Wenn es per E-Mail nicht klappt: Große Dateien sicher, privat und gratis verschicken

Mit Filesharing-Diensten kann man große Dateien sicher und sogar kostenlos verschicken.
(Foto: IMAGO/Cavan Images)
Wenn man besonders viele oder große Dateien verschicken möchte, stößt man bei E-Mails schnell an Grenzen. Als Alternative ist WeTransfer beliebt, doch hinter dem Datenschutz des Filesharing-Diensts stehen Fragezeichen. Andere europäische Anbieter machen es besser, oft auch kostenlos.
Wenn man mehr als ein paar Fotos oder Videos teilen möchte, sind Filesharing-Dienste eine effektive und einfache Lösung. Platzhirsch ist hier WeTransfer, bei dem man kostenlos bis zu 3 Gigabyte (GB) pro Monat verschicken oder empfangen kann, wenn man eine eigene und eine Empfänger-E-Mail-Adresse eingibt. Eine Anmeldung ist nicht obligatorisch.
WeTransfer ist allerdings im Sommer in Verruf geraten, nachdem das Unternehmen seine AGB so geändert hatte, dass es berechtigt gewesen wäre, hochgeladene Dateien zu scannen, zu teilen und kommerziell zu nutzen. Der Dienst ruderte zwar zurück, wie Heise.de berichtete, aber es bleiben Fragezeichen.
Unter anderem stehen die Server des niederländischen Unternehmens nicht ausschließlich in Europa und eine der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entsprechende Nutzung ist nur über Zusatzmaßnahmen möglich. Es gibt auch Stimmen, die eine fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kritisieren.
Es geht besserDas bedeutet nicht automatisch, dass die Nutzung von WeTransfer problematisch ist. Aber wer deshalb nach Alternativen sucht, findet einige Anbieter, die ausschließlich Server in der EU oder der Schweiz betreiben, DSGVO-konform arbeiten und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung grundsätzlich integriert haben oder optional zur Verfügung stellen. Im Idealfall kann man einen Dienst auch noch weitgehend anonym nutzen, ohne eine E-Mail-Adresse angeben zu müssen, sowie den Transfer mit einem Passwort schützen.
Die niederländische Verbraucherorganisation Consumentenbond hat empfehlenswerte Filesharing-Dienste ermittelt, die test.de veröffentlicht und um Alternativen ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ergänzt hat. ntv.de nennt weitere interessante Lösungen.
Top getestete AlternativenEin Testsieger von Consumentenbond ist KPN Secure File Transfer. Wie bei den meisten Konkurrenten handelt es sich dabei um den Dienst eines Cloud-Unternehmens, das unter anderem Speicherlösungen und E-Mail-Service für private und gewerbliche Nutzer anbietet. Man kann bis zu 4 GB hochladen, die bis zu sieben Tage gespeichert bleiben, und man kann ohne Anmeldung, aber auf Wunsch passwortgesichert, loslegen.
Beim Schweizer Dienst Tresorit, der gratis 5 GB gewährt, muss man zwar eine E-Mail-Adresse angeben, aber deren Echtheit wird nicht überprüft. Wormhole ist zwar ein US-Anbieter, aber weil er eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzt und Dateien nach 24 Stunden komplett gelöscht werden, arbeitet er DSGVO-konform. Bei Dateien über 5 GB verwendet Wormhole eine sogenannte Peer-to-Peer-Übertragung, wobei Dateien direkt vom Browser an den Empfänger gesendet werden. Ein Passwort kann man dabei nicht festlegen.
Weitere interessante OptionenStiftung Warentest nennt weitere Angebote, die grundsätzlich keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten. Dazu gehört beispielsweise der deutsche Strato-Dienst HiDrive Share. Bei ihm kann man aber die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für 2 Euro pro Monate hinzubuchen.
Das in der Schweiz registrierte Hivenet bietet 4 GB Gratis-Upload an. Es garantiert DSGVO-Konformität und überträgt Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt, und man kann ein Passwort für die zusätzliche Sicherheit verwenden. Um den Dienst zu nutzen, muss man eine E-Mail-Adresse verifizieren lassen.
Swiss Transfer ist ein Filesharing-Dienst des Schweizer Unternehmens Infomaniak, der besonders interessant ist für Nutzerinnen und Nutzer, die kostenlos sehr große Dateimengen versenden möchten. 50 GB erhält man dort, die Uploads bleiben 30 Tage lang gespeichert. Das Unternehmen arbeitet mit ausschließlich Schweizer Servern DSGVO-konform, aber eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird nicht ausdrücklich in den AGB oder FAQ genannt. Man kann ein Passwort beim Versenden nutzen und muss eine E-Mail-Adresse angeben, die überprüft wird.
Internxt ist ein spanisches Cloud-Unternehmen. Es bietet 5 GB Gratis-Filesharing mit Internxt Send an. Mit europäischen Servern und einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist der Dienst hundertprozentig DSGVO-konform. Man kann ohne Konto oder E-Mail-Adresse loslegen, aber kein Passwort verwenden.
Quelle: ntv.de
n-tv.de




