Drehbuchautor von „John Wick“, trafen für die Fortsetzung eine Entscheidung: Sie ließen Hutch, den Familienvater, den liebenswerten, gewöhnlichen, aber kaltblütigen Auftragsmörder, unbeeindruckt und intakt. „A Little Someone 2“ wurde mit einem Drehbuch voller Kämpfe, Gewalt, Blut, Action, Spannung, Komik und Charakteren gestaltet.
Unser alternder Antiheld kämpft, anders als ein typischer Auftragskiller, mit seinem Alltag und seinem Berufsleben. Er hat Schulden bei der Regierung, weil er das Geld der Mafia verprasst hat. Er ist erschöpft und steckt in einer existenziellen Krise. Wenn er mit seiner Familie Urlaub machen will, fährt er nach Plumerville, seinem Elternhaus. Wohin er auch geht, die Gewalt folgt Hutch, der sich in einer korrupten Stadt wiederfindet, in der Drogen- und Waffenschmuggel, Bioterrorismus und Geldwäsche im Vordergrund stehen. Er gerät mit einem korrupten Sheriff, dem Besitzer eines Vergnügungsparks und der skrupellosesten Bösewichtin Lendina aneinander. Lendina, die Königin der Casinos und der kriminellen Organisation, ist Hutchs stärkste Gegnerin. Die Atmosphäre des Films wird durch gut choreografierte Szenen, die echten, schmutzigen und chaotischen Faustkämpfen nachempfunden sind, sowie durch Produktionsdesign, Kameraführung, Schnitt, Sounddesign und nostalgische Lieder, die sorgfältig für die Auseinandersetzungen ausgewählt wurden, verstärkt. Die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Sharon Stone und Bob Odenkirk, sind beeindruckend.
Regisseur Tjahjanto beschreibt Stone wie folgt: „Sie ist wie eine Schlange. Manchmal spielt sie die Ruhe, kann aber auch blitzschnell ausrasten. Sie ist definitiv ein Alpha-Weibchen; ihr ist alles egal. Sie hat eine einzigartige Schurkin geschaffen.“ Stone, die mit ihrer Rolle als bipolare Autorin Catherine Trammel in Basic Instinct (1992) zum Hollywood-Star wurde, glänzt 22 Jahre später als die schurkische Lendina. „Ich habe das große Glück, eine kontroverse, einzigartige Schurkin zu spielen. Ich bin an einem Ort aufgewachsen, wo man sagt: ‚Wenn der Teufel in dein Haus kommt, lass ihn nicht rein.‘ Lendina ist der Teufel persönlich“, sagt sie. Bob Odenkirk ist eine natürliche und überzeugende Erscheinung als romantischer, liebevoller, familienbeschützender Auftragskiller in Hutch. Seine Frau wird von Connie Nielsen aus Gladiator 2 gespielt und sein Vater ist Christopher Lloyd, der den Wissenschaftler in der Kultserie Zurück in die Zukunft spielte. Der korrupte Sheriff wird von Tom Hanks’ Sohn Colin Hanks gespielt. Mit John Ortiz, RZA, Gage Munroe und Paisley Codorath in den Hauptrollen ist „Nobody 2“ mehr als nur Action, denn Hutch kämpft gegen Monster aus der Vergangenheit, beschützt seine Familie und verbindet Gewalt mit emotionaler Tiefe.
WIR HABEN DIE WELT ZERSTÖRTTom Tykwer, ein Pionier des Neuen Europäischen Films, ist bekannt für seine Filme "Lola rennt", "Smell: Die Geschichte eines Mörders" und "Cloud Atlas". Sein jüngstes Werk, das psychologische Sozialdrama "Light", wurde bei der Eröffnungsfeier der Berlinale gezeigt.
Die Engels sind eine typische zersplitterte Kleinfamilie. Tim, ein ehemals linker Vater, arbeitet als Werbetexter für eine kapitalistische Werbeagentur; Milena, eine freiberufliche Mutter, bemüht sich um staatliche Förderung für Kulturprojekte in Afrika; und die jugendlichen Zwillinge Frieda und Jon rebellieren gegen die liberale Haltung ihrer Eltern. Jon verlässt sein Zimmer nie und irrt in der virtuellen Realität umher, während die Aktivistin Frieda Drogen nimmt. Alles ändert sich, als Farah, eine syrische Immigrantin, als Dienstmädchen eintrifft. Dialoge, Rückblenden, explosive Auseinandersetzungen und emotionale Momente steigern sich. Der Protagonist erlebt im trostlosen, ständig regnerischen Berlin die zahlreichen Verletzten nach dem Mauerfall. Tykwer kritisiert das neoliberale System, die Entfremdung und Deutschlands bevormundende Haltung gegenüber Flüchtlingen und erklärt: „Wir haben die Welt zerstört, wir müssen den Schaden wiedergutmachen, den wir angerichtet haben, und das können wir nur gemeinsam.“ Lars Eidinger, Nicoletta Krebitz, Tala al-Deen, Julius Gause und Elke Biesendorfer liefern ein meisterhaftes Ensemblespiel.
Cumhuriyet