Verborgen in 116 Millionen Jahre altem Bernstein ... Wissenschaftler fanden den ältesten Tsunami-Beweis

Diese Bernsteine könnten von einem oder mehreren Tsunamis ins Meer gespült worden sein, heißt es in einer Studie der Forscher Aya Kubota, Yusuke Takeda, Keewook Yi, Shin-ichi Sano und Yasuhiro Iba, die in der Fachzeitschrift Nature's Scientific Reports veröffentlicht wurde. Die Tatsache, dass das Harz nur sehr wenig Kontakt mit Luft hatte, bestärkt diese Annahme.
Bernstein, ein versteinertes Baumharz, verfestigt sich normalerweise nach etwa einer Woche nach Kontakt mit Luft. Doch die Forscher fanden in den untersuchten Sedimenten ungewöhnlich deformierte Bernsteinproben. Diese Deformationen deuten darauf hin, dass das Harz unter Wasser seine Form veränderte und sich in seinem weichen Zustand auf dem Meeresboden ausbreitete.
Einige Bernsteinproben wiesen flammenähnliche Strukturen auf, die durch fließendes Wasser entstanden. Andere wurden als flache Bänder aus noch weichem Harz aufgezeichnet, die sich zur Oberfläche hin ausbreiteten.
Die wahrscheinlichste Ursache für derartige Deformationen in der Tiefsee seien große Tsunamis, heißt es in der Erklärung des Forschungsteams. Es wird betont, dass ein derart schneller Transport vom terrestrischen Wald direkt zum offenen Meeresboden nur mit riesigen Wellen möglich wäre.
Darüber hinaus wurden weitere Beweise gefunden, die diese Hypothese stützen. In den Sedimenten wurden Materialien wie Überreste terrestrischer Pflanzen und Holzfragmente gefunden. Die meisten dieser Materialien zeigten keine Anzeichen von Verfall, was darauf schließen lässt, dass sie sehr schnell aufs offene Meer transportiert wurden.
Der Artikel weist darauf hin, dass in Tonsteinen am Meeresboden gefundene Baumstämme darauf schließen lassen, dass das Holz durch Treibgut und nicht durch die Strömung transportiert wurde. Dies wird auch als Beweis für den Tsunami-Effekt angesehen.
Forscher glauben, dass dieser Fund der älteste bekannte Tsunami-Befund sein könnte.
SÖZCÜ