500 Millionen Jahre altes dreiäugiges Meerestier entdeckt

Dieses 506 Millionen Jahre alte Lebewesen kam durch Fossilienfunde in den Felsformationen des Burgess-Schiefers in Kanada ans Licht. Die Forscher stellten fest, dass diese Fossilien so gut erhalten waren, dass sogar Details der inneren Organe erhalten geblieben waren. Spuren des Nerven-, Verdauungs- und Kreislaufsystems von Mosura fentoni haben Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben, die Evolution der Urarthropoden besser zu verstehen.
Der Name der Kreatur wurde von Mothra inspiriert, einer legendären Figur aus dem japanischen Kino. M. fentoni ist zwar nicht so riesig wie Mothra, hat aber nur die Größe eines Fingers und gilt trotz seiner geringen Größe als bedeutende Entdeckung für die Wissenschaft. Die Forschungsergebnisse wurden am 14. Mai in der Zeitschrift Royal Society Open Science veröffentlicht.
Mosura fentoni gehört zu einer ausgestorbenen Gruppe von Arthropoden, die als Radiodonten bekannt sind. Diese Gruppe ist für ihre Kopfanhänge und Seitenflossen bekannt. Allerdings wiesen die bislang bekannten radiodonten Arten sehr ähnliche Körperstrukturen auf. M. fentoni zeichnet sich durch viele Körpersegmente und außergewöhnlich lange Kiemen auf dem Rücken aus.
Forscher glauben, dass sich diese Kiemen möglicherweise als Anpassung an einen aktiven Lebensstil mit hohem Sauerstoffbedarf oder zum Überleben in sauerstoffarmen Umgebungen entwickelt haben. Es wurde festgestellt, dass M. fentoni im Verhältnis zur Körperlänge die längsten Kiemen aller bekannten Radiodonten hatte.
Die meisten Fossilien wurden zwischen 1990 und 2022 im Raymond Quarry im Yoho-Nationalpark in British Columbia gesammelt. Die meisten davon lagen jahrelang in den Archiven des Royal Ontario Museum. Das Team identifizierte außerdem ein weiteres Exemplar im Smithsonian Natural History Museum.
„Nur sehr wenige Fossilienfundstätten auf der Welt bieten ein solches Maß an Informationen über Weichteile. Sogar die Nervenbündel in den Augen sind sichtbar“, sagte der Co-Autor der Studie, Jean-Bernard Caron. Das Team sagt, dieser Fund zeige, dass frühe Arthropoden viel vielfältiger und spezialisierter waren als bisher angenommen.
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