Nikon Stabilized 12x25 S Fernglas: Technologie im Dienste der Beobachtung

Der Monte Falterona ist mit 1.654 Metern der zweithöchste Gipfel des toskanisch-romagnolischen Apennins im Herzen des Nationalparks Casentino . Ein einzigartiges Naturschauspiel mit seiner Flora und Fauna. Bis vor einem Jahr war es eine ständige Enttäuschung, den Sturzflug eines Falken mit einem herkömmlichen Fernglas mit 12-facher Vergrößerung zu verfolgen. Das Bild zitterte, verblasste und erforderte ständiges Nachjustieren, wodurch der Blick auf das Geschehen verloren ging. In diesem Sommer jedoch hat sich das Erlebnis völlig verändert: dank eines kompakten und äußerst tragbaren Fernglases mit elektronischer Stabilisierung, mit dem Sie stundenlang wandern können, ohne Ihren Rucksack zu beschweren.
An der Quelle des Arno, des Flusses, der von Falterona fließt, ist es leicht zu verstehen, warum Nikon beschlossen hat, auch bei seinen Kompaktferngläsern in Bildstabilisierung zu investieren. Das neue Nikon Stabilized 12x25 S ist Japans Antwort auf eine komplexe technische Herausforderung: ein ruhiges Bild ohne Einbußen bei Tragbarkeit und optischer Qualität.

Für ein 12-fach stabilisiertes Fernglas mit einem Gewicht von nur 395 Gramm ist die Lösung einer scheinbar unmöglichen Aufgabe. Das Geheimnis liegt im elektromechanischen Kreiselsystem, das Nikon miniaturisiert hat, ohne an Effektivität einzubüßen: Kreiselsensoren erkennen unwillkürliche Handbewegungen und reagieren sofort auf die internen, von Elektromotoren gesteuerten Prismen. Zwei AA-Batterien versorgen dieses technische Meisterwerk zwölf Stunden im Dauerbetrieb mit Strom, während die automatische Abschaltung nach einer Stunde Inaktivität die Batterie schont. Die Philosophie ist klar: Ausgereifte Technologie, die das Leben nicht kompliziert macht und nur einen Knopfdruck erfordert.
Im Feld ist der Unterschied vom ersten Moment an spürbar. Die Aktivierung der Stabilisierung führt von mühsamer, grober Beobachtung zu flüssiger und präziser Sicht, die es ermöglicht, Details zu erfassen, die sonst nicht wahrnehmbar wären. Bei der Vogelbeobachtung verwandelt die Fähigkeit, einem Schwarm in Bewegung mühelos zu folgen, das Erlebnis von einer fast gymnastischen Koordinationsübung in pures kontemplatives Vergnügen. Der Effekt ist so unmittelbar, dass er für diejenigen, die zum ersten Mal ein stabilisiertes Fernglas ausprobieren, geradezu magisch ist. Nachts verbessert das Fernglas die ohnehin schon hervorragende Sternensichtbarkeit deutlich: Mit bloßem Auge unsichtbare Sterne werden sichtbar, bewegte Satelliten (meist Elon Musks Starlink) sind deutlich erkennbar, und die Mondoberfläche wird nicht nur klarer und besser sichtbar, sondern vor allem statisch. Ob auf dem Boot oder auf Reisen und Ausflügen – mit dem Fernglas können Sie die Details der Landschaft auch in Bewegung beobachten, zum Beispiel vom Auto oder Schiff aus. Die Grenzen ihrer Verwendung werden durch unsere Vorstellungskraft und die Tatsache gesetzt, dass Ferngläser offensichtlich keinerlei Bildaufnahmen ermöglichen: Sie machen keine Fotos und können nicht mit Kameras oder Smartphones verbunden werden.

