Ausgestellte Alben – 17. August 2025

Gitarrist, Komponist, Produzent und Tontechniker Cem Çatık. Seine Musikalität ist komplex, doch seine Produktionen sind von einem Gemeinschaftsgeist geprägt. Und nicht nur das: Er ist auch fleißig und produktiv. Sein Album „Almost There“ ist das befriedigende Ergebnis eines Prozesses, den Cem durch Experimente erlernt und mit seinen Musikerkollegen geteilt hat.
Dieses live aufgenommene Album präsentiert ein starkes Trio mit Erkan Sönmez am Schlagzeug und Halil Çağlar Serin am Bass. Berkan Kaya wirkte bei drei Songs als Gast am Keyboard mit, Emre Karabulut bei einem Song an der Gitarre. Cem schrieb sechs Songs des Albums, aber nur der Titeltrack ist eine Zusammenarbeit zwischen Cem, Erkan und Halil. Die beeindruckende Performance des Albums beruht vor allem darauf, dass die Songs zwei Jahre vor der Aufnahme live gespielt wurden.
Cem, einer der talentiertesten Gitarristen der neuen Generation, ist sofort erkennbar. Er wurde von Gitarristen vieler Stile beeinflusst, darunter auch John Scofield, und dennoch gibt er nie auf, seine eigene, einzigartige Phrasierung zu entwickeln. Auch seine ausgewählten Begleiter beherrschen ihre Instrumente hervorragend. Die Kompositionen, die die Grenzen zwischen Funk, Jazz, Rock und Fusion überschreiten, sind klanglich ebenso kraftvoll wie atmosphärisch fesselnd. Es ist ein natürliches, kraftvolles und emotional intensives Album.
ÖNER KARAÇUHA „EINE NEUE ÄRA BEGİNS“ (MUKOS RECORDS)Das neue Album „A New Era Begins“ des Jazz-Schlagzeugers der neuen Generation Öner Karaçuha ist eine bemerkenswerte Reise voller musikalischer Entdeckungen. Die Reise ist nicht nur eine Redewendung, sondern ein Konzept. Während des gesamten Albums wandert Öner, begleitet von Çağkan Irmak Koç an den Keyboards, Enver Ferah am Bass und Oğuz Can Bilgin an der Trompete, zunächst von zu Hause weg und kehrt am Ende wieder nach Hause zurück.
Das achtstündige Live-Album mit elf Instrumentaltiteln in den Hayyam Studios enthält neun Eigenkompositionen und zwei Interpretationen. Eine davon ist „Mor Dağlar“ (Purple Mountains) von Erkan Oğur, die andere „Piano Black“ der japanischen Komponistin Yoko Kanno. Die Eigenkompositionen wurden von Öner als Themen in seinem Heimstudio geschrieben und anschließend bei Proben und Konzertauftritten verfeinert. Arrangements, Spielfluss und alles Weitere wurden gemeinsam mit dem Orchester entwickelt.
Öner, der in Kadıköy ein Studio besitzt und dort unterrichtet, spielte mit Freunden in Veranstaltungsorten wie Nardis, Bova und Karga, als Jazz kein Einkommen brachte. Als Musikproduzent und -arbeiter verlor er nie seine Leidenschaft für die Produktion von Alben und verwirklichte diesen Traum mit der Gründung eines Schlagzeugorchesters.
Das Album zeichnet sich durch zwei markante Merkmale aus: Der Schlagzeuger ist der Leader. Zwar sind Schlagzeugalben generell schlecht, dieses hier gehört jedoch nicht dazu. „A New Era Begins“ ist ein modernes Klangfest.
Cumhuriyet