Dreame V30 ausprobiert: Dieser starke Akku-Staubsauger zeigt klare Kante

Der Dreame V30 ist für Hart- und Teppichböden geeignet.
(Foto: kwe)
Der Dreame V30 ist ein unkomplizierter, aber leistungsstarker Akku-Staubsauger. Er ist durchdacht und hat genau die richtigen technischen Tricks auf Lager, um auf Hart- und Teppichböden, unter niedrigen Möbeln und bis an die Kanten gründlich zu reinigen.
Im vergangenen Jahr zeigte der Akku-Staubsauger Dreame Z30 im Praxistest von ntv.de eine solide Leistung, die ihn unter anderem zu einer interessanten Alternative zu deutlich teureren Geräten machte. Er wies aber auch einige Schwächen auf, beispielsweise im Automatik-Modus auf Teppichböden.

Der Staubsauger mit allem Zubehör in seiner Ladestation.
(Foto: kwe)
Der neue Dreame V30 macht nicht nur das besser. Er hat sich im Praxistest in jeder Hinsicht als durchdachte Lösung erwiesen, um Wohnungen mit unterschiedlichen Böden bequem, aber gründlich zu reinigen.
Bewährtes DesignDas grundsätzliche Design ist dem des Z30 sehr ähnlich. Der etwa 2,5 kg schwere V30 hat eine Basiseinheit mit Motor und Pistolengriff, an der ein transparenter Staubbehälter mit integriertem Filtersystem sitzt. An der runden Rückseite befinden sich ein Display sowie zwei Tasten, mit denen man das Gerät an- und ausschaltet oder den Betriebsmodus wählt. Der Akku sitzt direkt am Griff und lässt sich zum Wechseln einfach abziehen.
An die Basis wird ein Verlängerungsrohr gesteckt oder eine kleine Bürste angebracht, die den V30 zum Handstaubsauger macht. Das Gleiche gilt für das sogenannte Kombinationswerkzeug, das unter anderem für Ritzen und Ecken gedacht ist.
Für die Bodenreinigung gibt es zwei Bürsten. Eine ist speziell für Hartböden geeignet. Die andere kommt mit verschiedenen Belägen zurecht, auch mit hochflorigen Teppichen.
An beiden Aufsätzen machen helle LED-Leuchten Staub deutlich sichtbar. Der Sauger und sämtliches Zubehör finden auf einer schlichten, aber funktionalen Ladestation Platz. Sowohl der V30 als auch sein Zubehör sind hochwertig verarbeitet.
Schnell zusammengebaut, einfach zu bedienenDer Zusammenbau ist ein Kinderspiel und gelingt auch ohne die mitgelieferte, ausführliche Anleitung. Auch sonst ist der Staubsauger sehr unkompliziert: Wenn er eingeschaltet ist, kann man zwischen Automatik- und Öko-Modus sowie Höchstleistung wählen. Mehr muss man nicht wissen. Aber hier gibt es ein kleines Problem: Die Tasten sind zu weit vom Daumen entfernt. Man muss also die andere Hand nehmen, um sie zu bedienen.

Zum Reinigen lassen sich Staubbehälter und Filtersystem einfach abziehen.
(Foto: kwe)
Das Display zeigt den Ladestand, den eingestellten Modus sowie mit unterschiedlichen Farben im Automatikbetrieb den Verschmutzungsgrad. Dazu soll man sehen, welche Arten von Feinstaub aufgesaugt werden, beziehungsweise wie groß die Partikel sind. Wie zuverlässig diese Funktion ist, sei dahingestellt. Wichtiger sind Fehleranzeigen und Hinweise zum Filterwechsel.
Unkomplizierte WartungDreame hat auch die Art und Weise, wie der Staubbehälter entleert wird, gut gelöst. Mit einer Taste löst man ihn von der Basis, eine weitere öffnet über dem Mülleimer die Bodenklappe.

Die Walzen lassen sich im Handumdrehen herausnehmen.
(Foto: kwe)
Um den Behälter selbst samt Innenleben (Vorfilter, Zykloneinheit) zu reinigen, lassen sich die Komponenten einfach abziehen und dann mit Wasser abspülen. Lediglich der HEPA-Filter (H14) sollte etwa jährlich ersetzt werden.
Ebenso unkompliziert ist die Reinigung der Bürsten-Aufsätze: Man zieht die Rollen ab und wäscht sie bei Bedarf mit Wasser. Die Gehäuse wischt man mit einem Tuch aus und entfernt eventuell verhedderte Haare mit einer Schere.
Wenig Probleme mit HaarenLetzteres soll beim Dreame V30 allerdings nur selten nötig sein – speziell beim Aufsatz für Hartböden. Denn bei ihr streift die Walze Haare über scharfe, vibrierende Metallzacken, die sie zerkleinern. Im Test hat sich das weitgehend bestätigt, lediglich an den Seiten wurde bei der Reinigung mal ein verbliebenes Haar gefunden.
Im Teppichaufsatz sitzen keine scharfen Klingen, sondern nur Plastiklamellen, um lange Flore nicht ungewollt zu kürzen. Doch er lässt um die Bürstwalze viel Raum, weshalb es zumindest keine Verstopfungen gibt. Und die Kombination aus weicher und harter Bürste transportiert einen Großteil der Haare zum Saugkanal.

