Washington: Reaktionen auf Schusswaffenvorfall – „Akt des Hasses“

Washington. US-Präsident Donald Trump hat den Schusswaffenvorfall mit zwei Toten in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington scharf verurteilt. „Diese schrecklichen Tötungen in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt!“, schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social – zum Teil in Großbuchstaben. Hass und Radikalismus hätten in den USA keinen Platz. Trump sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann!“
US-Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte am späten Abend (Ortszeit) auf der Plattform X mitgeteilt, dass zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der Nähe des Jüdischen Museums getötet wurden. Die Nachrichtenseite „Jewish Insider“ zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze ein Tuch mit der Bezeichnung Kufiya getragen habe, das auch als Palästinensertuch bekannt ist. Er soll demnach „Free Palestine“ gerufen haben.

Auf diesem Bild aus einem von WJLA zur Verfügung gestellten Video sieht eine Person zu, wie die Strafverfolgungsbehörden den Tatort untersuchen, nachdem zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington vor dem Capital Jewish Museum getötet wurden.
Quelle: Uncredited/WJLA/AP/dpa
US-Außenminister Marco Rubio sprach nach der Tötung von einem „unverfrorenen Akt feiger, antisemitischer Gewalt“. Er verurteile diesen „auf das Schärfste“, schrieb er auf der Plattform X. Man sei mit Gebeten bei den Angehörigen.
Israels Staatspräsident Izchak Herzog zeigte sich ebenfalls entsetzt über die Tat. „Ich bin erschüttert über die Szenen in Washington DC. Dies ist ein verabscheuungswürdiger Akt des Hasses, des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat“, sagte Herzog in einer Stellungnahme. „Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde in DC und in den gesamten USA“, hieß es.
„Amerika und Israel werden in der Verteidigung unseres Volkes und unserer gemeinsamen Werte zusammenstehen. Terror und Hass werden uns nicht brechen“, sagte Herzog weiter. Die Tat erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen.
Die zwei getöteten Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington sind ein junges Paar gewesen, das kurz vor der Verlobung stand. Das sagte der israelische Botschafter Yechiel Leiter vor Journalisten. Der Mann habe in dieser Woche einen Ring gekauft und wollte seiner Freundin in der kommenden Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag machen. „Sie waren ein schönes Paar, das gekommen war, um einen Abend in Washingtons kulturellem Zentrum zu genießen“, sagte der Botschafter.
Israels Außenminister Gideon Saar hat sich entsetzt über den Vorfall geäußert. „Israelische Vertreter weltweit sind ständig einem erhöhten Risiko ausgesetzt – insbesondere in diesen Zeiten“, teilte Saar auf der Plattform X mit. Er sprach von einem Terroranschlag. Israel stehe in engem Kontakt mit den amerikanischen Behörden, schrieb er weiter. „Israel wird sich dem Terror nicht beugen.“
Ähnlich äußerte sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Er sei „schockiert“ von der „grausamen, antisemitischen“ Tat, teilte Netanjahus Büro am Donnerstag mit. „Wir erleben den schrecklichen Preis von Antisemitismus und wilder Hetze gegen Israel“, wurde der Regierungschef zitiert. Er habe die israelischen Vertretungen in aller Welt aufgefordert, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen.
RND/dpa
rnd