Klub-WM 2025: BVB scheitert im Viertelfinale an Real Madrid

Marcel Sabitzer raufte sich verzweifelt die Haare. Um ein Haar hätte der Österreicher ein lange Zeit harmloses Borussia Dortmund gegen Real Madrid in letzter Sekunde noch in die Verlängerung gerettet, doch eine Monster-Parade von Thibaut Courtois verhinderte die Überraschung bei der Klub-WM. Wie der FC Bayern ist der BVB im Viertelfinale ausgeschieden.
Der irre Dortmunder Endspurt mit den Toren von Joker Maximilian Beier (90.+2) nach einem Fehler von Antonio Rüdiger und Serhou Guirassy (90.+8, Foulelfmeter) kam zu spät. Mitfavorit Madrid mit Trainer Xabi Alonso behielt im MetLife Stadium mit 3:2 (2:0) die Oberhand und fordert im Giganten-Halbfinale am Mittwoch (22 Uhr/Sat.1 und DAZN) den Bayern-Bezwinger Paris Saint-Germain.
WM-Entdeckung Gonzalo García (10.) mit seinem vierten Turniertreffer, Fran García (20.) und der eingewechselte Superstar Kylian Mbappé (90.+4) beendeten die BVB-Serie von elf Pflichtspielen ohne Niederlage. Bei Temperaturen von 32 Grad hatte die Borussia der Qualität des Rekordsiegers der Champions League über weite Strecken wenig entgegenzusetzen. Erst als es vorbei schien, kam Dortmund noch einmal auf. Real-Verteidiger Dean Huijsen sah vor dem Strafstoß nach einem Zupfer gegen Guirassy Rot, doch Sabitzer verpasste das 3:3.
„Wir haben nicht aufgegeben, das ist eine gute Charaktereigenschaft“, sagte Nationalspieler Waldemar Anton bei DAZN: „Am Ende war es eine unglaubliche Parade, ich habe den schon drin gesehen. Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viel Respekt. Aber es zählt, dass wir die Mentalität hatten.“
0:2 im Finale der Königsklasse 2024, dann 2:5 in der Ligaphase – nach den jüngsten Niederlagen gegen die Königlichen wollte Dortmund das Blatt wenden. Doch Trainer Niko Kovac war gewarnt. „Wir wissen um die Gefährlichkeit dieser Mannschaft“, sagte er, „aber wir hoffen auch, unser Spiel durchzubringen.“ Wie? „Die Tiefe bespielen! Wenn du alles in den Fuß spielst, wirst du Probleme haben, Chancen zu kreieren.“
Dafür nahm er Julian Brandt und Marcel Sabitzer anstelle des gesperrten Jobe Bellingham und des leicht angeschlagenen Felix Nmecha in die Mannschaft. Während Brandt die erste Chance des Spiels vergab (6.), sollte Sabitzer als „klarer Sechser“ für „Kompaktheit“ sorgen. Doch das klappte nicht, in der Dortmunder Defensive taten sich immer wieder große Löcher auf.
Real übernahm die Kontrolle und die Borussen kamen kaum hinterher, wenn Madrid das Tempo anzog – obwohl Alonso einige Stars wie Mbappé zunächst schonte. „Dortmund ist eines der Topteams in Europa und es gewohnt, in der Champions League weit zu kommen, es wird hart“, hatte der Coach prophezeit, doch er irrte sich.
Mit Abwehrchef Rüdiger in der Dreierkette und dem Ex-Dortmunder Jude Bellingham im Mittelfeld diktierte Real wie von Alonso geplant im besten Leverkusen-Stil das Geschehen. Sehr zur Freude der Fans, von denen die überwiegende Mehrheit für Madrid jubelte.
Nach einigen Halbchancen durfte Arda Güler ungehindert flanken – Eigengewächs Gonzalo García, der erneut Mbappé vertrat, vollstreckte per sehenswerter Direktabnahme am Fünfmeterraum zur Führung. Sein Namensvetter Fran García erhöhte nach einer scharfen Hereingabe von Neuzugang Trent Alexander-Arnold aus sechs Metern.
Danach ließ Real den Gegner kommen und verlegte sich auf blitzschnelle Konter. Einen schloss Vinicius Junior nach einem Fehler von Daniel Svensson ab, hob den Ball aber über das Tor (40.). Kovac schimpfte: „Wir sind zu langsam!“
Der Kroate war gewillt, dies zu korrigieren. Sein Mittel: Ein Dreifachwechsel mit Wiederbeginn. Unter anderem kam Nmecha für Pascal Groß, Maximilian Beier sollte für den wirkungslosen Karim Adeyemi für Tempo sorgen.
Zwingend wurde der BVB aber nicht, Beiers Schuss (61.) war leichte Beute für Real-Torwart Thibaut Courtois. Alonso konnte es sich sogar erlauben, Kräfte für den Kracher gegen PSG erneut im Finalstadion der WM 2026 zu schonen. Rüdiger verpasste per Hacke das 3:0 (90.+1), ehe es in der Schlussphase turbulent wurde.
RND/SID
rnd