Hier sieht man oberhalb des Fensters die Metallzacken.
(Foto: kwe)
Die angegebene Saugleistung ist 330 Air-Watt (AW), was etwas mehr als beim Z30 ist. AW ist ein Wert für die Luftmenge, die ein Staubsauger pro Minute bewegt. Wie groß die Saugkraft an der Düse ist, weiß man so aber nicht. Der V30 könnte also nur auf dem Papier stark sein. Doch dem ist nicht so.
Stark auf Hartböden, gut auf TeppichenDie Reinigungsleistung des V30 auf Hartböden mit der weichen Walzenbürste ist gut bis sehr gut. Dabei kam im Test praktisch ausschließlich der Automatik-Modus zum Einsatz. Er arbeitet konsequenter als beim Z30 und erhöht bei Bedarf die Leistung häufiger und kräftiger. So wird Staub, aber auch gröberer Schmutz beispielsweise aus tieferen Ritzen zwischen Dielen gezogen. Der V30 neigt auch kaum dazu, mit seiner Walze Steinchen et cetera wegzukicken, statt sie einzusaugen.

Sogar auf unebenen Böden saugt der V30 an den Kanten fast alles weg.
(Foto: kwe)
Außerdem hat sich der Staubsauger im Test an Kanten bewährt, an denen er kaum etwas liegen ließ. Das liegt vor allem an einer Schürze an der Vorderseite, die der Staubsauger automatisch absenkt, wenn seine Sensoren zum Beispiel eine Scheuerleiste erkennen. Rechts und links der Walze saugt der V30 zwar nicht ganz so perfekt an Kanten, er kommt aber recht nahe heran.
Klasse ist auch, dass man den Verlängerungsstab nicht nur in vier Stufen so einstellen kann, dass der V30 für große und kleine Menschen bequem zu handhaben ist. Er lässt sich auch mit einem Tastendruck frei beweglich knicken, womit man mühelos unter niedrigen Möbeln saugen kann.

Zum Saugen unter niedrigen Möbeln knickt man das Verlängerungsrohr einfach ab.
(Foto: kwe)
Auf Teppichen hat der Dreame V30 ebenfalls weitgehend überzeugt. Sowohl kurz- als auch langflorige Auslegware wurden gründlich gereinigt, Haare oder Fussel größtenteils entfernt. Dabei passte der Staubsauger die Leistung im Automatik-Modus gut an die Beläge an und kam bestens mit Wechseln zu Hartböden und mit Übergängen zurecht. Lediglich auf Flokati stieß der V30 an seine Grenzen und saugte sich zu stark fest.
Recht ausdauernd, teurer Wechsel-AkkuLeise ist der V30 nicht, speziell die rotierenden Bürsten machen sich deutlich bemerkbar, ebenso der Motor, wenn er aufdreht. Unangenehm laut wird der Staubsauger aber nie.
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Zum Angebot bei amazon.deDreame gibt eine maximale Laufzeit von 90 Minuten an. Die wird aber bestenfalls im Eco-Modus erreicht, den man eigentlich nie einsetzt. Auf Automatik gestellt, hält der Staubsauger bei mittlerer Verschmutzung etwa 30 bis 40 Minuten durch - das ist nicht schlecht. Stellt man auf Höchstleistung, sieht man die Akkuanzeige etwas mehr als zehn Minuten herunterzählen, bis Schluss ist.
Eine größere Wohnung auf einmal durchzusaugen, ist schwierig. Im Praxistest waren im Automatik-Modus etwa 60 bis 70 Quadratmeter möglich. Mit einem Wechsel-Akku ist das grundsätzlich kein Problem. Allerdings kostet eine Ersatz-Batterie knapp 150 Euro.
FazitAktuell kostet der Dreame V30 rund 600 Euro. Ein Schnäppchen ist er damit nicht. Aber er zeigt auf Hart- und Teppichböden eine starke Reinigungsleistung und ist leicht zu bedienen und zu warten. Ähnlich gute Akku-Staubsauger sind oft deutlich teurer, aber es gibt auch günstigere. Es lohnt sich vielleicht, auf eine Aktion zu warten, bei der Dreame den V30 für 550 Euro oder weniger anbietet.
Quelle: ntv.de
n-tv.de