Die in Genua getrennten siamesischen Zwillinge atmen inzwischen selbstständig.

Im Gaslini-Krankenhaus beginnt für die siamesischen Zwillinge aus Burkina Faso ein neues Leben. Sie wurden am 6. Juni nach einer Operation durch ein 50-köpfiges Team getrennt. Nach der Rekonstruktion des Bauchraums ist keine künstliche Beatmung mehr nötig, und die beiden acht Monate alten Mädchen atmen selbstständig.
Das Krankenhaus erklärte in einer Stellungnahme, dass die Zwillinge extubiert worden seien, dass sie „einen günstigen klinischen Verlauf“ zeigten, dass „ihr Allgemeinzustand sich stabilisiere und wichtige Entwicklungen im Rekonstruktionsprozess im Gange seien“.
„Die Trennungsoperation war ein Moment außergewöhnlicher Expertise, aber auch tiefer Menschlichkeit“, sagt Renato Botti, Generaldirektor von Gaslini. „Hinter dem erfolgreichen Ergebnis dieser Operation steht die sorgfältige Arbeit, die Tag für Tag von hochqualifizierten Fachkräften geleistet wird. Gerade in unserer täglichen Arbeit, in der sorgfältigen Überwachung und multidisziplinären Leitung des klinischen Prozesses, zeigt sich der wahre Wert unseres Instituts: eine Gemeinschaft von Menschen, die als Team zusammenarbeiten und dabei stets die Gesundheit und Zukunft der Kinder in den Mittelpunkt stellen.“
„Ich danke dem Gaslini-Krankenhaus, den Ärzten, Krankenschwestern und allen, die meinen Mädchen geholfen haben, von ganzem Herzen. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen zwei kleine Leben lieben könnten, die von so weit her gekommen sind. Sie haben uns Hoffnung und Zuversicht gegeben“, kommentierte ihre Mutter, Ouedraogo Gueiminatou.
Die Mädchen wurden mit einem gemeinsamen Brust- und Bauchbereich geboren und teilten sich eine Leber und einen Teil des Herzbeutels. „Ihre medizinische Reise nach Genua wurde durch den entscheidenden Beitrag zweier Organisationen ermöglicht, die sich für internationale Solidarität im Gesundheitswesen einsetzen: der Vereinigung „Una Voce per Padre Pio“ und der Patrons of the World's Children's Hospital“, erklärt Giuseppe Spiga, Leiter der Clinical Governance Unit und stellvertretender medizinischer Direktor des Gaslini-Krankenhauses. „Ihre Unterstützung ermöglichte ihre Ankunft.“
„Diese Geschichte zeigt uns einmal mehr, dass das Gesundheitswesen Liguriens in der Lage ist, Fachwissen, Menschlichkeit und die Fähigkeit zur organisations- und fachübergreifenden Zusammenarbeit zu vereinen“, so Massimo Nicolò, regionaler Gesundheitsrat.
ansa