Seine kompakte Größe lässt seine bemerkenswerte technische Komplexität nicht preisgeben: mehrfach beschichtete Linsen und versilberte Prismen sorgen für Helligkeit und Kontrast. Wir verwendeten es unter Bewegungsbedingungen, bei starkem und begrenztem Umgebungslicht, sowohl mit direktem als auch mit indirektem Licht, und erzielten stets hervorragende Ergebnisse: sehr geringes Streulicht, gleichmäßige Stabilisierung, wirksame Dioptrienkorrektur und gute Griffigkeit. Das wahre Sichtfeld von 4,5 Grad (entspricht fast 80 Metern bei einer Entfernung von 1.000 Metern) ist zwar nicht außergewöhnlich, aber für die meisten praktischen Anwendungen mehr als ausreichend. Der Augenabstand von 12,3 mm (sehr einfach einzustellen) ermöglicht eine bequeme Verwendung auch über längere Zeiträume, obwohl Brillenträger ihn möglicherweise als etwas eingeschränkt empfinden und es dennoch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Bildqualität bleibt von der Mitte bis zum Rand konstant, ohne geometrische oder chromatische Aberrationen, ein Zeichen für eine sorgfältig ausgearbeitete optische Formel und hochwertige Materialien.
Auch die Ergonomie des Geräts zeugt von Liebe zum Detail: Der geriffelte Fokusring reagiert präzise, während die verstellbaren Okulare mit Dreh- und Schiebemechanismus eine schnelle individuelle Anpassung ermöglichen. Selbst Ungeübte finden sich schnell zurecht, und das Nikon-Fernglas lässt sich kinderleicht bedienen und anschließend in der mitgelieferten Stofftasche verstauen. Die Stabilisierungsaktivierung ist intuitiv (per Knopfdruck auf der Rückseite zeigt eine Kontrollleuchte an, ob sie aktiviert ist) und die sofortige Reaktion lässt keine Zweifel aufkommen. Beim Wandern in unwegsamem Gelände zeigen die robuste Konstruktion und die Resistenz gegen Spritzwasser (aber nicht gegen Regen oder Untertauchen), dass dieses Fernglas kein Gerät fürs Wohnzimmer, sondern für den intensiven Gebrauch konzipiert ist.
Ferngläser werden besonders für den dynamischen Einsatz in der Hand geschätzt. In Situationen, in denen ein Stativ unpraktisch wäre, verwandelt die Stabilisierung von Nikon eine schwierige Beobachtung in ein reibungsloses und lohnendes Erlebnis. Die geringere Augenbelastung bei längeren Beobachtungen ist ein wesentlicher Vorteil für alle, die Beobachtungen beruflich oder leidenschaftlich betreiben.

Eines muss man bedenken: Dies sind keine Spielzeuge und daher auch nicht billig. Nikon-Ferngläser kosten im Einzelhandel etwa 820 € (online sind sie jedoch mit Rabatten von bis zu 100 € erhältlich). Damit liegen sie im oberen Preissegment der Kompaktklasse, doch unserer Meinung nach rechtfertigt der Vergleich mit stabilisierten Konkurrenten die Investition. Canon bietet mit seinem 8x25 IS andere Lösungen an, die eine geringere Vergrößerung, aber ein breiteres Sichtfeld bevorzugen, während sich das Fujinon Techno-Stabi auf größere Objekte konzentriert. Nikon ist ideal für alle, die maximale Vergrößerung in einem praktisch taschengroßen Format suchen. Das Gleichgewicht zwischen Leistung, Gewicht und Größe ist ideal für Wanderer, Naturforscher und Enthusiasten, die viel reisen. Es gibt auch eine 10-fach-Version des Nikon-Fernglases namens 10x25 S.
Mit einer minimalen Fokussierentfernung von drei Metern, einem elektromechanischen gyroskopischen Bildstabilisierungssystem, das bis zu 80 % der Handerschütterungen und Vibrationen für 12 Stunden mit zwei AA-Batterien reduziert, einem Gewicht von ungefähr 395 Gramm und Abmessungen von 79 x 50,5 x 44 mm verfügt das Nikon-Fernglas über mehrfach beschichtete Linsen mit silberlegierungsbeschichteten Prismen, die in unseren Tests scharfe, helle und kontrastreiche Bilder erzeugen konnten.
Was uns gefällt- Wirksame und sofortige Stabilisierung
- Außergewöhnliches Gewicht und Abmessungen für die Kategorie
- Hohe optische Qualität
- Großzügige Autonomie mit herkömmlichen Batterien
- Relativ schmales Sichtfeld
- Hoher Preis für das Kompaktsegment
- Einschränkungen für Brillenträger
- Benötigt Batterien für den Betrieb
Das Ergebnis ist, dass Bildstabilisierungstechnologie kein Luxus mehr ist, sondern eine Notwendigkeit für alle, die das Potenzial hochvergrößernder Ferngläser voll ausschöpfen möchten. Das Nikon Stabilized 12x25 S zeigt, dass diese Technologie ohne Abstriche bei Qualität und Mobilität demokratischer Nutzung zugänglich ist. Für Outdoor-Beobachtungen stellt dieses Fernglas eine erhebliche Investition dar, doch unserer Meinung nach wird es jeden Euro durch jahrelange, kompromisslose Beobachtungen auszahlen.
repubblica