Curami, die Plattform, die auch Krankenhäuser „heilt“

Der Mangel an medizinischem Fachpersonal ist zu einem der größten strukturellen Probleme des Nationalen Gesundheitsdienstes geworden. Angesichts sinkender Ärztezahlen und immer längerer Wartelisten stößt jede Lösung zur Verbesserung der Effizienz und internen Organisation von Krankenhäusern auf wachsendes Interesse. Vor diesem Hintergrund entwickelt Curami die neue Plattform der GapMed Group, einem Unternehmen, das von zwei Anästhesisten mit Erfahrung in Italien, der Schweiz und Großbritannien gegründet wurde.
„Curami ist nicht aus einer Laune heraus entstanden“, erklärt Giacomo Baldi, CEO von GapMed und einer der beiden Gründer. „Es wurde entwickelt, um ein Problem zu lösen, das wir selbst erlebt haben – zunächst als Krankenhausärzte in anstrengenden Schichten und später als Gesundheitsdienstleister in den drei Ländern, in denen wir tätig sind.“ Ursprünglich als internes Tool zur Verwaltung des Personals entwickelt, das GapMed Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stellt, hat sich Curami zu einer unabhängigen Plattform entwickelt. Heute ist sie in der Lage, den gesamten Prozess zu digitalisieren und zu automatisieren: vom Personalscouting über das Schichtmanagement bis hin zum Reporting.
Der eigentliche Paradigmenwechsel liege laut Baldi darin, Gesundheitseinrichtungen eine „schlüsselfertige Lösung“ anzubieten: „Viele Unternehmen kümmern sich heute nur um einen Teil des Problems: Wer findet das Personal, wer verwaltet die Schichten, wer stellt Zeitarbeitskräfte zur Verfügung. Wir erledigen das alles auf einer einzigen Plattform, basierend auf einer Datenbank mit 11.000 registrierten Fachkräften.“
Dank künstlicher Intelligenz und eigener Technologien plant Curami nicht nur Schichten, sondern optimiert sie auch. „Denken Sie an den Sommer“, sagt Baldi, „wenn die Anfragen in der Notaufnahme um 15 % steigen und viele Ärzte im Urlaub sind. Curami kann diese Spitzen vorhersagen und drei bis vier Monate im Voraus einen Plan vorschlagen. Das ist, als würde man dem Chefarzt einen virtuellen Assistenten zur Verfügung stellen, der die Schichten verwaltet und so Zeit für die Klinik freimacht.“
Über den organisatorischen Aspekt hinaus automatisiert die Plattform auch die Dokumentenerfassung – vom Lebenslauf bis zur Versicherungsbescheinigung – und ermöglicht eine gezieltere Kommunikation mit verfügbaren Fachkräften. „Alte Tools wie Ausschreibungen oder Anzeigen funktionieren in einem Markt, in dem die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, nicht mehr. Wir erreichen Fachkräfte direkt und bieten zudem Berichte über ihr tatsächliches Arbeitspensum.“
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