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Ein Mundpflaster zum besseren Schlafen? Darum ist es eine schlechte Idee für unsere Gesundheit

Ein Mundpflaster zum besseren Schlafen? Darum ist es eine schlechte Idee für unsere Gesundheit

Es gibt welche in Lippenform, welche in Blau, welche in Gelb mit der Aufschrift „zzz…“, die schwarze Version für ihn und die rosafarbene für sie. Es handelt sich um Pflaster zum „ Mouth-Taping “ (wörtlich: „den Mund zukleben“), einem nächtlichen Ritual, das bei manchen Prominenten sehr beliebt ist und sich auch dank der „Werbung“ von Weltstars wie der Schauspielerin Gwyneth Paltrow schnell zu einem gesellschaftlichen Trend entwickelt hat. Doch Experten lehnen diese Praxis ab, die laut ihren Befürwortern zahlreiche Vorteile hätte, unter anderem im Hinblick auf die Alterung, und warnen: Sie habe nicht nur „keine solide wissenschaftliche Grundlage“, sondern könne auch „zu ernsthaften Gesundheitsrisiken“ führen, darunter Erstickung, „insbesondere für Menschen, die an schlafbezogenen Atmungsstörungen und obstruktiver Schlafapnoe leiden“. Eine in „Plos One“ veröffentlichte Studie untersucht die verfügbaren Beweise zum Thema Mundzukleben.

Hilft es Ihnen, besser zu schlafen, wenn Sie Ihren Mund mit einem Pflaster abdecken?

„Wir waren besorgt, dass Prominente und Influencer die Verwendung von oralen Bändern ohne wissenschaftliche Beweise propagierten“, erklärt Brian Rotenberg von der Western University in London, Ontario, Kanada, der zusammen mit Kollegen von St. Joseph's Health Care London und dem London Health Sciences Centre Research Institute 86 wissenschaftliche Arbeiten überprüfte und 10 Studien – die die Erfahrungen von 213 Patienten repräsentieren – zu diesem wachsenden Trend, insbesondere auf TikTok, gründlich auswertete. „Wir haben uns angesehen, was uns die Wissenschaft über diesen Trend sagt und ob er sicher ist oder nicht“, sagten die Experten. Bei dieser Methode wird der Mund während des Schlafens mit Klebeband abgedeckt, um die Mundatmung zu verhindern. Das würde alles verbessern, vom Schlaf bis zur Mundgesundheit.

Doch Forscher widerlegen auf Grundlage der erhobenen Daten die in den sozialen Medien kursierenden Behauptungen: Es gebe keine Belege für gesundheitliche Vorteile und das Zukleben des Mundes könne bestehende schlafbedingte Atmungsstörungen verschlimmern, indem es den Luftstrom einschränke und die Belastung der Atemwege erhöhe. Zudem bestehe bei Patienten mit einer verstopften Nase die Gefahr des Erstickens.

Alle gesundheitlichen Risiken

„Untersuchungen zeigen, dass es gefährlich ist, im Schlaf den Mund zu bedecken“, fährt Rotenberg fort, der auch Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Schlafchirurg ist. „Diese Menschen verschlimmern unwissentlich ihre Symptome und setzen sich einem höheren Risiko schwerer gesundheitlicher Komplikationen wie Herzerkrankungen aus.“ Abschließend betonen Experten die Bedeutung der Gesundheitsforschung im Kampf gegen die Pseudowissenschaft. „In den sozialen Medien können sich leicht Fehlinformationen verbreiten. Das haben wir in den letzten Jahren unzählige Male erlebt“, schlussfolgert Jess Rhee von der Schulich School of Medicine & Dentistry und dem London Health Sciences Centre. „Wir müssen Gesundheitsentscheidungen auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Erkenntnisse treffen. Unsere Hoffnung ist, dass die Menschen aufhören, beim Schlafen den Mund zu bedecken und erkennen, dass dies gefährlich ist.“

repubblica

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